Digital
Wirtschaft

Apple in der Krise? Die Fakten

FILE - This Oct. 22, 2018, file photo shows the iPhone XS, from left, iPhone XR, and the iPhone XS Max in New York. Apple hoped to offset slowing demand for iPhones by raising the prices of its most i ...
Apple-Chef Tim Cook hat verraten, welches neue iPhone sich am besten verkauft ... Bild: AP

Apple in der Krise? Das sind die 9 überraschendsten Zahlen und wichtigsten Fakten

Steckt der iPhone-Hersteller – wie von Kritikern behauptet – in einem Abwärtsstrudel? Die neusten Angaben zum iPhone und Co. sprechen eine klare Sprache ...
30.01.2019, 08:3131.01.2019, 07:13
Mehr «Digital»

Apple ist die neue Nummer 1 im Smartphone-Markt

Apple hat im vergangenen Weihnachtsgeschäft nach Berechnungen von Marktforschern trotz eines Rückgangs der iPhone-Verkäufe wieder die Spitzenposition im Smartphone-Markt erklommen.

Mit 71.7 Millionen iPhones habe der Konzern zwar 7.3 Prozent weniger Geräte als vor einem Jahr abgesetzt, berichtete die Marktforschungsfirma Canalys in der Nacht zum Mittwoch. Das habe aber gereicht, um Samsung zu überholen – die Verkäufe der Südkoreaner seien um 5.3 Prozent auf 70.3 Millionen Geräte gesunken.

Den Rest der Top 5 füllen die chinesischen Anbieter Huawei, Oppo und Xiaomi aus, wie Canalys berichtet.

Wobei es sich um inoffizielle Angaben handelt. Die Hersteller veröffentlichen selbst keine Absatzzahlen.

Update: Auf andere Verkaufszahlen kommt die Marktforschungsfirma IDC. Demnach steht Samsung mit 70,4 Millionen verkauften Smartphones an der Spitze, Apple auf Platz 2. 

Schon in den vergangenen Jahren war es oft so, dass Apple im Weihnachtsquartal nach dem Start neuer iPhone-Modelle die Spitzenposition im Smartphone-Markt übernahm. Die restliche Zeit verkaufte dagegen Samsung mit Abstand die meisten Handys. Diesen Januar mussten beide Unternehmen warnen, dass das Weihnachtsquartal deutlich schlechter lief als erwartet. Samsung traf es noch härter als Apple.

Insgesamt sei der Smartphone-Markt im Schlussquartal 2018 um rund 6 Prozent auf insgesamt gut 362 Millionen verkaufte Geräte geschrumpft, teilte Canalys mit.

Es gibt nun 900 Millionen aktive iPhone-User und 1,4 Milliarden Apple-User

Der neue Massstab für das profitabelste Unternehmen der Welt ist nicht mehr, wie viele iPhones in einem Quartal verkauft wurden, sondern die erstmals genannte Zahl von 900 Millionen iPhone-Nutzern.

Die Zahl der insgesamt aktiven iPhone-Nutzer sei von Ende Januar bis Ende Dezember um 75 Millionen gestiegen, teilte Apple in der Nacht auf Mittwoch mit.

Alles in allem gebe es nun weltweit 1,4 Milliarden Nutzer von Apple-Geräten.

Die iPhones verkaufen sich nicht so gut wie früher, aber der Konzern kommt trotzdem auf seine gewohnten Milliarden-Gewinne. Dafür sorgen andere Produkte vom iPad bis zur Apple Watch sowie das Geschäft mit Dienstleistungen für bestehende Kunden.

iCloud und andere Dienste bringen immer mehr ein

Das Dienstleistungsgeschäft, zu dem unter anderem der Speicher-Service iCloud, der Streamingdienst Apple Music und der Anteil des Konzerns an Erlösen aus App-Verkäufen gehören, wuchs um 19 Prozent auf 10,9 Milliarden Dollar.

Wie 9to5Mac berichtet, hat Apple Music nun 50 Millionen bezahlende Abonnenten.

Und Apple Pay? Beim mobilen Bezahldienst haben sich die Transaktionen innert einem Jahr mehr als verdoppelt ...

Die Apple Watch ist ein Verkaufshit

Die Sparte mit der Apple Watch, dem Smart-Lautsprecher HomePod und anderen Geräten wie den AirPods-Ohrstöpseln steigerte den Umsatz sogar um einen Drittel auf 7,3 Milliarden Dollar. Verkaufszahlen verrät Apple nicht.

Apple verdient wieder mehr mit iPads

Bei den einstmals schwächelnden iPad-Verkäufen gab es mit dem neuen, teureren Pro-Modell einen Sprung von 17 Prozent auf 6,7 Milliarden Dollar Umsatz.

Mac-Verkäufe auf neuem Rekordhoch

Das Geschäft mit Macintosh-Computern legte um acht Prozent auf den bisherigen Bestwert von 7,4 Milliarden Dollar zu.

