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«Dying Light 2» legt die Macht in die Hände der Spieler

Vor Aiden Caldwell breitet sich die Stadt aus. Hier regieren Peacekeeper, Survivor und die Untoten.
Vor Aiden Caldwell breitet sich die Stadt aus. Hier regieren Peacekeeper, Survivor und die Untoten.Bild: Techland
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Wie Entscheidungen das Erlebnis «Dying Light 2» prägen

«Dying Light 2» nähert sich nach etlichen Release-Verschiebungen der Fertigstellung. Wieso Techlands Action-Abenteuer mehr sein könnte als nur ein weiteres Zombie-Spiel.
17.11.2021, 18:33
Team Games.ch
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«Dying Light» erschien im Jahr 2015 für PC, PlayStation 4 und Xbox One. Das polnische Entwicklerteam Techland verband für das Zombie-Abenteuer die Ego-Perspektive mit den Bewegungsfreiheiten des Parkours, blutigen Kämpfen und einer gewaltigen, offenen Spielwelt. «Dying Light» wurde zum weltweiten Erfolg. Bis heute hält sich eine aktive Community und so erreicht der erste Teil weiterhin tausende von Menschen monatlich.

«Wir wissen um die Beliebtheit des Vorgängers. Aber so einfach ist es nicht.»
Creative Designer Adrian Ciszewsk

Entsprechend gross sind die Erwartungen an «Dying Light 2». Doch die Entwicklung des bereits 2018 angekündigten Spiels geriet über die Jahre aufgrund der Pandemie ins Stocken und es wurde immer wieder verschoben. «Der Druck ist immer da», meint Creative Designer Adrian Ciszewski beim Presse-Event im polnischen Warschau. «Wir wissen um die Beliebtheit des Vorgängers. Aber so einfach ist es nicht. Wir implementieren ein Entscheidungssystem in Dying Light 2. Und das macht die Entwicklung komplexer und fordernder», führt er weiter aus.

«Dying Light 2» erscheint am 4. Februar 2022 für PC, PlayStation 4/5, Xbox One und Xbox Series X/S. In Hochzeiten schraubten 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an dem Projekt. Inzwischen ist das Spiel fertig und das Feintuning steht im Vordergrund. Wie also spielt sich «Dying Light 2» und was macht es aus?

Adrian Ciszewski arbeitet als Creative Designer bei Techland und ist damit für die Ausrichtung von «Dying Light 2» mitverantwortlich.
Adrian Ciszewski arbeitet als Creative Designer bei Techland und ist damit für die Ausrichtung von «Dying Light 2» mitverantwortlichBild: Techland

Eine zerstörte Welt

Der zweite Teil des Action-Abenteuers spielt etwa 15 Jahre nach dem ersten Teil. In der Post-Apokalypse haben sich die Menschen mit der Bedrohung durch Zombies und Mutationen arrangiert. Hauptcharakter Aiden Caldwell ist als «Wanderer» unterwegs – auf der Suche nach seiner Schwester Mia. Ähnlich wie in der Serie «The Walking Dead» gibt es auch in der Welt von «Dying Light 2» nicht nur schwarz oder weiss, sondern viele Grautöne. Jeder Überlebende hat hier bereits die eine oder andere Schandtat auf dem Kerbholz.

In der Stadt gibt es zwei Fraktionen: Die militärisch angehauchten Peacekeepers und die in der Minderheit befindlichen Survivors. Beide Gruppierungen kämpfen um Vorherrschaft und dafür, ihre Ideologie zu etablieren. Aiden und du müsst zusammenarbeiten, um dieses Ziel zu erreichen.

Nicht nur Zombies sind für Aiden gefährlich. Auch Banditen trachten ihm nach dem Leben.
Nicht nur Zombies sind für Aiden gefährlich. Auch Banditen trachten ihm nach dem Leben.Bild: Techland

«Wir erzählen eine persönliche Geschichte. Aiden sucht seine Schwester. Das alles hat etwas mit der Fraktion der Peacekeepers zu tun und ist mit dem Entscheidungssystem verbunden», erklärt Adrian Ciszewski im Interview. Die Story bleibt zwar immer gleich, aber mit den getroffenen Entscheidungen und Aktionen verändert man die Spielwelt massgeblich. Ciszewski ergänzt diesen Punkt: «Ein ganz simples Beispiel: Aktivierst du das Elektrizitätswerk, hast du in den Gebäuden Strom. Bringst du das Wasserwerk an den Start, kannst an Waschbecken das Wasser andrehen. Es sind diese kleinen Dinge, die unterschwellig die Geschichte miterzählen.»

Im Anschluss an Story-Missionen oder durch das Aktivieren von Wahrzeichen wie einer Windmühle oder besagtem Elektrizitätswerk darfst du entscheiden, welcher Fraktion du das dadurch erschlossene Areal zuweist. Vordergründig aktiviert man dadurch Hilfen: Bei den Peacekeepern aggressive Einrichtungen wie Pendelfallen oder Molotow-Laternen. Bei den Survivors Sprung-Pads und andere Hilfsmittel, um schneller durch die Stadt zu kommen. «Das System ist aber mehr als nur Parkour gegen Kampf. Um die Gebäude herum entstehen Siedlungen. Bei den Survivorn etwa sieht man dann eine Schule oder einen Grillplatz. Auch die Architektur der Gruppierungen variiert», differenziert Adrian Ciszewski im Gespräch. Auch schaltet man so neue Charaktere und Nebenmissionen frei. Je weiter Aiden in seiner Mission voranschreitet, desto mehr Möglichkeiten bieten sich.

