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Brasilien

Brasilianische Polizei versucht, das Favela-Problem in den Griff zu kriegen

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Bewaffnete Drogengangs

Brasilianische Polizei versucht, das Favela-Problem in den Griff zu kriegen

Knapp drei Monate vor Anpfiff der Fussball-WM in Brasilien erhöht die Polizei in Rio de Janeiro den Druck auf organisierte Verbrecherbanden. Sondereinheiten besetzten in den vergangenen Tagen mehrere Armensiedlungen (Favelas), um bewaffneten Drogengangs das Handwerk zu legen. 
23.03.2014, 14:38
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Mindestens zwei Männer wurden dabei in der Sechs-Millionen-Stadt erschossen. Mit der verschärften Gangart reagiert die Polizei auch auf offenbar konzertierte Angriffe auf Polizeiwachen. 

Die beiden Männer kamen nach offiziellen Angaben von Samstag bei einer Schiesserei mit der militarisierten Polizei in der Favela Para Pedro ums Leben. Bei der Operation wurden drei Menschen festgenommen und schwere Waffen, Sprengsätze und Rauschgift sicher gestellt. 

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Polizeisprecher Cláudio Costa versicherte, die Polizei werde in den besetzten Favelas auf unbestimmte Zeit bleiben. Seit Anfang des Jahres starben bei sieben Angriffe auf Stationen der sogenannten Friedensschaffenden Polizeieinheiten (UPP) vier Polizisten. 

Die Eliteeinheit BOPE war am Samstag in verschiedenen Siedlungen der Grossfavela Maré im Norden Rios im Einsatz und wurde dabei von Helikoptern und Hundestaffeln unterstützt. 

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150'000 Sicherheitskräfte an WM 

Mit der Operation soll auch die Ankunft zusätzlicher Sicherheitskräfte vorbereitet werden, die Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff dem Gouverneur des Bundesstaates Rio, Sérgio Cabral, zugesagt hatte. Welche und wie viele Einheiten geschickt werden sollten, blieb allerdings offen. 

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Das Konzept der festinstallierten UPP-Wachen in den Favelas gehört seit Jahren zu der Strategie, um die Sicherheit in der Stadt am Zuckerhut im Vorfeld der Fussball-WM und der Olympischen Spiele 2016 zu verbessern. Bislang wurden 37 dieser Stationen eingerichtet. 

In Rio sind viele Siedlungen in der Hand der verfeindeten Banden «Comando Vermelho» (Rotes Kommando) oder «Amigos dos Amigos» (Freunde der Freunde). Zur WM (12. Juni bis 13. Juli) sollen landesweit bis zu 150'000 Sicherheitskräfte im Einsatz sein. (aeg/sda/dpa) 

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