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So dreist kassieren falsche Microsoft-Mitarbeiter bei Windows-Usern ab

Mit dreisten Lügen verschaffen sich Kriminelle Zugang zu Privatcomputern. Doch die User schlagen zurück. 
Mit dreisten Lügen verschaffen sich Kriminelle Zugang zu Privatcomputern. Doch die User schlagen zurück. Bild: EPA/EPA FILE

So dreist kassieren falsche Microsoft-Mitarbeiter bei Windows-Usern ab

Betrüger, die sich als Support des Softwareherstellers Microsoft ausgeben, treiben in der Schweiz wieder ihr Unwesen. Seit Anfang Jahr haben angebliche Informatiker Dutzende Opfer um mehrere Zehntausend Franken erleichtert. Und so reagieren watson-Leser auf die Masche.
09.05.2018, 13:4709.05.2018, 14:49
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Betrugsfälle mit Fake-Microsoft-Mitarbeitern haben im laufenden Jahr deutlich zugenommen, warnen die Kantonspolizeien von Freiburg und Waadt in einem Communiqué. Allein im Kanton Freiburg zählte die Polizei seit Jahresbeginn zehn solcher Verbrechen und fünf Versuche, nachdem es 2017 nur vier solche Fälle gab. Der finanzielle Schaden der Betroffenen beläuft sich auf 40'000 Franken in den vergangenen zwei Monaten.

Im Kanton Waadt gab es in diesem Jahr zehn solche Fälle. Im Vorjahr waren es deren 30 mit einer Deliktsumme von 94'000 Franken gewesen. Das ist aber wohl nur die Spitze des Eisberges, da viele Fälle nie gemeldet werden.

Der Microsoft-Support-Betrug, wie die Polizei ihn nennt, ist nicht neu. Im vergangenen Sommer waren im Kanton Zürich falsche Informatiker auf «Diebestour».

So gehen die Trickbetrüger vor

Die Masche der Deutsch oder Englisch sprechenden Trickbetrüger ist laut Polizeiangaben immer die gleiche. Sie kontaktieren ein potenzielles Opfer per Telefon und geben sich als Mitarbeiter von Microsoft aus. Anschliessend versuchen die Gauner, das Opfer zu überzeugen, dass es ein gravierendes technisches Problem mit seinem Computer gibt.

Unter dem Vorwand aus der Distanz eine neue Software zu installieren, verschaffen sich die Täter dann Zugriff auf den Computer des Leidtragenden. Von diesem Moment an probieren die Verbrecher an das Geld des Opfers zu gelangen.

Dies geschieht entweder durch die im Computer gespeicherten Bank- oder Kreditkartendaten. Oder aber sie erpressen den Betroffenen mit der Drohung, wichtige Daten auf dem Computer zu vernichten.

Rechnungsbetrag wird verändert

Der Dreistigkeit aber nicht genug: Oft werde in der Maske, die der Betrogene zur Überweisung mit seinen Finanzdaten füllt, heimlich der Betrag verändert, schreibt die Polizei. So würden dann statt 180 womöglich 1800 Franken auf das Konto der Pseudo-Servicekräfte überwiesen.

Das rät die Polizei

Die Polizei erinnerte an wichtige Verhaltensregeln zur Vermeidung solcher Verbrechen. Offizielle Unternehmen würden nie ohne Vorankündigung anrufen und am Telefon nach persönlichen Daten fragen. Weiter solle man unter keinen Umständen jemandem Zugang zum Computer verschaffen für eine Dienstleistung, die man nicht angefordert habe.

Die Kantonspolizei rät deshalb, alle verdächtigen Telefongespräche sofort zu beenden. Personen, die das Programm bereits installiert haben, sollten ihren Computer sofort vom Netz trennen und von einem Experten untersuchen lassen. Wer bereits Geld überwiesen hat, soll seine Karte sperren und Anzeige erstatten.

Die Opfer schlagen zurück: Ein echter Ex-Microsoft-Mitarbeiter lässt einen Trickbetrüger ins Messer laufen

Und so reagieren watson-Leser auf die Betrüger

(oli/sda)

Hacker übernimmt die Kontrolle über selbstfahrendes Auto

Video: srf
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14 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Homelander
09.05.2018 14:29registriert Oktober 2014
Haha... so ein Knilch hat letzte Woche bei uns angerufen:

«Hello, i'm David from Microsoft, you have a problem with your Computer.»

«Fuck you David, we use Apple, bye».
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Zwerg Zwack
09.05.2018 15:14registriert April 2016
Da war doch heute ein Artikel auf watson über den Google Assistant, welcher neuerdings telefonieren kann. DAS wäre doch mal lustig, zu sehen, wie der Google Assistant mit dem "Microsoft Helpdesk" telefoniert!
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Raudrhar
09.05.2018 15:22registriert Dezember 2015
Hach ja... FlohEinsteins Dau- Masche hab ich auch schon abgezogen.

Oder dem Anrufer alle 30s eine xbeliebige Fehlermeldung vorgelesen.

Oder nach 20' freundlich gefragt, ob er sicher ist, dass er mir mit Linux helfen kann.

Oder ihn auf einer alten Maschine rumgraben lassen. Das Ding ist nur noch rein experimentell, ausser endlosen Ordnerstrukturen und nicht mehr gebrauchten Dateitrümmern hats da gar nix. Nach geschlagenen 40 Minuten hat er reichlich angefressen aufgegeben.

Freuden des Alltags *gnihihi* ^.^
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