Digital
Zürich

«Wir beenden den Alptraum einer Generation: Leere Handyakkus»

Akku tanken im Acapulco: Die Jungs von Battere bringen die Handyladung in die Quartierbeiz.
Akku tanken im Acapulco: Die Jungs von Battere bringen die Handyladung in die Quartierbeiz.Bild: battere
Interview mit den Gründern von Battere

«Wir beenden den Alptraum einer Generation: Leere Handyakkus»

Das Start-up Battere will eines der drängendsten Probleme der Generation Smartphone lösen: In Zürcher Bars gibt's ab heute nicht mehr nur Bier, sondern auch Solarstrom fürs Handy an der Theke. Die Firmengründer erklären, wie das gehen soll. 
14.11.2014, 15:0614.11.2014, 17:55
Rafaela Roth
Folge mir
Mehr «Digital»

Am Freitag lanciert ihr «Battere Now». Seid ihr aufgeregt?
Can Olcer:
Ein bisschen angespannt bin ich schon. 
Andreas Braendle: Du bist ja auch das Weichei unter uns. Ich bin da zuversichtlich. Wir beenden den Alptraum einer Generation: Leere Akkus. Die Zürcher werden sich freuen. 

Das ist Battere
Battere ist ein Zürcher Start-up, das sich auf die Fahne geschrieben hat, etwas für die Energiewende und gegen die Unmengen an Batterieabfall zu tun, die in unserer technologisierten Gesellschaft anfallen: Das Unternehmen beliefert dutzende Firmen per Velokurrier mit wiederverwendbaren und mit Solarstrom aufgeladenen Batterien. Sind sie leer, werden sie abgeholt und neu aufgeladen. 
Mit Battere Now lanciert Battere ein neues Produkt. Das Prinzip wird auf Akku-Packs für Smartphones übertragen. Ab heute können Member in verschiedenen Bars und Restaurants in Zürich an der Theke nicht nur Getränke, sondern auch eine Akkuladung bestellen. (rar)

Wie funktioniert Battere Now denn genau?
Mirko Hofmann: Ab heute liegen an zehn Locations in der ganzen Stadt geladene Akku-Packs für Member bereit. Es ist ganz einfach: Dein Akku ist leer, du gehst an die Bar, zeigst deine Memberkarte, die wird gescannt und du kriegst eine volle Akkuladung. Während des Ladens kannst du dein Handy bequem weiter benutzen. In rund einer Stunde ist es wieder voll und du gibst das Pack zurück. An welcher Location ist egal.

«Wir stossen mit unserer Idee auf grosses Interesse bei den Betrieben.»

Unter diesen Locations ist das Acapulco, Maison Blunt, Cafe Z am Park, Kaiser Franz, Kafi Schnaps, der Salon und die Gerold Chuchi – wie habt ihr sie überredet, mitzumachen? 
Andreas Braendle: Wir mussten sie eigentlich nicht überreden. Wir stossen mit unserer Idee auf Interesse bei den Betrieben. 
Can Olcer: Die können auch nur gewinnen: Bars und Restaurants erleben es täglich, dass Gäste nach Ladegeräten fragen. Jetzt können sie ihnen den Service bieten – für alle Smartphones auf dem Markt – und sie haben kaum Aufwand. 

Sie bezahlen auch nichts dafür?
Can Olcer:
 Nein. Wir stellen ihnen die Ausrüstung, also Akku-Packs und verschiedene Kabel, gratis zur Verfügung. Auf dem Scanner in der Bar wird registriert, wenn alle Akkus entladen sind. Dann bringen wir ihnen neue. 

Wie plant ihr denn, Geld zu verdienen? 
Andreas Braendle: Wir bieten unseren Usern eine Akkuladung pro Monat gratis. Jede weitere kostet zwei Franken. Bis Ende Dezember ist der Dienst aber sowieso kostenlos. 

Warum? 
Can Olcer:
 Wir starten im Beta-Modus. In den nächsten Monaten wollen wir allfällige Fehler beheben. Bis jetzt kann nur mitmachen, wer eingeladen wird. 

Das Akku-Pack to go.
Das Akku-Pack to go.Bild: battere
«Seien wir ehrlich, unsere Stimmung sinkt im Gleichschritt mit dem Akku.»

Man muss eingeladen werden? Wollt ihr so euren Coolness-Faktor steigern? 
Andreas Braendle: Der ist doch kaum noch zu steigern. 
Mirko Hofmann: Darf ich den tatsächlichen Grund nennen? Man braucht eine Einladung, weil wir in der Beta-Phase die Teilnehmerzahl noch kontrollieren wollen. Sollte es unerwartete Fehler geben, sind die mit 1000 Usern unkomplizierter behoben als mit 20'000.  

Wie viel Geld setzt ihr in den Sand, wenn es nicht läuft?
Mirko Hofmann:
Sehr wenig. Der Finanzfachmann ist aber Can.
Can Olcer: Tatsächlich waren keine grossen Investitionen notwendig.
Wir starten ja klein, wenn es keinen Anklang findet, ist die Sache schnell gestoppt. 
Andreas Braendle: Das wird wohl kaum passieren. Ein Handy ohne Akku ist für mich eine Katastrophe, die meinen Lebensstil bedroht. Seien wir ehrlich, unsere Stimmung sinkt im Gleichschritt mit dem Akku. Mit Battere Now ist dieses Problem gelöst.

Melde dich hier für Battere Now an 

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Die EU eröffnet Verfahren gegen Apple, Google und Meta – das blüht den Tech-Konzernen nun
Die EU-Kommission hat ein Verfahren gegen Apple, Alphabet (Google) und den Facebook-Konzern Meta eingeleitet. Das Wichtigste im Überblick.

Die Europäische Kommission eröffnet ein Verfahren gegen Apple, die Google-Mutter Alphabet und Facebooks Mutterkonzern Meta. Zudem wurden «Ermittlungsschritte» gegen Amazon angekündigt. Auch gegen den chinesischen Konzern hinter der App Tiktok leitete die Behörde ein Verfahren ein.

Es soll geprüft werden, ob die Tech-Konzerne aus den USA und China gegen neue EU-Regeln verstossen haben, wie die Kommission am Montag mitteilte. Für grosse Digitalkonzerne gelten in der EU seit Anfang März strengere Vorschriften, die ihre Marktmacht beschränken sollen.

Zur Story