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Apple stellt dank iPhone 13 und eigenem M1-Chip alle(s) in den Schatten

epa09530710 A handout photo made available by Apple Inc. showing Apple?s Shruti Haldea showcasing completely reimagined MacBook Pro powered by the brand new M1 Pro and M1 Max chips, during a special e ...
Neben der neusten iPhone-Generation lassen die Macbook-Modelle mit der Chip-Eigenentwicklung M1 die Kassen klingeln. In den nächsten Monaten will der Hersteller nachlegen. Bild: keystone

Apple stellt alles in den Schatten – diese Zahlen und Prognosen sollte man kennen

Der US-Konzern hat im Weihnachtsquartal einen Allzeit-Rekordgewinn erwirtschaftet – trotz Chipkrise und weiteren Lieferengpässen.
28.01.2022, 08:0429.01.2022, 08:37
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Was ist passiert?

Apple hat im Weihnachtsgeschäft ein Rekordquartal mit einem Gewinn von 34.6 Milliarden Dollar eingefahren. Das war gut ein Fünftel mehr als ein Jahr zuvor.

Im Weihnachtsquartal legte der Umsatz auf bisher nie erreichte fast 124 Milliarden Dollar zu, ein Plus von elf Prozent, wie der Konzern am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Die Apple-Zahlen übertrafen sämtliche Erwartungen der Analysten.

Fast 60 Prozent trug der Umsatzgarant iPhone dazu bei. Doch auch die M1-Macs waren ein Verkaufsrenner.

Wie wirkt sich die Chipkrise auf Apple aus?

Der iPhone-Konzern trotzte den globalen Komponenten-Engpässen, die die Branche bremsen.

«Wir haben Lieferengpässe bei den meisten unserer Produkte erlebt», räumte Konzernchef Tim Cook ein.

Finanzchef Luca Maestri erklärte der Nachrichtenagentur Reuters, dieser Effekt habe mehr als 6 Milliarden US-Dollar betragen. Und der Chief Financial Officer (CFO) prognostizierte:

«Das Ausmass der Beschränkungen wird künftig stark von anderen Unternehmen abhängen, und davon, wie hoch die Nachfrage nach Chips von anderen und in anderen Branchen sein wird. Wir können das nur schwer vorhersagen.»
Luca Maestri, CFO

Für das laufende Quartal erwartet Apple etwas weniger Gegenwind durch die Chip-Engpässe. Die Versorgungsprobleme beschränkten sich vor allem auf Halbleiter-Produkte aus älteren Produktionsverfahren, wie Cook sagte.

Welche Apple-Produkte liefen am besten?

Das iPhone war abermals der Wachstumstreiber im Weihnachtsquartal. Der Umsatz mit dem Apple-Smartphone stieg im Jahresvergleich auf 71.6 Milliarden Dollar, wie Apple nach US-Börsenschluss am Donnerstag mitteilte. Das war ein Plus von 9 Prozent im Jahresvergleich.

Als einer der wenigen Smartphone-Anbieter hatte Apple in der Weihnachtssaison mit dem iPhone 13 ein neues Modell auf den Markt gebracht und damit gepunktet. Morgan Stanley schätzt, Apple habe rund 83 Millionen iPhones im abgelaufenen Quartal verkauft.

Wie gut verkauften sich die M1-Macs?

Auch bei Mac-Computern gab es deutliche Zuwächse.

Der Umsatz mit Macs stieg um 25 Prozent auf 10.9 Milliarden US-Dollar, nach geschätzten 9.5 Milliarden US-Dollar.

Der Grossteil der Mac-Verkäufe entfalle inzwischen auf neue Modelle mit Apples hauseigenen M1-Prozessoren statt Intel-Chips, teilte das Unternehmen mit. Der Wechsel auf die gleiche Chip-Architektur (ARM) wie bei den iPhones bringt beachtliche Vorteile bezüglich Leistung und Energieeffizienz.

Wie läuft es bei der Apple Watch?

Apple nennt bekanntlich keine Absatzzahlen für einzelne Geräte-Kategorien. Finanzchef Maestri hob aber hervor, dass es für über zwei Drittel der Watch-Käufer im vergangenen Quartal ihre erste Apple-Uhr gewesen sei.

Der Umsatz mit Apple-Zubehör, zu dem die AirPods-Ohrhörer und die HomePod-Lautsprecher gehören, wuchs um 13 Prozent auf 14.7 Milliarden US-Dollar.

Welches Produkt verkaufte sich weniger gut als erwartet?

Der Umsatz bei den iPads ging (im Vergleich zum Vorjahresweihnachtsquartal) um 14 Prozent auf 7.25 Milliarden US-Dollar zurück, verglichen mit Analystenschätzungen von 8.2 Milliarden US-Dollar.

Wie sieht es bei den Software-Diensten aus?

Der Servicebereich, der Apple TV+, Apple Music und Apple Fitness umfasst, zeigte ebenfalls einen grossen Zuwachs, wie golem.de schreibt. Der Umsatz stieg um 24 Prozent auf 19.5 Milliarden US-Dollar und übertraf damit die Schätzungen der Analysten von 18.6 Milliarden US-Dollar.

