Am Mittwochabend hat Samsung das Galaxy S10 enthüllt – und zwar in drei Versionen. Am meisten zu reden gibt aber definitiv das erste faltbare Smartphone der Südkoreaner: Das Galaxy Fold. An biegbaren Geräten wird seit 2011 geforscht und entwickelt, nun sehen wir das erste Endprodukt eines namhaften Herstellers in Aktion.
Tablet und Handy in einem Gerät: Aber wie dick das Ding ist, darüber schweigt sich Samsung aus. Das Display sei rund 50 Prozent flacher als ein typisches Smartphone-Display, damit das Gerät nicht zu klobig werde, heisst es lediglich.
Alle weiteren Infos zu Samsungs Weltneuheit gibt es in der Slideshow ganz oben im Artikel.
Das erste Zwischenfazit: Die Südkoreaner kommen der Konkurrenz zuvor, die ebenfalls seit Jahren an biegbaren Geräten tüftelt, die zusammengeklappt als Handy und geöffnet als Tablet genutzt werden können. Ob das faltbare Gerät, an dem seit acht Jahren geforscht wurde, wirklich das nächste grosse Ding ist, muss die Zukunft weisen.
Das Risiko ist gross, dass uns die erste Generation faltbarer Handys (leise) enttäuschen wird. Die Chancen bleiben aber intakt, dass faltbare Geräte in einigen Jahren nicht mehr wegzudenken sind. Hinweis an mitlesende Samsung-Mitarbeiter: Wir wären einem Testgerät nicht abgeneigt ;)
Die Modelle Galaxy S10, Galaxy S10 Plus und Galaxy S10e werden in der Schweiz ab dem 8. März 2019 in den Handel kommen.
Vorbestellungen sind ab sofort möglich. Frühbesteller eines Galaxy S10 oder Galaxy S10+ erhalten ein Paar Galaxy Buds (Bluetooth-Kopfhörer, Wert: 169 Franken) kostenlos dazu.
Wie gehabt gibt es das normale Galaxy und eine grössere Plus-Version, die dieses Jahr OLED-Displays mit einer Diagonale von 6.1 bzw. 6.4 Zoll haben.
Bei beiden Modellen nimmt das Display mit je 3'040 mal 1'440 Pixeln fast die ganze Vorderseite ein, da Samsung die Front-Kamera(s) zum ersten Mal ins Display integriert. Das Galaxy S10 hat eine Front-Kamera, das teurere Plus-Modell deren zwei. Am unteren Rand bleibt weiterhin ein schmaler Rahmen sichtbar.
Das Galaxy S10 / S10 Plus kommt in den Farben Schwarz, Grün, Weiss und Blau. Das Plus-Modell gibt es zudem in einer Luxus-Version in Ceramic Black und Ceramic White (nur Modelle mit 8 bzw. 12 GB Arbeitsspeicher sowie 512 GB bzw. 1 TB internem Speicher).
Der Rahmen ist wie bisher aus Metall, die Rückseite besteht aus Glas.
Die Akkus haben eine Kapazität von 3400 bzw. 4'100 mAh beim Plus-Modell. Geladen wird über den schnellen USB-C-Anschluss oder kabellos per Induktion.
Europäische Galaxy-S10-Käufer erhalten Samsungs aktuell schnellsten Prozessor (Exynos 9820) sowie das jährliche Speicher-Upgrade.
Der interne Speicher lässt sich bei allen Modellen per microSD-Karte erweitern.
Auf der Rückseite finden sich drei unterschiedliche Kamera-Linsen. Die Hauptkamera mit 12-Megapixel erlaubt einen optisch stabilisierten 2-fach-Zoom. Die zweite 12-MP-Kamera ermöglicht Weitwinkelaufnahmen. Dazu gesellt sich die Ultra-Weitwinkelkamera (123 Grad Sichtfeld) mit 16 Megapixel.
Der Fingerprint-Scanner liegt nicht mehr auf der Rückseite oder im Home-Button, sondern unter der Display-Oberfläche. Im Normalbetrieb ist er unsichtbar. In-Screen-Fingerprintscanner kennt man bereits von Huaweis Mate 20 Pro, Samsung hat aber eine eigene Technologie entwickelt und spricht von «Ultrasonic Fingerprint» mit 3D-Abdruck für eine erhöhte Sicherheit.
Alternativ können die neuen Galaxys auch weiterhin per Gesichtserkennung entsperrt werden.
