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FBI-Chef giesst Öl ins Feuer: Sony-Hacker hätten «schlampig gearbeitet»

Nach Ansicht des FBI-Chefs James Comey hat Nordkorea den Angriff auf Sony zu verantworten.
Nach Ansicht des FBI-Chefs James Comey hat Nordkorea den Angriff auf Sony zu verantworten.Bild: Getty Images
USA auf Konfrontationskurs mit Nordkorea

FBI-Chef giesst Öl ins Feuer: Sony-Hacker hätten «schlampig gearbeitet»

FBI-Angaben zufolge hat Nordkorea beim Online-Angriff auf Sony Pictures eindeutige Spuren hinterlassen. Der US-Geheimdienstdirektor berichtet zudem von Pöbeleien eines nordkoreanischen Generals gegen die USA. 
08.01.2015, 15:3108.01.2015, 15:35
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Ein Artikel von
Spiegel Online

Hat Nordkorea den Hacker-Angriff auf die Systeme von Sony Pictures nun zu verantworten oder nicht? Während Nordkorea weiter beteuert, nichts mit der Attacke zu tun zu haben, sagt der Chef der US-Bundespolizei, Fehler der Hacker hätten die Ermittler auf die Spur Nordkoreas gebracht. 

Demnach nutzten die Hacker Proxy-Server, um Drohungen gegen Sony abzusetzen, ohne ihren Aufenthaltsort preiszugeben. In einigen Fällen hätten sie aber «schlampig gearbeitet», sagt FBI-Direktor James Comey – entweder aus Nachlässigkeit oder wegen technischer Probleme. Comey erzählte auf einer Sicherheitskonferenz in New York, dass die Hacker in einigen Fällen schlicht vergessen hätten, ihre Herkunft zu verschleiern. E-Mails, die rund um den Hacker-Angriff gesendet wurden, habe man mit IP-Adressen in Verbindung können, die Nordkorea exklusiv nutzt. 

Es gebe nicht vieles in diesem Leben, bei dem er sich sicher sei, sagte Comey. Was die Zuordnung dieses Anschlages angehe, sei er sich aber sehr sicher.

Abendessen mit nordkoreanischem General 

Das FBI hatte vergangenen Monat erklärt, man habe bei der Analyse der verwendeten Angriffssoftware Gemeinsamkeiten mit anderen Schadprogrammen entdeckt, die kürzlich in Nordkorea entwickelt wurden. Ausserdem gebe es Parallelen zu einem von Nordkorea im März vergangenen Jahres ausgeführten Cyber-Angriff gegen südkoreanische Banken und Medien.

Jetzt auf

Auf derselben Konferenz, auf der sich Comey äusserte, plauderte auch der US-Geheimdienstdirektor James Clapper aus dem Nähkästchen. Er hat demnach vor zwei Monaten ein «ungemütliches Abendessen» mit dem nordkoreanischen General verbracht, der für die Hacker-Angriffe auf Sony verantwortlich sein soll. General Kim Jong Chol habe ihn den ganzen Abend über beschimpft. «All der Hass, den er während des Dinners in meine Richtung spie, war echt», sagte Clapper. «Wir werden als Feind dargestellt, der jeden Tag davor steht, in ihr Land einzumarschieren.»

Eigentlicher Zweck des geheimen Treffens war es, über die Freilassung zweier in Nordkorea inhaftierter US-Bürger zu verhandeln. Die Gefangenen seien am folgenden Tag übergeben worden. 

(kbl/AP/afp/dpa)

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