Im letzten Weihnachtsgeschäft verdiente Apple insgesamt knapp 20 Milliarden Dollar. Das war fast so viel wie im Vorjahresquartal, obwohl der Umsatz um fünf Prozent auf 84,3 Milliarden Dollar sank. Für das laufende Vierteljahr rechnet Apple erneut mit weniger Umsatz als im Vorjahresquartal.

Zu teure iPhones? Apple gibt US-Dollar und Providern die Schuld

Er denke durchaus, dass der Preis ein Faktor sei, sagte Konzernchef Tim Cook in einer Telefonkonferenz mit Analysten auf die Frage, ob Apple mit teuren neuen iPhone-Modellen den Bogen überspannt habe. Er stellte jedoch klar, dass er damit die Währungseffekte und die schwindenden Subventionen der Mobilfunk-Provider meinte. So sei in Japan zuletzt weniger als die Hälfte der verkauften Smartphones von den Netzbetreibern subventioniert worden – vor einem Jahr seien es noch drei Viertel gewesen.

«Unsere Kunden behalten ihre iPhones länger», resümierte Cook. Er könne nicht sagen, wie sich die Austausch-Zeiten beim iPhone entwickeln werden.

Absatzzahlen oder ein durchschnittlicher Gerätepreis wurden wie bereits angekündigt nicht mehr genannt. Cook sagte aber, dass das günstigste neue Modell iPhone XR (ab 879 Franken Euro) das populärste Apple-Smartphone gewesen sei. Gefolgt vom grösseren iPhone XS Max (ab 1299 Franken) vor dem iPhone XS (ab 1199 Franken).

iPhone-Verkäufe machen nun weniger als zwei Drittel des Umsatzes aus

Der iPhone-Umsatz sank im Jahresvergleich um rund 15 Prozent auf knapp 52 Milliarden Dollar. Damit brachte das Smartphone immer noch gut 61 Prozent der Apple-Erlöse ein – sonst waren es zum Teil mehr als zwei Drittel gewesen.

Obwohl es enttäuschend gewesen sei, die Umsatzerwartung für das Weihnachtsquartal zu verpassen, zeigten die Zahlen die Stärke des Apple-Geschäfts in der Breite, erklärte Cook. Der Konzern hatte für das vergangene Vierteljahr ursprünglich Erlöse von bis zu 93 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt.

Konzernchef Tim Cook bekräftigte, dass der Grund für diesen Rückgang vor allem die unerwartet schwachen Verkäufe des iPhones in China gewesen seien.

Der Geldberg wächst

Der Konzern sass zum Abschluss des ersten Geschäftsquartals Ende Dezember auf Geldreserven von 245 Milliarden Dollar. Das meiste davon liegt auf ausländischen Konten.

Wie wir seit letztem Dezember wissen, wird Apple eine Milliarde in einen neuen Campus in Austin, Texas, investieren. Und über den Lauf der nächsten paar Jahre sollen dank revidierter US-Steuergesetze 350 Milliarden an die heimische Wirtschaft zurückfliessen, wie 2018 angekündigt wurde.

Und was ist mit dem Video-Streamingdienst, den Apple laut Gerüchteküche 2019 an den Start bringt?

Tim Cook lässt sich nicht in die Karten blicken, bestätigt nur, dass Apple eigene Inhalte (Original Content) plant.

(dsc/sda/dpa)

11 nervende Leute, die du jedes Mal im Fitnessstudio triffst

Video: watson/Knackeboul, Madeleine Sigrist, Emily Engkent
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
30 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Pafeld
30.01.2019 10:25registriert August 2014
Knallharte Fakten mit relativen %-Vergleichen? Habt Ihr dem Mathematikprofessor, den Ihr letzte Woche interviewt habt, eigentlich zugehört? Oder ist das frei nach Konrad Adenauer: "Was geht mich mein Geschwätz von Gestern an?"
1485
Melden
Zum Kommentar
avatar
buhuch
30.01.2019 08:59registriert Januar 2015
Good News: Die Leute kaufen weniger oft sinnlos neue Geräte! :)
14715
Melden
Zum Kommentar
avatar
N. Y. P.
30.01.2019 10:49registriert August 2018
Und über den Lauf der nächsten paar Jahre sollen die US-Steuerzahler rund 350 Milliarden zurückerhalten.

Müsste es nicht..

Und über den Lauf der nächsten paar Jahre sollen die Aktionäre rund 350 Milliarden zurückerhalten.

..heissen?

Ich kann es fast nicht glauben, dass der Fiskus 350 Milliarden erhalten soll.

Da wette ich einen Liter Milch.
890
Melden
Zum Kommentar
30
So will der Salt-Chef die Konkurrenten Sunrise und Swisscom übertrumpfen
Der kleinste der drei Telekom-Anbieter in der Schweiz wächst stärker als die Konkurrenz. Nun will die Firma des französischen Milliardärs Xavier Niel mehr in die Qualität investieren, aber nicht auf Rabatte verzichten.

Wer die Website der Telekom-Firma Salt aufruft, wird von Rabatten fast erschlagen. Auf viele Mobilfunk-Abos gibt es 55 bis 70 Prozent Rabatt. Eine Ausnahme ist das nicht.

Zur Story