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Timeline in Windows 10 funktioniert dank Erweiterung auch mit Chrome und Firefox

Der Aktivitätsverlauf in Windows 10 bringt vor Minuten, Tagen oder Wochen geschlossene Chrome- und Firefox-Tabs zurück.
Der Aktivitätsverlauf in Windows 10 bringt vor Minuten, Tagen oder Wochen geschlossene Chrome- und Firefox-Tabs zurück.

Chrome- oder Firefox-User? Diese neue Erweiterung macht deinen PC-Alltag so viel einfacher

Mit der Timeline-Funktion von Windows 10 kannst du auf mehreren Geräten immer dort weitermachen, wo du vor einiger Zeit aufgehört hast. Mit einer neuen Browser-Erweiterung funktioniert die «Zeitmaschine» nun auch mit Chrome und Firefox.
19.07.2018, 08:1419.07.2018, 08:26
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Der Software-Entwickler Dominic Maas hat ein kleines Programm für Chrome und Firefox geschrieben, das den Alltag vieler Windows-User vereinfachen könnte: Konkret bietet die Browser-Erweiterung «Windows Timeline Support» zwei nützliche Funktionen:

  • Der Browserverlauf wird über die Timeline-Funktion in Windows 10 geräteübergreifend synchronisiert. 
  • Geöffnete Webseiten können auf andere Geräte gepusht werden, so dass sie sich auf dem Zielgerät im Browser öffnen.

Aber fangen wir ganz von vorne an: Seit ein paar Monaten hat Windows 10 eine nützliche (oder gefährliche) neue Funktion, die noch kaum jemand kennt: Mit der Timeline bzw. dem Aktivitätsverlauf kann man quasi in die Vergangenheit reisen und Webseiten und Dateien nochmals so öffnen, wie man sie vor Tagen oder Wochen betrachtet bzw. bearbeitet hat. 

Die Timeline lässt sich mit der Tastenkombination «Windows-Taste + Tab» oder per Klick auf das Icon «Aktive Anwendungen» neben der Lupe bzw. Cortana am unteren Bildschirmrand aufrufen.

So durchsuchst du die Timeline

Animiertes GIFGIF abspielen
Per Klick auf das Symbol «Aktive Anwendungen» in der Windows-Startleiste lassen sich alle Aktivitäten der letzten Stunden, Tage oder Wochen in chronologischer Reihenfolge anzeigen und durchsuchen. Das Gif zeigt, wie dies geht.gif: engadget
Windows-10-Nutzer können durch die Timeline scrollen und die Suchfunktion nutzen (Lupe oben rechts), um früher betrachtete Webseiten oder ältere Dokumentversionen wieder zu finden.   
Windows-10-Nutzer können durch die Timeline scrollen und die Suchfunktion nutzen (Lupe oben rechts), um früher betrachtete Webseiten oder ältere Dokumentversionen wieder zu finden.   screenshot: watson

Timeline ermöglicht «Zeitreisen» zwischen Windows, Android und iOS

Mit dem Aktivitätsverlauf hat man jederzeit Zugriff auf früher besuchte Webseiten oder ältere Versionen von Dokumenten. In der Timeline werden auch Dateien aufgeführt, die auf einem anderen Windows-Computer bearbeitet oder mit Microsofts Edge-Browser aufgerufen wurden, sofern beide Geräte mit dem gleichen Microsoft-Konto verknüpft sind. 

Darüber hinaus synchronisiert der Aktivitätsverlauf beispielsweise Dokumente, die auf einem iOS- oder Android-Gerät mit Office 365 (Word, Excel etc.) erstellt wurden.

Der Aktivitätsverlauf im Video erklärt. Video: YouTube/Windows

Der Aktivitätsverlauf ist einerseits sehr nützlich, andererseits könnte er auch dazu missbraucht werden, um den Nutzer auszuspionieren. Das gleiche gilt natürlich auch für den seit Jahren bekannten Browserverlauf.

Wer die Timeline deaktivieren möchte, findet hier eine Anleitung. Wer sie hingegen vollständig nutzen möchte und normalerweise Chrome oder Firefox nutzt, sollte nun weiterlesen.

So funktioniert die Timeline auch mit Chrome und Firefox

Was das Surfen im Web angeht, ist der Aktivitätsverlauf bislang auf Microsofts Browser Edge beschränkt, der für Windows, iOS und Android zur Verfügung steht. Die Timeline wird (noch) nicht von Chrome und Firefox unterstützt. Doch auch für dieses Problem gibt es nun eine Browser-Erweiterung (Download-Link am Ende des Artikels).

Die Browser-Erweiterung «Windows Timeline Support» integriert Chrome und Firefox in den Aktivitätsverlauf von Windows 10.
Die Browser-Erweiterung «Windows Timeline Support» integriert Chrome und Firefox in den Aktivitätsverlauf von Windows 10.

