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Dacia Spring: Das kann das Elektroauto für unter 19'000 Franken

Dacia Spring Electric
Der kleine Dacia Spring ist das günstigste Elektroauto in Europa.Bild: Dacia

Endlich ein kleines, günstiges Elektroauto ohne Schnickschnack – und das kann es

Ein kleiner Elektro-SUV, günstig wie ein VW Polo: Dacia machts möglich. Aber was hat der neue Spring ausser einem konkurrenzlosen Preis zu bieten?
18.04.2021, 20:18
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Ein Artikel von
t-online

Mit dem Mini-SUV Spring bringt der Renault-Ableger Dacia einen Stromer auf den Markt, der in der Basisversion (unter anderem mit Radio, Klimaanlage, Lichtsensor und elektrischen Fensterhebern) mit 18’990 Franken konkurrenzlos günstig ist.

Diese Einstiegsversion wird allerdings erst 2022 ausgeliefert. Bereits im Herbst 2021 verfügbar ist der Spring als Comfort Plus für 20'490 Franken, der zusätzlich noch eine Rückfahrkamera, ein Infotainmentsystem und eine Metallic-Lackierung bietet.

Wer die Schnelllade-Funktion will, zahlt nochmals 650 Franken extra, aber auch so ist der Spring das günstigste Elektroauto in Europa. Die Reichweite beträgt 230 km (inner- und ausserorts kombiniert), im Stadtverkehr wären unter idealen Bedingungen bis 305 km möglich.

Zum Vergleich: Das aktuell günstigste Elektroauto bei uns, der Seat Mii Electric (260 km Reichweite), gibt es ab 24'100 Franken. Der Mii Electric ist allerdings ein Auslaufmodell, die Produktion wird bis Ende 2021 eingestellt.

Zurück zum Dacia Spring: Dass man bei Qualität und Ausstattung auf einiges verzichten muss, ist klar. Doch hat der Elektro-Zwerg durchaus seine Berechtigung. Er fährt sich unkompliziert, bisweilen sogar überraschend spritzig und ist zudem alltagstauglich. Braucht man mehr?

Masse: Länge 3,73, Breite 1,62, Höhe 1,49 m
Masse: Länge 3,73, Breite 1,62, Höhe 1,49 mbild: daccia

Eher kleine Erscheinung

Zwar fällt der Spring mit nur 3,73 Metern Länge überraschend klein aus, doch der Platz im Innenraum genügt trotzdem. Selbst grösseren Personen bietet der Dacia ausreichend Kopffreiheit, ausserdem gibt es keine wuchtige und raumgreifende Mittelkonsole – ein Vorteil des Elektroantriebs. Leider lassen sich Fahrersitz und Lenkrad nicht auf die Wünsche des Fahrers hin anpassen, lediglich der Sicherheitsgurt ist in der Höhe verstellbar.

Der Spring kommt mit Android Auto und Apple CarPlay.
Der Spring kommt mit Android Auto und Apple CarPlay.bild: daccia
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bild: daccia

Das Cockpit wirkt modern eingerichtet, denn das Kombiinstrument kommt ohne klassische Analoganzeigen aus und wirkt mit seiner semitransparenten Leuchten-Instrumentierung und einem kleinen Zentraldisplay beinahe wie ein volldigitales Cockpit. Hinzu kommt ein einigermassen grosser Touchscreen in der Mittelkonsole für das Infotainmentsystem mit GPS-Navigation.

Teilweise einfache Verarbeitung

Zwar wird der Bildschirm von einem Rahmen in schmuckem Hochglanzschwarz eingefasst, doch ansonsten dominiert innen billiges Hartplastik. Die Verarbeitung wiederum ist bis auf kleinere Kritikpunkte in Ordnung: So zeigen sich an mehreren Stellen unverkleidete Schraubenköpfe und der Fahrzeugteppich ist teilweise unsauber verlegt.

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bild: daccia

Um hinten einzusteigen, müssen sich Erwachsene etwas klein machen. Sitzen kann man auf der Rückbank maximal zu zweit. Die Kopffreiheit ist auch im Fond in Ordnung, die Kniefreiheit aber eingeschränkt. Der Kofferraum fasst 270 Liter, dank einer einfach umlegbaren Rückbanklehne lässt sich bei Bedarf auch deutlich mehr Gepäck einladen.

