Welche Waffen helfen gegen das Virus, das Westafrika quält? Die Ratlosigkeit im Kampf gegen die Ebola-Epidemie scheint zu wachsen, das Ausmass ist kaum abzuschätzen.
Es häufen sich die Alarmmeldungen zu der Seuche, die seit Monaten tobt. Allein in den drei am schwersten betroffenen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone sind bereits mehr als 2000 Menschen gestorben. Seit Wochen nun hat auch Nigeria mit der Krankheit zu kämpfen.
Jetzt schlägt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erneut Alarm: In den kommenden drei Wochen sei mit Tausenden neuen Fällen zu rechnen; die Zahl der Infizierten steige «exponentiell» an.
Mit zivilen Mitteln allein sei der Kampf nicht mehr zu gewinnen, findet Barack Obama. Militärisches Gerät müsse zum Einsatz kommen, um «Isolierstationen und Geräte für Helfer einrichten zu können». Er sagte das in einem am Sonntag ausgestrahlten NBC-Interview, am Montag dann teilte das Pentagon mit, es werde ein Feldlazarett für medizinisches Personal nach Liberia entsenden.
Der US-Präsident hatte auch gewarnt: Wenn die USA und andere Länder nicht rasch mehr Hilfe leisteten, könnte der gefährliche Erreger womöglich mutieren und leichter übertragbar werden. Und die WHO mahnt, in Liberia weite sich die Epidemie außergewöhnlich stark aus, die Hilfen müssten um das Drei- bis Vierfache aufgestockt werden.
Tausende Fälle, das vergisst man schnell bei der Flut der Nachrichten, sind Tausende Schicksale. Die Krankheit trifft einige der ärmsten Staaten der Erde. In Liberia gab es schon vor dem Ausbruch lediglich einen Arzt für 100'000 Patienten. Jetzt infizieren sich immer mehr Mediziner bei ihrer Arbeit. Das Land verfügt zudem laut WHO nicht über genügend Spitalbetten, weshalb Erkrankte zu Hause blieben und weitere Menschen ansteckten.
Die Situation in den betroffenen Gebieten ist unübersichtlich, die wichtigsten Entwicklungen im Überblick:
Ebola war zuerst 1976 in der Nähe eines gleichnamigen Flusses im Kongo aufgetreten. Seither war es in Zentral- und Ostafrika mehrmals zu kleineren Ausbrüchen gekommen. Für Westafrika ist die Krankheit hingegen neu. Zudem handelt es sich dort um den schlimmsten Ausbruch in der Geschichte der Epidemie. (trs/otr/dpa/AFP)