10. Februar 2015, 20.42 Uhr
Europa gibt sich weltoffen, schliesslich firmiert der neue ESC in Wien unter dem Motto «Building Bridges» – Brücken bauen. Eine sehr grosse Brücke wird bei den Teilnehmern geschlagen, sie reicht bis ans andere Ende der Welt: Australien soll beim diesjährigen Eurovision Song Contest in Österreich vertreten sein. Das Land werde anlässlich des 60. ESC einmalig in Wien an dem Event teilnehmen, teilten die Veranstalter am Dienstag mit. Der Grund: Wie in keinem anderen nicht-europäischen Land gibt es in Australien eine grosse ESC-Fangemeinde. Nach Angaben der Veranstalter wird der ESC seit 1974 mit etlichem Fan-Zuspruch in Australien ausgestrahlt.
Australien soll für das Finale am 23. Mai gesetzt werden und nicht in einem der beiden Halbfinals antreten. Mit der Teilnahme Australiens werde der ESC auf ein neues Level gehoben, sagte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz.
Trotz des grossen Zeitunterschieds sollen australische Fernsehzuschauer auch über den ESC-Sieger abstimmen können. Das Event-Finale steigt in Wien an einem Samstagabend, in Australien wird es dann Sonntagmorgen sein.
Auch die Zuschauer aus den anderen 39 Teilnehmerländern sollen für den australischen Beitrag stimmen können, der erst noch ausgesucht wird. Sollte das Lied den ESC gewinnen, dürfte auch im kommenden Jahr wieder ein Künstler aus Down Under teilnehmen, und der australische Sender SBS würde als Co-Gastgeber in einer europäischen Stadt auftreten. Normalerweise findet der Contest immer im Land des Siegers statt, da ein europäischer Wettbewerb aber nicht eben nach Australien verlagert werden soll, hat man sich auf diesen Kompromiss geeinigt. Nach Angaben der Veranstalter wird der ESC seit 1974 mit etlichem Fan-Zuspruch in Australien ausgestrahlt.
Türkei erst 2016 wieder dabei
Beim diesjährigen Event kehren ausserdem Serbien, Tschechien und Zypern auf die ESC-Bühne zurück. Die Ukraine verzichtet auf einen Start. Damit sind zwei Nationen mehr als im Vorjahr in Kopenhagen vertreten. Die österreichische Dragqueen Conchita Wurst hatte dort 2014 den Song Contest mit ihrer pompösen Ballade «Rise Like A Phoenix» gewonnen. Der ESC gilt mit etwa 100 Millionen Fernsehzuschauern als grösste Live-Musikshow der Welt.
Die Türkei wird nach dreijähriger Abstinenz erst 2016 wieder am Eurovision Song Contest teilnehmen. Nach massiver Kritik des Landes an dem Schlagerwettbewerb habe es einige «bedeutende Verbesserungen gegeben», sagte der Leiter des staatlichen türkischen Fernsehsenders TRT, Senol Göka.
mia/dpa (spiegel.de)