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Trend-Veganer auf die Schnelle: Wir machen den Selbstversuch

Vom Fleischfresser zum Vegi in zwei Wochen: Kann das gut gehen? Der Selbstversuch

02.09.2015, 10:2203.09.2015, 08:28
Oliver Baroni
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Gestatten, das bin ich:

Und das ess' ich normalerweise:

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Okay, das sind natürlich nur die spannenderen Sachen (auf Facebook will man ja cool sein). Dennoch aber widerspiegelt es etwas, das ich gerne als «eine ausgewogene Diät» bezeichnen würde: Viel Mediterranes, viel Asiatisches; Fleisch auch, ja, und Fisch – aber an Grünzeugs fehlt's auch nicht. Nein, ein herzhaftes Essen braucht nicht zwingend Fleisch, um vollständig zu sein. Ich könnte glaub gut als Vegi überleben.

Ok, Grossmaul, dann versuch's doch!

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Selbstversuch: Ich ernähre mich mal eine Woche lang komplett vegetarisch. 

Und dann setze ich noch einen auf und mach eine Woche vegan

Und dann die dritte Woche voll auf Lifestyle-Detox ohne Zucker, Kaffee, Alkohol, Gluten und überhaupt. Das wird hart. Mal schauen, ob's klappt. 

Aber zuerst lassen wir's mal sanft angehen: Die erste Woche ist ja bloss vegetarisch. Los geht's!

Montag

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bild: watson/obi
  • Frühstück: Kaffee. Hatte sonst nichts Gescheites im Haus.
  • Mittagessen: Pizza con mozzarella di bufala e pomodorini freschi und ein Salat (Restaurant Rosso, Zürich).
  • Abendessen: Bento-Box vegetarisch (Restaurant Samurai 2, Zürich).

Dienstag

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  • Frühstück: Kalter Kaffee (weil ich nach dem Kaffee machen wieder eingeschlafen bin und bis ich wieder aufwachte, war er schon kalt und ich spät dran).
  • Mittagessen: Szechuan fried tofu (China Town Takeaway, Schaffhausen).
  • Abendessen: Fusilloni mit einer Art «alla Norma»-Sauce (ich habe noch Pinienkerne und Kapern beigefügt) und als Vorspeise gebratene Peperoni mit aceto balsamico (selbst gekocht).

Mittwoch

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  • Frühstück: Doppelter Espresso, Joghurt mit Granola und etwas Honig.
  • Mittagessen: Pad Thai vegetarisch (Restaurant Bambus, Schaffhausen).
  • Abendessen ordentlich spät (erst um 22.30 Uhr): Frittata di Zucchini (selbst gekocht).

Donnerstag

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  • Frühstück: Ein moralisch verwerflicher Nespresso-Espresso im Büro.
  • Mittagessen: Berkeley Vegetarian Burrito mit Nachos und hot Salsa (Burrito Brothers, Zürich).
  • Abendessen: Einen Gimlet zum Apéro und danach selbst gekochter englischer Veggie-Curry mit Spiegelei, Nan und Papadam.

Freitag

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  • Frühstück: Doppelter Espresso. Joghurt mit Granola und etwas Honig.
  • Mittagessen: Die Resten des Abendessens vom Dienstag (Pasta mit Aubergine-Tomatensauce) mit Tortelloni vom Grossverteiler und Salat. 
  • Abendessen: Spaghetti con salsa cruda (Eigelb, Parmesan, Prezzemolo und Basilikum, selbst gekocht) und als Beilage Tomaten und Mozzarella.

Samstag

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  • Frühstück: Doppelter Espresso, Feta-Tomaten-Chili-Omelette (selbst gekocht).
  • Mittagessen habe ich ausgelassen, weil ich zu spät aufgestanden bin und danach zu tun hatte
  • Abendessen war an einer Grillparty, ergo gab es für mich keine Würste, aber dafür tonnenweise Salate, Focaccia und noch und nöcher Zeugs vom Dessertbuffet. Ja, ich habe Bekanntschaft mit Quinoa gemacht.
  • Und um halb drei Uhr morgens noch etwas Whisky und Bier und Tortilla-Chips. Prost!

Sonntag

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  • Frühstück: Der obligate doppelte Espresso, dazu Brot mit Butter und Gonfi.
  • Mittagessen: Picknick in der Badi mit den Resten vom Vorabend, also Kartoffelsalat und Linsen-Feta-Salat mit getrockneten Tomaten.
  • Abendessen: Zitronenrisotto (selbst gekocht) – yeah!

Und? Und? Wie war's?

Easy.

Ja, es war ja nur eine Woche, deshalb sind sämtliche Befunde alles andere als wissenschaftlich. Doch die Vermutung liegt nahe, dass, wenn man auf mediterrane Küche steht, vegetarische Ernährung ein Kinderspiel ist. 

Dazu noch folgende Beobachtungen:

  • Tofu ist ganz okay, aber letztendlich überbewertet. Das Szechuan-Gericht vom Dienstag wäre ohne Tofu fast besser gewesen.
  • Rückfallgefahr verspürte ich einzig bei gutem Serrano-Rohschinken und ähnlicher Trockenfleischprodukte.
  • Quorn-Schnitzel, Soja-Burger – weshalb eigentlich? Als Fleischesser verarbeite ich auch keine Steaks zu Rüebli.
  • Übrigens: Abgenommen habe ich nicht (okay, war auch nie die Absicht), eher ein wenig zugenommen. Vermutlich, weil ich mehr Kohlenhydrate wie sonst gegessen habe. Müsste man genauer überprüfen.
  • Fühlt man sich besser? Gesünder? Glücklicher? Nö. Nicht nach einer Woche.

Nun, das war einfach. Nächste Woche wird's aber vegan. Mal sehen.

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28 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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so wie so
02.09.2015 10:39registriert Juli 2015
Die vegetarischen Plätzchen werden aus drei Gründen gegessen. 1) rein psychologisch. Wir sind es uns einfach gewohnt, dass so was auf dem Teller liegt. Zudem ist es einfach praktisch z.B. beim Grillieren. Eine Wurst ist ja auch keine natürliche Form. Ob man nun püriertes Fleisch oder Tofu reinstopft, ist egal. 2) Man kann so einfach Eiweiss zu sich nehmen. 3) Manche Leute haben gerne Fleisch, wollen aber keine Tiere dafür töten. Hut ab vor Deinem Selbstversuch. Bin gespannt auf die vegane Woche. Wirst Du sie streng durchführen, also auch bei den Gewürzen etc, ?
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gurix
02.09.2015 11:42registriert März 2014
Coole Sache und schön wenn jemand so objektiv an die Sache geht. Bin selber zum Flexaner geworden der ein wenig mehr auf den Fleischkonsum achtet und irgendwie vermiss ichs eigentlich nicht, sondern geniesse das neue reichhaltigere Angebot.
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Charlie Brown
02.09.2015 11:14registriert August 2014
"Quorn-Schnitzel, Soja-Burger – weshalb eigentlich? Als Fleischesser verarbeite ich auch keine Steaks zu Rüebli."

Ui, der Vergleich hinkt nun extrem, obwohl ja Quorn und Soja gar keine Beine zum hinken haben ;-)

Ich wusste gar nicht, dass Schnitzel und Burger in der Form in der Natur vorkommen, ganz im Gegensatz zu den Rüebli.
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