Seit Obama und Co. sind die Neuen Medien bei den Politikern in aller Munde. Nebst Facebook, Twitter und Blogs setzen seit einigen Jahren immer mehr Politiker auf Videos. Als Letzter tappte Italiens Premier Matteo Renzi in die Kamerafalle.
Diese Fallen lauern auf die Politiker:
Seien Sie stets bedacht auf Ihr Image. Tun Sie deshalb nichts vor der Kamera, worin Sie sich nicht absolut sattelfest fühlen. Beliebte Politiker wie Premier Matteo Renzi können sich das vielleicht einmal leisten. Sie nicht. Als Beispiel sehen Sie Renzi beim Englischsprechen.
Die Globalisierung ist eben schon recht mühsam. Man muss ständig Englisch sprechen, auch wenn man keine Lust hat … oder es nicht kann. Bereiten Sie sich auf solche Situationen vor! Der deutsche CDU-Politiker Günther Oettinger zeigt, wie es sich nicht anhören sollte:
Vergessen Sie nicht, die Zuschauer zu begrüssen. Fassen Sie ihre Positionen kurz zusammen und tun Sie dies mit möglichst hoher Stimme. Psychologen haben aufgezeigt, dass dadurch die Aufmerksamkeit steigt. Ausgezeichnet führt das Marco Fischer, FDP-Stadtratskandidat aus Luzern, in folgendem Video aus:
Lachen Sie sich bei den Zuschauern sympathisch. Tun Sie das möglichst ehrlich und authentisch, wie beispielsweise Hans-Rudolf Merz bei seinem Vortrag zum Thema Bündnerfleisch. Alles andere wirkt gestellt.
Es empfiehlt sich, nicht vor laufende Kameras zu treten, wenn man sich davor mit Putin zum «Gespräch» getroffen hat. Zur Beruhigung bei Nervosität empfiehlt sich eher ein Hopfentee. Hier tappte der französische Ex-Präsident Nicolas Sarkozy in die Wodkafalle.
Der Umgang mit Medien will gelernt sein. Vergewissern Sie sich, kurz bevor Sie ausflippen, immer, ob die Kamera läuft oder nicht. Das ist insbesondere dann wichtig, wenn Sie einen schlechten Tag haben, wie alt Bundesrat Moritz Leuenberger in folgendem Video:
«Unique Sälling Point». So lautet die Devise. Wenn Sie singen können, dann tun Sie es. Wenn nicht, … ja dann lassen Sie es doch bitte! Wie gut die FDP-Reinach das gemacht hat, dürfen Sie in folgendem Video selber beurteilen:
Passen Sie sich dem Zeitgeist der Kommunikation an. Volkstümlichen Gesang hört heute niemand, versuchen Sie es mit Rap – so wie es der heutige JSVP-Präsident Anian Liebrand mit Bravur macht.
Nachdem Sie auf das Äussere und die Struktur geachtet haben, nehmen Sie sich viel Zeit für den Inhalt. Verwenden Sie möglichst klare Sätze und schmieden Sie Metaphern, wie Edmund Stoiber in diesem Video eindrücklich demonstriert.
Möchten Sie eine bestimmte Botschaft besonders deutlich rüberbringen? Dann verwenden Sie das Mittel der satirischen Übertreibung. Hilft immer. Und ein Zebra auch. Die SP hat das verstanden.
Nach getaner Arbeit folgt die Verabschiedung. Machen Sie einen fliessenden Übergang und treten Sie selbstbewusst vom Podest. Alt Bundesrat Christoph Blocher hat diesen Abgang bis anhin am besten hingekriegt.
(pma)