Zunächst lief alles nach Plan. Nach dem Abendessen in der britischen Stadt Bristol lud Liam Smyth sein Tinder-Date zu sich nach Hause ein. Eine Flasche Wein und ein Dokumentarfilm über Scientology standen auf dem Programm. Doch dann nahm der Abend eine unerwartete Wendung und endete so übel, dass Liam eine Crowdfunding-Aktion starten musste.
Doch von Anfang an:
«Nach einer Stunde stand mein Date auf, um auf die Toilette zu gehen. Sie kam mit Panik in den Augen zurück und sagte, sie müsse mir etwas erzählen», schreibt Liam auf der Crowdfunding-Website.
Sie sei für einen «Poo» auf die Toilette gegangen, so Liams Date. Doch die Spülung habe nicht funktioniert. Sie wisse nicht, weshalb sie es getan habe, aber sie sei in Panik ausgebrochen. «Ich habe in die Toilettenschüssel gegriffen, es in ein WC-Papier eingewickelt und aus dem Fenster geworfen.»
Wie ein Gentlemen habe er zunächst versucht, die unangenehme Situation möglichst diskret zu lösen, schreibt Liam weiter. Den Kot im Garten suchen, aufsammeln und vergraben. Das sei doch keine grosse Sache. Die Geschichte könne man dann ja umgehend vergessen.
Doch eine Sache bedachten zunächst beide nicht. Denn unglücklicherweise befand sich hinter dem Fenster nicht direkt der Garten, sondern noch ein zweites Fenster. Der Kot landete also nicht wie geplant im Garten, sondern in der Lücke zwischen den beiden Fenstern.
Liam schlug vor, die Scheibe einfach mit einem Hammer einzuschlagen und das Päckchen herauszuholen. Doch sein Date hatte einen anderen Plan. «Da sie eine Amateur-Turnerin ist, war sie überzeugt, dass sie den Kot herausziehen könne», schreibt Liam.
Kaum zu glauben, aber die Situation wurde dadurch noch schlimmer ...
Liam half ihr hoch, worauf sich sein Date kopfüber bis zum Corpus Delicti vorarbeitete. Dann rief sie Liam zu, er solle ihr helfen, sie wieder aus den Fenstern zu ziehen. «Doch sie steckte fest! Wir probierten alles, aber sie kam nicht mehr raus», schildert Liam die missliche Situation.
Nach 15 Minuten begann sich Liam Sorgen um die Gesundheit seines Dates zu machen. Deshalb sah er keine andere Möglichkeit, als die Feuerwehr anzurufen.
Wenige Minuten später trafen diese ein. Mit speziellen Werkzeugen konnten sie Liams Date innert 15 Minuten befreien.
Zu allem Überdruss ging bei der Rettungsaktion auch noch das Fenster kaputt. Und weil Liam nicht das nötige Kleingeld auf der Seite hatte, startete er ein Crowdfunding. Sein Spendenziel von 200 Pounds übertraf er mittlerweile um über das Zehnfache.
Das zusätzliche Geld will Liam jedoch nicht einfach in die eigene Tasche stecken, sondern an die Feuerwehr und an ein Projekt, das Toiletten in Entwicklungsländern baut, spenden.
An eventful evening for Temple fire crews. https://t.co/FNbCNuVu5z pic.twitter.com/gZS8Cpmn9q
— Avon Fire & Rescue (@AvonFireRescue) 5. September 2017
Obschon beim ersten Date so ziemlich alles schief gelaufen ist, was nur schief laufen kann, kam es mittlerweile bereits zu einem zweiten Treffen. Es sei jedoch noch zu früh, um zu sagen, ob sie die Richtige sei, sagte Liam gegenüber «BBC». «Bisher läuft es sehr, sehr gut und sie ist ein reizendes Mädchen.» (cma)