Auch dieses nützliche Feature haben wir bereits bei Huawei gesehen: Nun kann auch das Galaxy andere Geräte kabellos bzw. per Induktion aufladen. Hierzu muss man das zweite Gerät (Handy, Kopfhörer, Smartwatch etc.) lediglich auf die Rückseite des Galaxy S10 / Plus legen. Ist das S10 dabei mit dem USB-C-Ladekabel verbunden, hat man ein kleines Ladepad. Hängt das S10 selbst nicht am Ladekabel, wird die Energie dem Akku entzogen. Das S10 entlädt sich in diesem Fall, während beispielsweise die Kopfhörer geladen werden.
Was für Apple das iPhone XR ist, ist für Samsung das Galaxy S10e. Eine kleinere, technisch leicht abgespeckte und dafür etwas günstigere Version der Top-Modelle.
Beim Galaxy S10e fällt das Display mit 5,8 Zoll etwas kleiner aus (2280 mal 1080 Pixel). Ausserdem ist der Touchscreen komplett flach und an den Seiten nicht abgerundet wie bei den anderen Modellen.
Das S10e hat statt der Dreifach-Kamera auf der Rückseite «nur» eine Dual-Kamera. Die fehlende dritte Kamera bedeutet, dass das S10e keine Ultra-Weitwinkel-Aufnahmen schiessen kann. Ansonsten dürfte die Bildqualität nahezu gleichauf mit den Top-Modellen sein, da die Kameras technisch fast identisch sind.
Keine Abstriche macht Samsung bei der Leistung: Im günstigeren S10e steckt der gleiche Prozessor wie im S10 und S10 Plus und mit 6 GB Arbeitsspeicher (RAM) und 128 GB Speicherplatz dürfte das S10e für die allermeisten Handy-Nutzer mehr als ausreichend sein. Auch hier lässt sich der interne Speicher erweitern.
Auf den ersten Blick der gewichtigste Nachteil gegenüber den teureren Modellen ist der mit 3100 mAh deutlich kleinere Akku.
Kein grosses Geheimnis im Vorfeld waren die weiteren Gadgets, die nun offiziell präsentiert wurden. Samsung hatte sein Zubehör gleich selbst geleakt. Für viele Samsung-Kunden wohl das spannendste Zubehör sind die kabellosen Kopfhörer Galaxy Buds (169 Franken), die es in Schwarz, Weiss und offenbar auch in Gelb geben wird. Sie sind ab dem 29. März im Handel.
Like the yellow #GalaxyS10e? Here's a full gallery of the fitting yellow Samsung Galaxy Buds: https://t.co/E2qhfKz6PL pic.twitter.com/6Yzb8oilL2
— Roland Quandt (@rquandt) 18. Februar 2019
Die Galaxy Buds sollen via Bluetooth 6 Stunden Musik streamen. Sie können kabellos geladen werden, wenn man das Case auf ein Galaxy S10 legt. Die Galaxy Buds sind mit verschiedenen Sprachassistenten kompatibel – Siri, Google Assistant oder mit Bixby.
Kabelloses Laden ist dieses Jahr eh ein grosses Thema bei Samsung. Deshalb bringt man eine neue Version des drahtlosen Ladepads, das zwei Geräte gleichzeitig induktiv lädt.
Das über ein USB-C-Netzteil selbst mit Energie versorgte Duo Pad bietet auf dem grossen Ladebereich (Qi-Charging) maximal 10 Watt, während das kleine Ladefeld bis zu 5 Watt an die Uhr oder andere Geräte liefern kann. Induktives Laden ist relativ langsam, möchte man mehrere Geräte über Nacht mit Strom versorgen, könnte sich die Anschaffung jedoch lohnen. Das Duo Pad dürfte über 100 Franken kosten.
Quick overview: pic.twitter.com/y3hZ2pGAN5
— Roland Quandt (@rquandt) 18. Februar 2019
Auch eine weitere Smartwatch findet bald den Weg in die Läden. Die Galaxy Watch Active richtet sich an die Zielgruppe Sportler. Die Uhr gibt es in vier Farben für 259 Franken. Verfügbar ab dem 15. März.
Mit den Fitness-Armbändern Galaxy Fit (109 Franken) und Galaxy Fit e (59 Franken) will Samsung auch Fitbit Konkurrenz machen. Die Fitness-Tracker sind ab Ende April bei uns im Handel verfügbar.
- Klinkenstecker
Danke Samsung! Warum peilen das die anderen Hersteller nicht? 🙈