«Wir bringen in den Status-Meldungen künftig Werbung», sagte WhatsApp-Chef Chris Daniels am Mittwoch. Mit Anzeigen im Status-Bildschirm Geld zu verdienen, werde für das Unternehmen zur primären Finanzierungsquelle.
Wann genau Werbung in den Status-Meldungen Einzug halten wird, liess Daniels offen. Seit Wochen und Monaten wurde darüber spekuliert, dass Facebook ab Anfang 2019 Werbung in WhatsApp testen werde. Nun scheint sich das zu bewahrheiten.
Mit der Status-Funktion können WhatsApp-Nutzer Texte, Fotos, Videos und animierte GIFs teilen, die nach 24 Stunden wieder verschwinden. Im Chat selbst, also zwischen den Kurznachrichten, soll es weiterhin keine Werbung geben.
Die Werbung bei WhatsApp dürfte somit ähnlich daherkommen wie bereits bei Instagram, das ebenfalls zum Facebook-Konzern gehört. Bei Instagram hat die Werbung in den so genannten «Instagram Stories» bislang keine negativen Auswirkungen auf die Nutzerzahlen. Trotzdem dürfte die Änderung bei WhatsApp für einige User ein Grund sein, sich nach Messenger-Alternativen umzuschauen.
Relativ geringe Einnahmen generierte WhatsApp schon bislang, indem die App Business-Nutzern zusätzliche Funktionen bereitstellt, über die diese per Messenger Kontakt zu Kunden halten konnten.
Der neue WhatsApp-Chef Daniels hat im Mai 2018 WhatsApp-Mitgründer Jan Koum als Firmenchef abgelöst. Koum und Co-Gründer Brian Acton haben WhatsApp beide verlassen.
Das hat einen einfachen Grund: Facebook hatte WhatsApp vor rund fünf Jahren gekauft. Mit im Vertrag enthalten war eine Klausel, dass der Messenger bis Anfang 2019 kein Geld verdienen muss.
Diese Frist läuft jetzt ab. Bei der Menge an Usern ist es für Facebook nur allzu verlockend, durch Anzeigen im Status-Bildschirm Geld zu verdienen. In die Chats der User werde man sich aber nicht einklinken, sagte Carolyn Everson, Facebooks Vizepräsidentin für globale Marketingstrategien, bereits Anfang Oktober. Denn diese sind Ende-zu-Ende-verschlüsselt und man müsste dort Änderungen herbeiführen, um personalisierte Werbung anzuzeigen. Auch Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat sich bislang immer für die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ausgesprochen.
(oli/hd)