Wahlplakate sind wie Schmetterlinge: Sie sind wunderschön, leben aber nur wenige Tage. Nach diesem Wahlwochenende werden unsere Manifeste der Demokratie wieder aus dem Schweizer Landschaftsbild verschwinden.
Damit dein Entzug nicht zu hart wird, haben wir die Top Ten der schönsten Wahlplakat-Kombinationen erstellt, die du immer wieder hervorholen kannst, wenn es dich innerlich fast zerreisst.
Dieser Versuch, möglichst viel öffentlichen Raum mit Wahlplakaten zu beanspruchen, ist im Ansatz sehr gelungen. Punktabzüge gibt es aber für den Baustellen-Hinweis, der im Fall von Politikern nun wirklich nicht nötig gewesen wäre.
Statt Lärm von Fussball spielenden Kindern herrscht auf dieser Wiese kunstvolle passiv-aggressive Ruhe. Bühler und Müller haben übrigens Einsprache gegen das Plakat rechts eingegeben. Bemängelt wird der unverhältnismässige Schattenwurf.
Ein Frauenpärchen, ein Männerpärchen, ein Mann und eine Frau: Diese Plakatstrecke ist als Ganzes ein politisches Statement. Fehlt nur noch die CVP. Ja! Wo ist hier eigentlich die CVP? Deshalb «nur» Platz 8.
Die Energiestadt Zürich lässt sich nicht lumpen: Bei Winden ab 5 km/h drehen sich diese innovativen Plakatständer um die eigene Achse. «Windfahne» oder «Kandidatenkarussell» nennen die Einheimischen ihre Erfindung. Die eingebauten Dynamos liefern Energie, mit der bis zu drei Blitzkästen betrieben werden können.
Eine Partei, ein Wort. Demokratie ist doch so einfach. Kaum zu glauben, dass andere Länder damit nicht klar kommen. Die Trottel.
«In Wädischwil, in Wädischwil, da macht dä Wähler, was ich will!» lautet ein altes Politikersprichwort. Kein Wunder, ist die Seegemeinde derart umkämpft und schafft es auch mit einer zweiten wunderschönen Plakatkomposition in unsere Liste.
Welches Genie erkannte, dass unvorteilhaftes Photoshoppen mehr PR bringt als jedes gut formulierte Argument? Und dass vor allem Carmen Walker Späh auf diese Weise bei der jungen «Minecraft»-Generation punkten kann? Das Kunstwerk FDP-Wahlkampf landet auf Platz 4.
Noch besser als schlechtes Photoshop ist gar kein Photoshop, dachten sich die Ferkel von den Grünen. Das reicht fürs Podest.
Wimmis schafft es ein zweites Mal in die Liste und mit diesem Bild gar auf den 2. Platz. Weshalb? Weil hier besonders auffällt, dass die SVP nicht nur über homogenes Gedankengut, sondern auch über ein homogenes Hautbild verfügt. Sämtliche Kandidaten haben eine gesunde Cervelat-Bräune. Nicht so wie die nächste Kandidatin ...
Schöner wurde ein Plakat nie platziert! Bassersdorf im Kanton Zürich gewinnt die Wahl der besten Plakatkombination mit deutlichem Vorsprung. Und damit verdrücken wir eine Träne, weil die wunderschönen Plakate bereits schon bald von unseren Äckern, Feldern und Wiesen verschwinden.
Gleichzeitig schauen wir aber voller Elan nach vorne. Bereits im Herbst sind wieder Nationalratswahlen. Schon dann dürfen wir uns erneut auf Politikerplakate freuen. Wir können es kaum erwarten!