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Salt, UPC, Sunrise oder Swisscom? Der grosse Preisvergleich zeigt, wer besser ist

Salt
Im Durchschnitt surfen die Schweizer mit 21 Mbit/Sekunde. Mit dem neuen Glasfaser-Internet von Salt ist man (theoretisch) fast 500 Mal schneller.

Grosser Preis-Leistungs-Vergleich: Neues Salt-Angebot macht Swisscom und UPC zur Schnecke

Salt katapultiert die Internet-Geschwindigkeit in der Schweiz in neue Dimensionen – und dreht gewaltig an der Preisschraube. Der grosse Preisvergleich mit Swisscom, UPC, Sunrise und Co.
20.03.2018, 16:2521.03.2018, 10:36
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Ăśbersicht

  1. Das bietet Salt ab sofort
  2. So viel kosten die neuen Kombi-Abos
  3. Salt im Vergleich mit der Konkurrenz
  4. In diesen Orten kannst du Salt Fiber nutzen
  5. Das Fazit

Salt Fiber: Das mit Abstand schnellste Internet der Schweiz

Der Telekomanbieter Salt wagt den lange erwarteten Einstieg ins Festnetzgeschäft. Mit Rekordgeschwindigkeiten von 10 Gbit pro Sekunde (zehn mal schneller als die schnellsten Angebote der Konkurrenz) und günstigen Bündelangeboten mit TV und Telefon steigt Salt ins Rennen um Marktanteile – allerdings nur bei Kunden mit Glasfaseranschluss in grösseren Ballungszentren.

10 Mal schneller als Swisscom, 15 Mal schneller als UPC

Salt
Laut Salt ein Weltrekord: Salt Fiber ermöglicht Downloads und Uploads mit bis zu 10 Gbit/Sekunde.

Salt gibt mit dem neuen Angebot sowohl beim Preis als auch bei der Geschwindigkeit Gas. Die sogenannte Salt Fiber Box ermöglicht ein Surftempo von 10 Gigabit pro Sekunde – das ist zehnmal schneller als das bisherige Spitzenangebot hierzulande. Swisscom und Sunrise bieten heute maximal 1 Gigabit pro Sekunde, UPC 500 Megabit pro Sekunde.

Allerdings können die wenigsten Kunden tatsächlich die volle Geschwindigkeit ausreizen. Längst nicht immer sei der Server auf der Gegenseite schnell genug, kommentierte Telekom-Experte Ralf Beyeler in einer Mitteilung des Online-Vergleichsdienstes Moneyland. Die bis anhin schnellsten Angebote von 1 Gigabit pro Sekunde reichten selbst für Kunden völlig aus, die ein sehr schnelles Internet wünschten.

So viel kosten die neuen Kombi-Abos

Zum EinfĂĽhrungspreis von 49.95 Franken im Monat erhalten die Salt-Kunden nun Internetzugang, ein TV-Angebot mit 300 TV-Sendern und eine Festnetz-Flatrate. Salt-Kunden mit bestimmten Handy-Abos bezahlen 10 Franken weniger pro Monat. Damit unterbiete Salt die Preise auf dem Schweizer Telekom-Markt markant, schreibt der Preisvergleichsdienst Moneyland.

49.95 Franken ist der Einführungspreis. Später wird das Kombi-Angebot voraussichtlich mehr kosten.

Salt
Im Kombi-Paket für 49.95 Franken im Monat ist ein schneller Internet-Zugang mit 10 Gbit/s, ein TV-Angebot und eine Festnetz-Flatrate enthalten. Salt-Kunden mit bestimmten Handy-Abos bezahlen 39.95 Franken pro Monat. Das TV-Angebot wird in Zusammenarbeit mit Zattoo und Sky erbracht und läuft über Apples Set-Top-Box Apple TV.bild: salt

Salt-Mobilfunkkunden, denen ein Handy-Abo mit 3 GB Datenvolumen ausreicht, bezahlen fĂĽr das Gesamtpaket mit Mobilfunk, Festnetz, Internet und TV 88.95 Franken im Monat.

