Indonesien hat am Sonntag wegen Drogenvergehen sechs Menschen, darunter fünf Ausländer, hingerichtet. Die Verurteilten aus Indonesien, den Niederlanden, Brasilien, Vietnam, Malawi und Nigeria seien kurz nach Mitternacht von Exekutionskommandos erschossen worden.
Dies sagte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft, Tony Spontana, der Nachrichtenagentur AFP. Fünf Hinrichtungen fanden auf der Insel Nusakambangan vor der Südküste der indonesischen Hauptinsel Java statt, wo sich ein Hochsicherheitsgefängnis befindet.
Eine weitere Hinrichtung habe es im Bezirk Boyolali, im Zentrum von Java gegeben. Es waren die ersten Hinrichtungen, die unter dem neuen Staatschef Joko Widodo vollstreckt wurden, der im Oktober das Amt übernommen hatte.
Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff äusserte sich entsetzt über die Hinrichtung eines brasilianischen Drogenhändlers in Indonesien. Die Vollstreckung der Todesstrafe habe schwere Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen den beiden Ländern, sagte Rousseff am Samstag. Sie beorderte Brasiliens Botschafter in Jakarta für Konsultationen zurück nach Hause.
Rousseff hatte am Samstag in einem Telefonat mit ihrem indonesischen Kollegen Joko Widodo noch vergeblich um eine Aussetzung der Exekution aus humanitären Gründen gebeten. (sda/afp/dpa)