Digital
Retro

«Bad Day» – die spannende Geschichte hinter dem ersten Viral-Video

Bild
screenshot: rigaut.com

Die spannende Geschichte hinter dem allerersten Viral-Video

Jeder kennt «Bad Day», kaum jemand die Hintergründe. Das ändern wir jetzt.
16.01.2018, 13:4216.01.2018, 14:13
Mehr «Digital»

Es ist ein Gefühl, das wir nur zu gut kennen.

Man will am PC eine bestimmte Aufgabe erledigen. Doch es geht nicht. Die Software streikt. Irgendwo klemmt's.

Verwunderung. Unverständnis. Aufkeimender Ärger. Dann blanker Hass und Zerstörungswut. 😤

Während sich 99,99 Prozent aller Userinnen und User im Griff haben und ihre Gewaltfantasien in einer solchen Extremsituation nicht ausleben, schreitet ein Mann zur Tat.

Hand aufs Herz: Es tut wahnsinnig gut, ihm zuzusehen!

Der Mann heisst Vinny Licciardi. Und ihm kommt die Ehre zu, im vermutlich allerersten Viral-Video aufzutreten.

Der mit einer Analogkamera gedrehte «Bad Day», der ihn beim Zerstören eines Monitors zeigt, war um 1997 einer der ersten Filme, die sich im Internet millionenfach verbreiteten.

YouTube gab es damals noch nicht.

Das «Wired»-Magazin hat sich auf Spurensuche begeben und ein paar ziemlich skurrile Fakten zutage gefördert:

  • Das Video wurde in den 90er Jahren für Werbezwecke von der amerikanischen IT-Firma Loronix aufgenommen.
  • Gefilmt wurde mit einer Analogkamera in der für damalige Verhältnisse «hohen Auflösung» von 352×240 Pixel.
  • Verteilt wurde der Film zunächst über Promo-CDs.
  • Für die Verbreitung im World Wide Web ist ein Europäer verantwortlich: 1998 nutzte der französische Webentwickler Benoit Rigaut die Server seines ehemaligen Arbeitgebers CERN, um das Video als MPEG-Datei hochzuladen.
  • Rigaut schuf auch eine Fan-Website und war mit seinen nicht ernstgemeinten Illustrationen Vorreiter des «Chart Brut»-Trends. Der Begriff meint die (später) bei Anhängern von Verschwörungstheorien in Mode gekommene Methode, Details auf Digitalbildern mit Pfeilen und Kreisen zu markieren.
  • Finanziell profitieren konnten weder der Ideengeber und Darsteller Vinny Licciardi, noch Benoit Rigaut.

Was ihnen und uns bleibt, ist ein unsterbliches GIF.

Animiertes GIFGIF abspielen

(dsc, via netzpolitik.org)

Das könnte dich auch interessieren:

«Wo finde ich jetzt dieses internet.ch?» – Eltern und Technik

Video: watson/Knackeboul, Lya Saxer
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
12 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Mr. Spock
16.01.2018 14:49registriert November 2016
Wie ironisch, dass das erste virale Video ein Fake ist...
1752
Melden
Zum Kommentar
avatar
Stan_
16.01.2018 14:10registriert Juli 2017
Ist ein Merkmal eines analogen Filmes nicht eben gerade, dass man nicht von Pixeln sprechen kann?
1054
Melden
Zum Kommentar
avatar
mbr72
16.01.2018 15:19registriert Mai 2015
Ok... im Klartext heisst das, es ist fake... mehr muss ich nicht wissen.
684
Melden
Zum Kommentar
12
Tesla plant Massenentlassung – angeblich trifft es jeden 10. Angestellten
Tesla hat laut Medienberichten vor, im grossen Stil Stellen zu streichen. Weltweit soll die Belegschaft radikal reduziert werden.

Der E-Autohersteller Tesla plant offenbar, weltweit mehr als 10 Prozent aller Stellen zu streichen. Das berichtet das «Handelsblatt» unter Berufung auf ein internes Schreiben des Autobauers. Von dem Abbau sollen insgesamt 14'000 Mitarbeiter betroffen sein. «Das wird uns schlank, innovativ und hungrig für die nächste Wachstumsphase machen», schrieb Tesla-Chef Elon Musk demnach an die Belegschaft.

Das Unternehmen sei schnell gewachsen und habe sich durch den Bau zahlreicher Fabriken weltweit immer weiter vergrössert. «Aufgrund dieses schnellen Wachstums kam es in bestimmten Bereichen zu einer Dopplung von Rollen und Aufgaben», erklärt der Konzernchef. Tesla antwortete zunächst nicht auf die Bitte um Stellungnahme.

Tesla hatte zuvor für das erste Quartal 2024 einen Rückgang bei den Verkaufszahlen von 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr vermeldet. Bei Branchenbeobachtern erregte insbesondere der erhebliche Anstieg des Lagerbestands für Aufsehen.

Zur Story