«Mobilfunkkunden, die eine Flatrate für Anrufe und Internet in der Schweiz wünschen, müssen mit Kosten ab 98.95 Franken pro Monat für das Gesamtpaket rechnen», sagt Ralf Beyeler vom Online-Vergleichsdienst Moneyland. Als Promotionsangebot bezahlen Salt-Kunden derzeit nur 64.90 Franken im Monat.

64.90 Franken ist der EinfĂĽhrungspreis. Später wird das Kombi-Angebot voraussichtlich 98.95 Franken kosten.

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Im Kombi-Paket für 64.90 Franken im Monat (temporärer Promopreis) ist ein schneller Internet-Zugang mit 10 Gbit/s, ein TV-Angebot, eine Festnetz-Flatrate sowie das Handy-Flatrate-Abo enthalten.bild: salt

Das Salt-TV-Angebot umfasst 7 Tage Replay. Wie nahezu alle anderen Schweizer Anbieter, kommentiert Beyeler. Alle Filme und TV-Serien, die die Online-Videothek Holly Star bzw. Sky anbietet, sind bei Salt-TV verfĂĽgbar.

Salt, Swisscom, Sunrise und UPC im Vergleich

Mit dem Einstieg ins Festnetzgeschäft wird Salt zum Telekom-Vollanbieter und kann Swisscom, Sunrise und Co. künftig auch bei den Kombi-Paketen konkurrenzieren. Paketangebote aus Mobilfunk, Festnetz, Internet und Fernsehen gelten bei Experten als entscheidend für den Erfolg einer Telekomfirma.

Bei Salt Fiber handelt es sich um ein einziges Kombi-Angebot mit einem Einheitspreis. Unabhängig davon, ob die Kunden viele oder wenige der offerierten Dienste benötigen, bezahlen sie gleich viel. Und so schneidet Salt im Preisvergleich von Moneyland ab.

Angebote fĂĽr Nutzer, die kein Festnetz-Telefon und keine TV-Aufnahme-Funktion wollen

Korrigierte Versionen Infografik Salt
* «Teleboy Free», «Wilmaa Free» und «Quickline TV Air Free» sind wie «Zattoo Free» kostenlos. Quelle: Berechnungen von moneyland.ch, Stand: März 2018. Berücksichtigt werden die SIM-Only-Tarife. Profil 3: Nur ungedrosselte Abos werden aufgeführt. Ohne Promotionsangebote.bild: watson / quelle moneyland

Angebote fĂĽr Nutzer, die schnelles Internet, Replay-TV, Aufnahme-Funktion und eine Festnetz-Flatrate wollen

Korrigierte Versionen Infografik Salt
bild: watson / quelle moneyland

Angebote fĂĽr Nutzer, die sehr schnelles Internet und Replay-TV sowie Aufnahme-Funktion wollen

Salt Vergleich Tabellen
bild: watson / quelle moneyland

Ohne Einführungsrabatt zahlen Salt-Kunden für das Gesamtpaket inklusive Handy-Abo 98.95 Franken. «Das ist ein echter Kampfpreis», sagt Beyeler. Selbst für Kombi-Produkte der Konkurrenz, die wesentlich weniger böten, seien die Preise erheblich höher. «Es ist klar, dass die Preise von Swisscom, Sunrise und UPC unter Druck kommen werden», lässt sich Beyeler zitieren.

Da allerdings die Handy-Abos von Salt ohne BerĂĽcksichtigung von Promotionspreisen eher teuer seien, sei der Preisunterschied zur Konkurrenz mit Mobilfunk etwas geringer als ohne Mobilfunk. Je nach Nutzungsverhalten gebe es dann auch gĂĽnstigere Angebote von der Konkurrenz.

Hier kannst du Salt Fiber nutzen

Das neue Angebot ist ab sofort auf Glasfasernetzen in ĂĽber 30 Städten und Regionen verfĂĽgbar, wie Salt am Dienstag mitteilte. DafĂĽr arbeitet Salt mit Swiss Fiber Net, verschiedenen Städten und Gemeinden sowie weiteren Partnern zusammen. 