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bild: daccia

Die 33 kW des Dacia scheinen nicht besonders viel zu sein. In der Praxis fühlt es sich aber anders an. Ein Vorteil dabei ist sein geringes Gewicht von weniger als einer Tonne. Schon beim Anfahren reagiert der Spring mit spritzigem Vortrieb. Bergauf und ab Tempo 100 wird es aber etwas zäh. Mit dem Spitzentempo von 125 km/h lässt es sich überall mit dem Verkehr mitschwimmen. Teilweise kommt sogar ein wenig Fahrspass auf, dann aber sinkt die Reichweite umso schneller.

Das Fahrwerk gleicht Unebenheiten gut aus, mit steigendem Tempo wirkt der Dacia allerdings schwammig. Bei Seitenwind auf der Autobahn kann er ziemlich ins Schaukeln kommen. Insgesamt ist Fahrstabilität nicht seine grösste Stärke. Aber klar: Der Dacia Spring ist primär für kurze Distanzen in der Stadt bzw. innerorts konzipiert.

Erstaunlich guter Akku

Die Batterie hat eine Kapazität von 27 kWh. Die versprochene Reichweite von 230 Kilometern (bis 305 km im reinen Stadtverkehr mit Eco-Modus) mag eher gering erscheinen. Gemessen am Preis des Dacia, ist sie aber ein ziemlich guter Wert.

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An der Ladesäule bietet der Spring drei Optionen: An der Wallbox mit 3.7 kW liegt die Ladezeit bei achteinhalb Stunden. Mit optionaler Schnellladetechnik (650 Franken) ist das Tanken mit 30 kW Gleichstrom in weniger als 90 Minuten machbar. Und im Notfall lässt sich die Batterie der Haushaltsteckdose in gut 14 Stunden aufladen.

Technische Daten:

  • Masse: L 3,73 / B 1,62 / H 1,49 m
  • Leistung: 33 kW / 125 Nm
  • Batterie: 27 kWh (Netto)
  • Garantie auf Akku: 8 Jahre / 120'000 km
  • Reichweite: 230 km (WLTP) / 305 km (WLTP City)
  • Ladezeit: in 50 Minuten auf 80 Prozent mit optionaler Schnelllade-Funktion
  • Kofferraum: 270 bis 1100 Liter
  • Diverses: Android Auto und Apple CarPlay
  • Marktstart: Herbst 2021 (Comfort Plus), Basismodell folgt 2022

Der günstige Stromer kann ab Ende April 2021 vorbestellt werden.

Dacia Spring: Kleines Elektroauto ohne Schnickschnack

(SP-X/mab/t-online)

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108 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Miimiip! aka Roadrunn_er
18.04.2021 20:14registriert Juli 2018
Denke für jemanden der einfach einen klein Wagen möchte und sich um den Status nicht kümmert ein sehr gelungener Wagen. Auch als zweit Wagen sehe ich ihn als preisgünstige Alternative auf dem Markt von Elektro Fahrzeugen. Denk der Wagen wird sicher seine Käufer finden in dieser Grösse. Ich finde ihn heiss bezüglich Preis-Leistung.
👍🏻 für Dacia dass sie so einen Wagen auf den Markt bringen
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Emil Eugster
18.04.2021 19:40registriert Juni 2020
"Und im Notfall lässt sich die Batterie der Haushaltsteckdose in gut 14 Stunden aufladen."
Das wohl für den Fall, dass sie ganz leer ist. Im täglichen Normalbetrieb, bei dem ein Schweizer Auto ca. 35km am Tag zurücklegt (ca. 15% der Reichweite verbracht), geht das sicher viel schneller.
Was ich nicht verstehe ist, weshalb bei breitem Radstand, die Fahrgastzelle so klein gehalten wird. Der Luftwidertstand ist da nicht wirklich relevant. Ist es weil Das Auto wie so ein übermotorisiert, bulliger SUV aussehen soll?
So wäre das doch viel praktischer:
Dacia bringt das Elektroauto für unter 19'000 Franken – das kann der Budget-Stromer\n"Und im Notfall lässt sich die Batterie der Haushaltsteckdose in gut 14 Stunden aufladen."
Das w ...
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Simplicissimus
18.04.2021 20:45registriert Januar 2015
Jetzt müssen die Stockwerkeigentümer nur noch der neuen Stromleitung in der Tiefgarage zustimmen. Da dies ein paar Franken kostet und alle mittragen müssten, dauert das noch so lange, bis der letzte Diesel in der Schweiz verkauft ist.

Das kommt aber früher als manche denken.
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