Ist die Erweiterung «Windows Timeline Support» in Chrome oder Firefox installiert, muss man sich zuerst mit seinem Microsoft-Konto anmelden. Nun werden mit Chrome und Firefox besuchte Webseiten im Aktivitätsverlauf von Windows 10 chronologisch aufgeführt. Auch eine vor einigen Tagen besuchte Webseite, die längst nicht mehr im Browser geöffnet ist, lässt sich mit der Suchfunktion in der Timeline bequem wieder finden. 

Die Browser-Erweiterung «Windows Timeline Support» im Firefox.
Die Browser-Erweiterung «Windows Timeline Support» im Firefox.

Ob man die Browser-Erweiterung nutzen will, hängt wie bei jeder Software nicht zuletzt davon ab, ob man dem Entwickler vertraut. Der Quellcode ist auf der Code-Plattform GitHub einsehbar, was trotzdem keine 100-prozentige Sicherheit garantiert. Ein Test zeigt zumindest, dass die Erweiterung tadellos funktioniert. 

Die besuchten Webseiten werden zwischen allen Geräten synchronisiert, die mit dem gleichen Microsoft-Konto verbunden sind, beispielsweise der Büro-PC und der private Laptop.
Die besuchten Webseiten werden zwischen allen Geräten synchronisiert, die mit dem gleichen Microsoft-Konto verbunden sind, beispielsweise der Büro-PC und der private Laptop.

Webseiten auf andere Geräte pushen

Webseiten lassen sich mit der neuen Browser-Erweiterung zudem aktiv auf andere Geräte senden, wo sie automatisch im Browser geöffnet werden. Der Software-Entwickler Dominic Mass demonstriert im folgenden Video, wie dies funktioniert.

Eine Webseite lässt sich auf ein anderes Gerät pushen, das mit dem gleichen Microsoft-Konto verknüpft ist. Hierzu muss der Browser auf dem zweiten Gerät nicht geöffnet sein. Es reicht aus, wenn man in der Browser-Erweiterung auf den Reiter «Open this page on another device» klickt und dann das entsprechende Gerät auswählt. Nach wenigen Sekunden öffnet sich die Webseite auf dem zweiten Gerät. Dies kann nützlich sein, wenn man eine Webseite auf Gerät A liest und später auf Gerät B weiterlesen möchte. 

Microsofts Browser Edge unterstützt diese Push-Funktion für Webseiten von Haus aus, so dass man sich die Erweiterung sparen könnte, aber viele von uns nutzen vermutlich eben lieber Chrome oder Firefox.

So aktivierst du die Timeline in Windows 10

Die Timeline-Funktion steht nur zur Verfügung, wenn man Windows 10 mit einem Microsoft-Konto nutzt und den Aktivitätsverlauf in den Windows-Einstellungen aktiviert hat. Prüfen lässt sich dies unter Einstellungen --> Datenschutz --> Aktivitätsverlauf.

Der Aktivitätsverlauf lässt sich in den Einstellungen wahlweise nur für den lokalen PC aktivieren. Per Cloud kann die Timeline mit anderen Geräten synchronisiert werden.
Der Aktivitätsverlauf lässt sich in den Einstellungen wahlweise nur für den lokalen PC aktivieren. Per Cloud kann die Timeline mit anderen Geräten synchronisiert werden.

Wer den Aktivitätsverlauf bzw. die Timeline über mehrere PCs, Tablets oder Smartphones hinweg nutzen möchte, muss sich auf jedem Gerät mit seinem Microsoft-Konto anmelden und die Cloud-Synchronisierung aktiviert haben. Nur so können die vergangenen Aktivitäten über alle Geräte hinweg synchronisiert werden. Dies macht insbesondere Sinn für Nutzer, die mehrere Windows-Geräte haben und/oder Office 365 bzw. den Edge-Browser auf einem Anroid- oder iOS-Gerät nutzen. Auch der Microsoft Launcher für Android soll die Timeline demnächst unterstützen.

Bleibt zu hoffen, dass Google und Mozilla ihre Browser bald ebenfalls für die Timeline fit machen, so dass der Umweg über die Browser-Erweiterung entfällt.

«Wo finde ich jetzt dieses internet.ch?» – Eltern und Technik

Video: watson/Knackeboul, Lya Saxer
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20 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Fotografikus (1)
19.07.2018 08:32registriert November 2017
Möchte man das überhaupt?
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Ovolover
19.07.2018 09:02registriert März 2016
Firefox kann schon lange plattformübergreifend synchronisieren, abgesehen von Archivierung. Dafür detailliert konfigurierbar: Verlauf, Bookmarks, Erweiterungen und Passwörter sind einzeln wählbar. Über einen sicher vertrauenswürdigeren Account bei Mozilla als der bei Microsoft.
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MacB
19.07.2018 08:48registriert Oktober 2015
Früher hiessen die Lesezeichen und waren mit einem KLick anwählbar. Alles, was man tun musste: einmal den Link, den man wieder öffnen will in die Lesezeichen ziehen. Ohne ausspionieren, ohne irgendwo anmelden, ohne Datensammelwut. Hach, war die Welt einfach...
2010
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