Derzeit werden vor allem grössere Ballungszentren mit dem schnellen Glasfasernetz abgedeckt. Der Telekomanbieter, der dem französischen Unternehmer Xavier Niel gehört, plant aber eine «weitere geografische Expansion».

Auf der Salt-Website kann man anhand der Wohnadresse prĂĽfen, ob man das mit 10 Gbit pro Sekunde ultraschnelle Internet ĂĽberhaupt nutzen kann.
Auf der Salt-Website kann man anhand der Wohnadresse prĂĽfen, ob man das mit 10 Gbit pro Sekunde ultraschnelle Internet ĂĽberhaupt nutzen kann.

Tipp: Wer allgemein wissen möchte, wo das Glasfasernetz bereits ausgebaut ist, kann dies auf dem Geoportal des Bundes nachschauen

In den dunkelgrün gefärbten Regionen haben mehr als 90 Prozent der Gebäude einen Anschluss, der mindestens 1 Gbit/s erreicht.
In den dunkelgrün gefärbten Regionen haben mehr als 90 Prozent der Gebäude einen Anschluss, der mindestens 1 Gbit/s erreicht.

Das Fazit: Swisscom und Sunrise unter Druck

Salt bietet nun das mit Abstand schnellste Internet zum Kampfpreis. Die Kombi-Angebote sind preislich interessant. Die Aktien der Konkurrenten Swisscom und Sunrise gerieten nach Salts AnkĂĽndigung unter Druck. Der Aktienkurs von Sunrise fiel am Dienstagnachmittag um 2,7 Prozent, derjenige von Swisscom um 3,8 Prozent.

Trotz Kampfreis wird Salt Fiber kein Selbstläufer sein, meint Telekom-Experte Beyeler: «Die Herausforderung besteht darin, dass Salt ihr Versprechen nun auch halten und ihren Kunden einen wirklich guten Service bieten muss.» 

Mit dem Einstieg ins Glasfasernetz schliesst Salt an die eigene Geschichte an. Die einstige Orange war 2008 der erste Anbieter von TV, Internet und Telefonie auf dem EWZ-Glasfasernetz.

Ende 2010 verliess der Pionier die «Datenautobahn der Zukunft» wieder, da Orange kaum Kunden gewonnen hatte. Nach der geplatzten Hochzeit mit Sunrise hatte die Firma, die damals zur France Telecom gehörte, angekündigt, sich künftig auf die Mobilfunkangebote konzentrieren zu wollen.

Mit Material der Agenturen SDA und AWP.

So funktioniert Social Networking in der Realität

Video: watson/Lya Saxer, Knackeboul
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61 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Couleur
20.03.2018 17:13registriert Januar 2018
Wer die Servicewüste von Salt erlebt hat, hütet sich vor diesem Unternehmen. Ich war auf ein Mobile 50% Angebot hinein gefallen. Ich könnte ein Buch darüber schreiben, was da alles schief lief. Die könnten was kostenlos anbieten und ich würde dieses Unternehmen nicht mehr wählen. Meine Nerven sind mir zu kostbar als dass ich mir das nochmals antue.
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Zwerg Zwack
20.03.2018 17:23registriert April 2016
Alles schön und gut. Auf was ich aber wirklich warte, ist Festnetzinternet für ca. 20.-/Monat. Alle heutigen Angebote, welche nicht extrem langsam sind, starten so bei 50.-/Monat. Kennt da jemand ein gutes Angebot?
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ARoq
20.03.2018 18:02registriert September 2014
Bei jeder Adresse die ich im VerfĂĽgbarkeits-checker eingebe, erhalte ich die Meldung "You will be soon eligible for Salt Fiber Box.", egal wie abgelegen die HĂĽtte steht.

Entweder haben die ein enormes Ausbauprojekt vor (bei unserer Gemeindeverwaltung weiss man nichts davon), oder es ist schlicht gelogen. http://dr
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