Das Unternehmen habe 785 Millionen zahlende Abonnenten für seine Angebote, ein Anstieg von 620 Millionen im Vergleich zum Berichtszeitraum des Vorjahres.

Wie wichtig ist China für Apple?

Apple profitierte vor allem von florierenden Geschäften in der Volksrepublik, wo das Unternehmen laut den Beratern von Counterpoint im vierten Quartal den iPhone-Marktanteil mit 23 Prozent so weit hochschraubte wie nie zuvor.

Zum ersten Mal in sechs Jahren verkauften die US-Amerikaner mehr Smartphones als jeder andere Anbieter in China.

Das Weihnachtsquartal mit frischen iPhone-Modellen ist traditionell das stärkste im Jahr für den Konzern.

Welche neuen Produkte bringt Apple 2022 heraus?

Das werden wir sehen. 😉

Laut Gerüchtküche soll das Unternehmen an einem neuen Mac Pro arbeiten, der von einem eigenen neuen «Monster-Chip» angetrieben wird. Und nach den im letzten Jahr veröffentlichten AirPods der dritten Generation werden in den kommenden Monaten neben einem neu designten iPad Pro und der traditionellen iPhone-Erneuerung im Herbst auch neue AirPod-Pro-Ohrhörer erwartet.

Unbestätigten Meldungen zufolge könnte das Unternehmen bereits im Februar ein neues 5G-fähiges iPhone SE lancieren. Laut Mark Gurman von Bloomberg könnten ein aktualisiertes iPad Air und möglicherweise ein Mac Mini oder iMac mit M1-Pro-Chip, der im MacBook Pro 2021 debütierte, ebenfalls in der ersten Jahreshälfte auf den Markt kommen.

Wie viele User hat Apple?

Während der Telefonkonferenz zu den Ergebnissen des Weihnachtsquartals gaben CEO Tim Cook und CFO Luca Maestri ein Update, wie viele Apple-Geräte weltweit aktiv sind:

1,8 Milliarden Geräte.

Wenn Apple ein bisschen mehr Wachstum als in den letzten Jahren verzeichnen könne, dann dürften es bis Ende 2022 sogar 2 Milliarden aktive Geräte sein, meint 9to5Mac.

Vor genau einem Jahr habe Tim Cook mitgeteilt, dass die installierte Basis von Apple 1,65 Milliarden Geräte erreicht habe, wobei das iPhone mit einer Milliarde den Grossteil davon ausmachte. Zuvor gab es einen Anstieg auf 1,5 Milliarden Geräte Anfang 2020 und 1,4 Milliarden im Januar 2019.

Was ist mit der Aktie?

Die Apple-Aktie legte im nachbörslichen Handel fast vier Prozent zu, sie hat allerdings seit Jahresbeginn im Sog des allgemeinen Ausverkaufs von Techwerten an der Wall Street schon zehn Prozent verloren, wie welt.de schreibt.

2021 hatte Apple kurzzeitig als erster Wert weltweit die Schallmauer von drei Billionen Dollar beim Börsenwert durchbrochen.

Nach dem Rekordquartal lagen die Reserven des Konzerns trotz Ausschüttungen an die Aktionäre bei 203 Milliarden Dollar. Dem stehen Schulden von 123 Milliarden Dollar gegenüber.

Quellen

(dsc/sda/dpa)

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37 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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paddyh
28.01.2022 09:13registriert Januar 2016
Ich muss sagen, ich bin von den Updates des letzten Jahres mehr als begeistert. Die M1-Prozessoren sind absolut genial bezgl. Performance und Akkulaufzeit. Und kleine Änderungen, wie zB "hide my email" sind grossartig. Wenn ich mich irgendwo registrieren muss, schlägt mir iCloud eine Wegwarf-Email vor. Diese "Privacy"-Features machen mMn Apple attraktiv, da ich vermute, dass zB Google kein Interesse daran hat, die Privatsphäre der User zu schützen, da dies ihr eigentliches Business ist. Bei Apple gebe ich meine Daten hauptsächlich an eine Firma, die zur Zeit nicht nur von Daten lebt.
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Kommissar Rizzo
28.01.2022 08:42registriert Mai 2021
Eine Gewinnmarge von 25%!! Und Steuern bezahlt das Unternehmen - nett ausgedrückt - eher wenig.
Ist zwar nicht mehr ganz aktuell, aber das Prinzip bleibt gleich (nicht nur bei Apple!): https://itep.org/fact-sheet-apple-and-tax-avoidance/
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SPQR Maximus
28.01.2022 08:54registriert September 2021
Ein Gewinn! von 34.6 Mrd. Bei einem Umsatz von 124 Mrd. Fast 28% Gewinnmarge. Da werden die Kunden aber schon abgeschöpft, scheint die Kunden aber nicht weiter zu stören 🤷.
Wäre schön, wenn Apple die riesigen Reserven für mutige Innovation nutzen würde. Die ersten iPhones und iPads waren revolutionär, danach setzte man hauptsächlich auf Gewinnoptimierung statt Innovation ☹️. Seit 2012 bin ich dementsprechend kein Kunde mehr.
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