In China sind in den vergangenen Tagen nach Angaben einer Menschenrechtsgruppe zahlreiche Aktivisten festgenommen worden, weil sie die Proteste in Hongkong unterstützten.
Wie die Organisation China Human Rights Defenders (CHRD) am Mittwoch erklärte, wurde unter anderem der Aktivist Wang Long am Montag in der Metropole Shenzhen festgenommen, nachdem er Informationen über die Demonstrationen ins Internet gestellt hatte.
Urgent: many #Chinese activists are currently detained/ had to "drink tea" for voicing support for #OccupyCentral. Will have more info soon.
— 國際特赦組織中國組 (@amnestychina) 1. Oktober 2014
Der Gruppe zufolge wurde zudem am Dienstag die aus Shanghai stammende Aktivistin Shen Yanqiu festgesetzt, nachdem sie Tage zuvor ein Bild von sich selbst mit rasiertem Kopf als Unterstützung für die Hongkong-Proteste veröffentlicht hatte. Sie werde an einem unbekannten Ort festgehalten, erklärte CHRD.
Bis zu 20 Bürger wurden gemäss den Angaben am Dienstag in Guangzhou nahe Hongkong festgenommen, weil sie sich in einem Park zur Unterstützung der Protestbewegung getroffen hatten. Zwei Aktivisten sei während ihrer vorübergehenden Festnahme das Essen verweigert worden.
More than 20 human rights defenders detained in #China for expressing support for #OccupyCentral. MT @amnestychina 20多名 #中國 維權人士被帶走拘禁
— Connie Young (@shayyoung) 1. Oktober 2014
Die Behörden in China gehen seit Sonntag verstärkt gegen die prodemokratischen Demonstrationen in Hongkong und deren Unterstützer vor. Die Protestbewegung hatte an dem Tag mehrere Hauptverkehrsstrassen besetzt, woraufhin die Polizei mit Schlagstöcken, Tränengas und Pfefferspray gegen die Menge vorging. Es gab Verletzte und Festnahmen.
Die Proteste in Hongkong sind die grössten seit der Rückgabe der britischen Kronkolonie an China im Jahr 1997. Sie richten sich gegen eine Wahlreform: Zwar soll die Bevölkerung in Hongkong 2017 erstmals direkt einen Verwaltungschef wählen dürfen, doch will die Zentralregierung in Peking zuvor ihr genehme Kandidaten auswählen, um so ihren Einfluss zu sichern. (sda/afp)