Seilzüge verbinden grosse Gebäude miteinander. Diese kann Aiden problemlos entlang rutschen.
Seilzüge verbinden grosse Gebäude miteinander. Diese kann Aiden problemlos entlang rutschen.Bild: Techland

Mehr Rollenspiel als zuvor ...

Mit «Dyling Light 2» kratzt stärker am Rollenspiel-Genre als der Vorgänger. Im Inventar tummeln sich Kleidungsgegenstände und Waffen mit Resistenzen und Elementarschäden. Das Spiel strotzt vor Dialogen mit Optionen und schrägen Charakteren. «Wir haben eine massiv grosse Spielwelt, die nicht nur ein Gimmick ist. Sie ist verbunden mit der Geschichte und auch der Spielmechanik», ergänzt der Creative Director als die Sprache auf den stärkeren RPG-Einschlag kommt.

Bei Techland hat man jedoch nicht vergessen, dass viele Fans «Dying Light» gerade für die Action liebten. Adrian Ciszewski führt diesen Punkt weiter aus: «Ein Rollenspiel ist sicherlich noch Dialog- und Story-orientierter. Ausserdem dreht sich vieles deutlich mehr um die Stats der eigenen Figur. Im Gegenzug geht es weniger um die Action, die von Moment zu Moment geschieht. Wir haben Wert auf das Zusammenspiel von Parkour, Kampf und Action gelegt.» Hauptcharakter Aiden verbindet nämlich Parkour-Bewegungen mit heftigen Nahkampf-Aktionen. Er spurtet an Wänden entlang, klettert nach oben und stürzt sich auf Feinde herab. Parkour und Kampf erhalten jeweils einen eigenen Talentbaum mit freischaltbaren Fertigkeiten. Im Verlauf schaltet man sogar einen Gleitschirm frei und segelt damit durch die Stadt. Distanzwaffen spielen nur die zweite Geige.

Neue Freiheiten: Mit dem Gleitschirm fliegt man durch die Stadt und nutzt den Aufwind von Lüftungsschächten.
Neue Freiheiten: Mit dem Gleitschirm fliegt man durch die Stadt und nutzt den Aufwind von Lüftungsschächten.Bild: Techland

Eine Menge Arbeit bis zum Erscheinungstermin

«Dying Light 2» besitzt eine weitere Eigenheit des Szenarios: Es bietet einen gänzlich anderen Spielansatz, abhängig davon, ob du tagsüber oder bei Nacht unterwegs bist. In der Dunkelheit kommen Zombies und Mutanten aus ihren Löchern und bevölkern die Strassen. Hier weichst du besser aus und suchst dir den Weg über die Dächer und durchsuchst die Gebäude nach wertvoller Beute.

Tagsüber dagegen übernehmen Banditen und die angesprochenen Fraktionen die Kontrolle in den Strassen. Die Kreaturen dagegen ziehen sich zurück in Häuser zurück und fallen dort in eine Art Dämmerschlaf. Aber Achtung: Weckst du sie auf, entbrennt schnell das Chaos auf dem Bildschirm.

Techland arbeitet ambitioniert an der Fertigstellung des Spiels und würzt die Spielwelt mit immer neuen Ideen. Im Elektrizitätswerk etwa musst du Kabelverbindungen herstellen, beim Erobern einer Mühle wie in «Far Cry» einen Turm erklimmen.

«Es gibt noch immer einiges zu tun.»
Adrian Ciszewski

Bis zum Erscheinen des Spiels im Februar 2022 liegt aber noch eine Menge Arbeit vor dem Team. Auch in der Anspielrunde offenbart «Dying Light 2» viele kleine und grosse Schwächen. Adrian Ciszewski beschliesst das Interview mit einem Blick auf den Status des Spiels: «Das Spiel an sich ist fertig. Wir arbeiten gerade an allem anderen. Der Feinschliff ist in diesem Teil der Entwicklung das Wichtigste. Aber es gibt noch immer einiges zu tun: Kleinigkeiten bei der Bilddarstellung, den Animationen und in anderen Bereichen. Aber wir möchten ein Spiel veröffentlichen, mit dem wir auch zufrieden sind.»

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Die Redaktion der dienstältesten Schweizer Spiele-Website beschäftigen sichseit über 30 Jahren mit dem Thema Games. Angefangen hat alles in den 80er-Jahren mit einem Disc-Magazin für die Brotbox (C64), die der Plattformgründer, ein ehemaliger Bäcker, herausgegeben hat. Seither begleiten die elektronischen Spiele die Redakteure: Vom Sega-vs-Nintendo-Fanboykrieg der frühen 90er-Jahre über den Aufstieg der Playstation bis hin zum Einstieg der Xbox in den Konsolenmarkt. Die Erinnerungen an die Vergangenheit sind zahlreich – und die Freude auf die aktuellen Gaming-Hits weiterhin ungebrochen.

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PS: Mia verfügt selbstverständlich über einen eigenen Instagram-Account. bild: games.ch

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