Digital
Tesla

Sabotage bei Tesla – Elon Musk schreibt alarmierendes Mail an alle Mitarbeiter

Sabotage bei Tesla – Elon Musk schreibt alarmierendes Mail an alle Mitarbeiter

«Nur die Paranoiden überleben»: Der Tesla-Chef verdächtigt Rivalen, Spekulanten und Erdölkonzerne.
19.06.2018, 06:5119.06.2018, 10:41
Mehr «Digital»

Das Wichtigste in Kürze:

  • Bei Tesla gab es am Sonntagabend einen weiteren Fabrikbrand, der die Fahrzeugproduktion für mehrere Stunden stoppte. Dies berichtet CNBC und beruft sich auf Geschäftskorrespondenz, die die Journalisten einsehen konnten.
  • Bei Tesla habe es in den letzten vier Jahren über vier Brände in seiner Lackiererei gegeben.
  • In einer E-Mail an die Mitarbeiter spekulierte CEO Elon Musk über Sabotage und zitierte die Maxime des ehemaligen Intel-Führers Andy Grove: «Nur die Paranoiden überleben».
  • Ein Mitarbeiter soll am Produktionssystem von Tesla «direkte Code-Änderungen» vorgenommen und «grosse Mengen hochsensibler» Daten an Dritte weitergegeben haben.
  • Der Mann soll offenbar aus Rache gehandelt haben, weil er nicht befördert wurde.

Tesla-Chef Elon Musk hat einem Angestellten umfangreiche Sabotage an den Abläufen des Autobauers vorgeworfen. In einer am Montag an die Belegschaft versandten E-Mail, hiess es, ein Mitarbeiter habe Änderungen am Betriebssystem des US-Konzerns vorgenommen.

Zudem seien grosse Mengen vertraulicher Daten an «unbekannte dritte Parteien» weitergegeben worden. Es werde untersucht, ob der Mitarbeiter mit «aussenstehenden Organisationen» zusammengearbeitet habe.

Erdöl-Konzerne, rivalisierende Autohersteller, Spekulanten 

«Wie Sie wissen, gibt es eine lange Liste von Organisationen, die Tesla den Tod wünschen», schrieb Musk. Er nannte als Beispiele Erdöl- und Erdgas-Konzerne, rivalisierende Autohersteller und Leerverkäufer (aka Spekulanten) an der Wall Street.

Anfragen an den US-Konzern zu dem Brief blieben zunächst unbeantwortet. Die Tesla-Aktie gab im nachbörslichen Handel nach.

Musk hatte jüngst angekündigt, fast jede zehnte Stelle zu streichen. Der E-Auto-Pionier ist rasant gewachsen, hat aber mit Verlusten, verfehlten Produktionszielen, der Abwanderung von Führungskräften und tödlichen Unfällen mit Elektroautos zu kämpfen.

Das Unternehmen steht unter gewaltigem Druck, die Produktion des Modells 3, das im letzten Sommer auf den Markt kam, anzukurbeln:

  • Bis Ende 2017 sollten pro Woche 5000 Fahrzeuge fabriziert werden, dieses Ziel wurde deutlich verfehlt.
  • Ein weiteres Ziel, 2500 Fahrzeuge pro Woche, wurde im April verfehlt.
  • Ab dem 5. Juni schaffte Tesla 3500 Fahrzeuge pro Woche und sagte, bis zum Ende des Monats 5000 zu erreichen.
  • Bis zu dieser Marke, so hat Musk verlauten lassen, verliere Tesla bei jedem Auto, das gebaut werde, Geld.

(dsc/sda/reu, via The Verge)

Nicht nur zum Spass schickte Elon Musk dieses Auto ins All

Video: watson
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
24 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Zeit_Genosse
19.06.2018 07:44registriert Februar 2014
Es wäre zu wünschen, dass Tesla als Firma zur Ruhe kommt und von einem innovativen auch zu einem produktiven Betrieb wächst. Dazu braucht es auch etwas Ruhe und Besonnenheit an der Spitze. Tesla ist noch der Treiber für E-Autos, auch wenn andere aufgrund der Kapazitäten nicht nur aufholen, sondern vorbeiziehen werden.
15920
Melden
Zum Kommentar
avatar
Political Incorrectness
19.06.2018 08:14registriert Juni 2016
Und wie sagt man so schön? Nur glückliche Mitarbeiter sind gute Mitarbeiter.
7818
Melden
Zum Kommentar
avatar
DerHans
19.06.2018 15:02registriert Februar 2016
Schön wie man mit Tesla und Musk von den wahren Problemen der (deutschen) Autobranche ablenken kann. Tesla steckt laut Medien und anderen Experten ja seit Jahren in Schwierigkeiten und kurz vor dem Bankrott. Das ein Saboteur bei Tesla sein Unwesen treibt wäre nicht mal so weit hergeholt wenn man bedenkt welchen Leuten Musk mit seinen „spinnereien“ ans Bein pinkelt.
2811
Melden
Zum Kommentar
24
Wie ein 16-Jähriger und ein Hochschul-Dozent (mit Köpfchen) für die Ukraine kämpfen
Der Krieg bringt nicht nur das Böse im Menschen hervor, sondern auch viel Gutes. In einer Serie lässt watson Ukrainerinnen und Ukrainer zu Wort kommen, die sich abseits der Front für ihre Heimat einsetzen.

Der Überlebenskampf der Ukraine wird nicht nur in den Schützengräben entschieden. Auch im militärischen Hinterland stemmen sich Männer und Frauen gegen die Übermacht des Feindes. Und sie helfen dem Land, indem sie Dinge organisieren, die an der Front dringend benötigt werden.

Zur Story