Heute wird Smartphone-Herstellern immer wieder vorgeworfen, dass sie nicht mehr innovativ seien. Das betrifft auch das Design. Dabei versuchten Handy-Hersteller vor allem früher, sich von der Konkurrenz abzuheben – was optisch nicht immer gelang, wie die folgenden Modelle beweisen.
Ist es eine Fernbedienung? Ein Radiowecker? Nein, ein Handy, welches Toshiba 2008 auf den Markt gebracht hat. Ohne Kamera, mit einer Bildschirmauflösung von 96 x 39 Pixel. Selbst wenn das iPhone zu dieser Zeit nicht schon erhältlich gewesen wäre, hätte dieses Teil wohl niemand gekauft.
Von James Bond hat sich wohl die südkoreanische Firma Telson 2004 inspirieren lassen. Das Gerät sollte ein Hybrid aus Handy und Uhr sein. Kaum vorstellbar, dass sich tatsächlich jemand dieses Ding gekauft und um das Handgelenk geschnallt hat.
Wow! Ein Schminkspiegel mit Telefonfunktion. Das Xelibri 6 war eines von acht Fashion-Handys, die Siemens 2003 auf den Markt brachte. Im Frühjahr 2004 wurde die Linie wegen schlechten Verkaufszahlen bereits wieder eingestellt.
Und noch ein Schminkspiegel-Smartphone, welches 2003 die Herzen der Frauen erobern sollte. Geklappt hat's natürlich nicht. Inzwischen vertreibt Panasonic unter dem Namen G70 eine Systemkamera.
Ebenfalls einen modischen Ansatz hat Samsung 2008 mit seinem Klapphandy Cleo versucht. Statt rund war das Ding nun einfach quadratisch. Also fast. Erschienen ist das Gerät nur in den USA. In anderen Ländern hat es Samsung gar nicht erst versucht.
Zwei Jahre später dachte sich Nokia wohl, dass man es besser als Samsung machen könne und so verpassten sie ihrem Fast-Quadrat-Handy eine Slidertastatur.
Auch Motorola meinte 2010, dass ein eher quadratisches Handy eine sehr tolle Idee sei. Aber statt einem Slider hatten sie eine Flip-Tastatur. Mega cool – nicht!
Irgendwann in der Blackberry-Entwicklungsabteilung:
Igenieur A: «Unserer Firma geht es nicht so gut, wir müssen etwas Neues ausprobieren.»
Ingenieur B: «Wir sollten einen fast quadratischen Formfaktor ausprobieren.»
Ingenieur A: «Das haben Samsung, Nokia und Motorola schon ausprobiert und sie sind alle damit gescheitert!»
Ingenieur B: «Ja, aber das lag bloss daran, dass das alles Slider-, Flip- oder Klapp-Handys waren. Wir sollten die Tastatur fix unter dem Display verbauen.»
Ingenieur A: «Genial!»
Ein Wahlscheibentelefon für die Hosentasche? Das hat sich wohl der Designer dieses Geräts vorgestellt. Entstanden ist es aus einer Zusammenarbeit zwischen Samsung und Bang & Olufsen. 2005 erschienen, war es mit einem Preis von 1275 US-Dollar wohl nur für Leute gedacht, die nicht wissen, was sie sonst mit ihrem Geld anstellen sollen.
Zwei Jahre später haben Samsung und Bang & Olufsen erneut zusammengearbeitet. Ein Click-Wheel und diverse Musik-Features sollten wohl die iPod-Fans ansprechen. Doof nur, dass dann Apple das iPhone herausgebracht hat.
Wer hat sich als Kind nicht auch so ein Handy gewünscht? Genau, niemand! Zumindest in den USA. Andernorts ist das Ding gar nicht erst erschienen.
Jaja, die gute alte Zeit, als «Smartphones» noch solche Brocken waren, dass man damit einen Einbrecher niederknüppeln konnte.
Wo man Tasten auch noch platzieren kann: An den Seitenrändern. Da war man mit SMS-Schreiben sicher viel schneller. Zumindest im Jahr 2003, wie es scheint.
2006 fand der Virgin-Konzern, dass es eine gute Idee sei, ein Handy auf den Markt zu bringen, auf dem man TV gucken kann. Und es auf den Namen «Lobster» (auf Deutsch: Hummer) zu taufen. Und rechts auch noch einen fetten Knubbel ranzupappen.
Ein Handy für alle, die sich 2002 nicht zwischen Ecken und Rundungen entscheiden konnten.
Zugegeben: Nokia ist immerhin ein Risiko eingegangen und hat sehr viel mit Form und Funktion experimentiert. Aber was da zum Teil dabei herauskam, ist wirklich schrecklich. Da ist das sehr blumige 7370 aus dem Jahr 2005 noch fast eine Schönheit.
Ähm, nein!
Nope!
Ein Lippenstift vielleicht?
Ein Prototyp der Nintendo-Wii-Fernbedienung?
Sieht so nicht das Gerät der Postfinance aus, das man braucht, um sich beim eBanking anzumelden? Egal. Reden wir nicht weiter über dieses grässliche Ding.
Ist es ein USB-Stick? Eine Fernbedienung? Ein Lockenwickler? Das wusste wohl auch 2004, als dieses Ding auf den Markt kam, niemand.
Sorry Samsung, aber das Design des Galaxy war 2014 ein ganz schöner Griff ins Klo. Was sollte bloss diese Plastikrückseite mit der hässlichen Beinahe-Perforation?
Irgendwo in einer Villa im Jahr 2008:
«Und, was hast du dir heute gekauft?»
«Ach, nur ein neues Handy für 360'000 US-Dollar.»