Jüngst veröffentlichte die Zürcher Stadtpolizei ein schockierendes Video von prügelnden Hooligans. Jetzt zeigen neue Zahlen der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren, wie oft es bei Fussballspielen zu Ausschreitungen kommt.
In der Schweiz ist es im vergangenen Jahr bei 221 Fussballspielen zu Ausschreitungen mit Problemfans gekommen – von Pyros bis hin zu schweren Krawallen. Dies geht aus den neusten Zahlen zur Fan-Gewalt hervor, die das Bundesamt für Polizei (Fedpol) und die Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD) publizierten, und über die die «SonntagsZeitung» und der «SonntagsBlick» berichten.
Damit kommt es schätzungsweise bei fast jedem zweiten wichtigeren Spiel zu Problemen. In den beiden höchsten Ligen werden pro Saison 360 Partien gespielt. Dazu kommen Cupspiele, internationale Partien sowie Test- und Freundschaftsspiele.
Spitzenreiter der Hooligan-Tabelle war der BSC Young Boys, beteiligt an 36 entsprechenden Partien. Dahinter folgten der FC Basel (34) und der FC Zürich (33). Deutlich weniger Problem-Spiele gab es im Eishockey. Mit 106 erreichte die Liga einen Tiefststand. Das könnte laut «SonntagsZeitung» an einem neuen Computerprogramm liegen. Mit diesem wissen Clubs und Behörden ungefähr, aus welchen Regionen die meisten Risikofans kommen, wann und mit welchen Verkehrsmitteln sie anreisen, wo sie sich vor dem Match aufhalten. Dies liefere einen wichtigen Hinweis für Behörden, um frühzeitig am richtigen Ort zu sein. Im Fussball steht die Anwendung noch aus.
(amü)