Barrack Obama war der erste US-Präsident mit einem eigenen Twitter-Account. Auf seine Initiative wurde @POTUS geschaffen, er musste sich allerdings ziemlich gedulden.
2017 gab Obama die offiziellen Twitter-Konten @POTUS und @WhiteHouse und die damit verbundenen Millionen von Followern an den neuen Präsidenten Donald Trump weiter. Eine solche Übergabe wird es 2021 nicht geben.
Ende 2020 gab Twitter bekannt, dass Biden bei seinem Amtsantritt an diesem Mittwoch nicht die Follower der scheidenden Trump-Regierung übernehmen kann. Stattdessen werden die offiziellen Konten auf Null gesetzt, darunter auch der @Potus-Account mit 33 Millionen Followern.
Das sei unfair, hatte Bidens Digitalstratege Rob Flaherty verlauten lassen. Donald Trump habe bei seinem Amstantritt 12 Millionen Follower von Obama übernommen.
Gemäss Twitter erfolgt der digitale Machttransfer in mehreren Schritten. Die von Trumps Team betriebenen Twitter-Konten werden als Erstes zur Archivierung an das Nationalarchiv der Vereinigten Staaten von Amerika geschickt. Es sollen alle innerhalb der letzten vier Jahre abgesetzten Tweets auch weiterhin öffentlich zugänglich sein, so wie es auch schon mit den Tweets von Obama passierte. Anschliessend erhalte Bidens Team Zugriff auf die folgenden Twitter-Konten:
Am Tag des Amtsantritts sollen alle Twitter-User, die einem der fünf offiziellen Twitter-Accounts folgen, eine Benachrichtigung über die Archivierung erhalten. Gleichzeitig will Twitter auch während des Prozesses der Amtsübergabe gegen Falschinformationen und Gewaltaufrufe vorgehen.
Bereits bestehende Twitter-Konten des Biden-Teams werden in die offiziellen Regierungsaccounts überführt.
Trumps persönliches Twitter-Profil @realDonaldTrump wurde bekanntlich von Twitter dauerhaft gesperrt.
Das Nationalarchiv wird alle Social-Media-Aktivitäten Trumps speichern, einschliesslich gelöschter Tweets von @POTUS und seinem persönlichen Account, @realDonaldTrump.
Google hat am Dienstag über die Verlängerung der YouTube-Sperre Trumps informiert. Ihm bleibe das Hochladen von Videos und Starten von Live-Streams auf seinem YouTube-Kanal für mindestens weitere sieben Tage verwehrt.
Wie Twitter hatte auch YouTube Trump nach dem Sturm aufs Kapitol (am 6. Januar) gesperrt. Wegen «Bedenken ob des anhaltenden Gewaltpotenzials» werde Trump daran gehindert, neue Inhalte auf seinen Kanal hochzuladen. Auch die Kommentarfunktion sei deaktiviert worden.
Interessante Beobachtung: Seit Trumps Social-Media-Sperren seien die Falschmeldungen über die US-Präsidentschaftswahl auf den Plattformen drastisch zurückgegangen.
Die Facebook-Nutzer, die dem Profil des Weissen Hauses folgen, werden an Präsident Biden übergeben, wie ein Facebook-Sprecher gegenüber der «New York Times» erklärte. Die sieben Millionen Follower des Joe-Biden-Kontos werden auf die POTUS-Seite dupliziert. Diese Seite hat 6,5 Millionen Follower und wurde seit Mai 2018 nicht mehr genutzt.
Der Facebook-Account des Weissen Hauses (unter Trump) werde umbenannt, damit er archiviert werden könne. Die gleichen Vorgänge sollen auf Instagram stattfinden, wo das Konto des Weissen Hauses 6,8 Millionen Follower hat. Das Konto Joe Bidens hat 15,4 Millionen Follower auf Instagram.
Eine YouTube-Sprecherin sagte, dass die knapp 1,9 Millionen Abonnenten des Kanals des Weissen Hauses an die Biden-Administration weitergegeben werden.
Schliesslich überträgt auch Snapchat den «Whitehouse»-Account mit 803'000 Abonnenten ans Biden-Team.
(dsc)