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Haben wir in unsere Jugend nicht alle mal einen Porno gedreht? Nein, haben wir vermutlich nicht. Aber unser Oscar-Preisträger («Reise der Hoffnung») und aktueller «Schellenursli»-Kinoabräumer Xavier Koller schon! «Mädchen die am Wege liegen» (ohne Komma, was war das für eine Rechtschreibung 1976) heisst der Klassiker.
Nun, man soll Koller nicht über Gebühr mit seiner Jugendsünde plagen. Die Legende geht, dass er ein existenzialistisches Roadmovie machen wollte und dann entnervt aufgab. Worauf die Fachmänner Erwin C. Dietrich und Edi Stöckli aus dem abgedrehten Material einen Porno machten. Mit dabei: das spätere RAF-Mitglied Christof Wackernagel.
«Mädchen die am Wege liegen» wird am 28.11. an den Porny Days gezeigt.
Hach, der Rocco! Unermüdlich, der 51-Jährige. Wollte immer schon Pornomann werden und war bis heute nicht gezwungen, seine Berufswahl zu bereuen. Er spielt (in über 600 Filmen), führt Regie (von über 400 Filmen), produziert, verkündet alle paar Jahre seinen Ausstieg und nimmt ihn dann wieder zurück. The Italian Stallion ist mit der ungarischen Pornodarstellerin Rosa Caracciolo verheiratet, die beiden leben in Budapest und haben zwei Söhne. Seine schönsten Filme heissen: «Buttman's European Vacation», «The Bodyguard», «Furious Fuckers – Final Race».
Rocco Siffredi ist an der Extasia zu Gast .
Pipilotti Rist geht in ihrem «Pickelporno» (1992) zwölf Minuten lang keiner einzigen erotischen Zone aus dem Weg. Da wird entgrenzt und verschmolzen, was das Zeug hält, und natürlich alles in einer grossartigen LSD-Trip-Ästhetik.
Logisch, dass soviel Kunst an den Porny Days zu sehen ist und zwar am 29.11. in der Sektion «Zürich macht sich frei».
In den Pornos von Shine Louise Houston, also einer Frau, fühlt man sich erstaunlich wohl. Obwohl erstaunlich Krasses passiert. Die beiden im Bild zum Beispiel gehen an Grenzen, an denen man seiner Fantasie Einhalt gebieten muss, sonst schläft man schlecht. «Bed Party» heisst der Kurzfilm. «Crash Pad Guide to Fisting» ist ebenfalls ein Werk des sehr, sehr Offensichtlichen. In anderen sieht man dagegen gar nichts Explizites, aber allein Atmosphäre und Worte machen, dass ... Oh. My. God.
Die Filme von Shine Louise Houston laufen 28.11. an den Porny Days.
amIhr wolltet immer schon lernen, wie das geht mit der geschmackvollen Aktfotografie, die sich die Leute in deutschen Reality-TV-Shows oft so ungeniert über den Esstisch hängen? Und klingt «kostenlose Tantra Workshops» nicht köstlich? Und was zum Teufel ist «Annex»? Ihr wollt es wissen? Ja?
All das kann man an der Extasia unter fachgerechter Anleitung lernen.
Es war einmal die blondeste Sexbombe, die man sich vorstellen konnte. Mit dem extravagantesten Geschmack. Sie fuhr gern auf Kühlerhauben mitten durch Zürich, liess sich von den avantgardistischsten Designerinnen einkleiden, und parfümierte ihren kleinen Sohn mit Dior. Man nannte sie Lady Shiva.
Die berühmtesten Maler porträtierten sie, Mick Jagger verehrte sie. Nur an Sonntagen arbeitete sie nicht gern, denn dann waren die ganzen Familien mit ihren Kindern unterwegs. Ihren Tod fand sie mit 37 bei einem Töffunfall in Thailand. Sie war die Marilyn Monroe unter den Huren.
Der Film «Lady Shiva» von 1975 wird an den Porny Days gezeigt. Natürlich am Sonntag, dem 29.11.
Ja, Alexis Texas ist nicht nur die «Buttwoman» zu Siffredis «Buttman»! Nein, sie macht auch komplexe Kompliziertheiten wie «Bloodlust Zombies», also «Blood, Sex, Mutants ... just another day at the office». Filme mit Handlung und Gehalt. Crazy. Als sie noch zur Schule ging, machte sie «Wie öffne ich einen BH?»-Workshops für ungeschickte Jungs. Privat steht die 29-Jährige auf Mila Kunis. Also, in ihrer Fantasie. Wie so viele von uns.
Alexis Texas ziert die Extasia.
... heisst es im Musical «Hair». Ja, ja ... Mal schauen, wie das in der «Masturbutopia»-Show am 28.11. aussehen wird. Da können sich nämlich exhibitionistisch Veranlagte in einen Schaukasten stellen und vor Publikum alles mit sich selbst oder miteinander machen, worauf sie gerade Lust haben. Anmeldeschluss war zwar schon am 20.11., aber man kann sich ja vorstellen, dass die Schweiz nicht gaaaaanz so tollkühn war und es noch ein paar freie Schäferstunden im Schaukasten gibt.
In den Sinn gekommen ist dies selbstverständlich den Porny Days .
Oh nein, hier handelt es sich nicht um eine Gasmasken-Skulptur von HR Giger, das ist der ganz normale Alltagsbedarf für Fetischisten. An der Herbstmesse in Basel werden Rüebliraffeln angeboten, an einer Sexmesse eben Sexraffeln – ähm, nein, soweit ist die Sadomasoszene zum Glück noch nicht. Ein bisschen Gummi für alle möglichen Köperteile tut es auch. Zuerst zieht man das Zeug an, dann wieder aus.
Eine Vielzahl geschmackvoller Kleiderstände findet sich an der Extasia.
Schaut! Haut! Es ist irgendwie logisch, dass Leute, deren Arbeitsmaterial (bloss) der eigene Körper ist, diesen gerne verzieren. Wer nun aber denkt, dass die nackigen Damen, die sich um einen Arm schlingen, zu einem Pornostar gehören, der irrt. Sie zieren den multiplen Familienvater David Beckham. Dafür blühen die harmlosen Blumen auf dem zweiten Bild mitten im Milieu. Nämlich auf den Armen von Syd Blakovich, Pornodarstellerin und Produzentin.
Syd Blakovich erzählt am 28.11. an den Porny Days über ihre äusserst angenehme Arbeit.
Die dunkle Rückseite der heiteren Perversionen ist das Verbrechen. Missbrauch, Vergewaltigung. In Florida gibt es eine Siedlung – man nennt sie «Pervert Park» –, wo 120 Sexualstraftäter, die auf Bewährung oder aus dem Gefängnis entlassen sind, miteinander eine Art Alltag versuchen. Es sind Männer und Frauen, sie sind zwischen zwanzig und alt. Sie reden über ihre Taten, ihre Reue, die Unmöglichkeit, den Weg vom Monster zum Menschen zurück zu finden.
Der ausgezeichnete, total bedrückende Dokfilm «Pervert Park» wird am 29.11. an den Porny Days gezeigt. Die beiden schwedischen Regisseure werden anwesend sein.
(sme)