Irlands Regierung setzt sich mit der grausamen Vergangenheit der sogenannten Mutter-Kind-Heime für unverheiratete Mütter auseinander. Beamte seien am Prüfen, wie man mit den entsetzlichen Details am besten umgehe, sagte der Kinder- und Jugendminister Charlie Flanagan.
Mehrere Regierungsstellen seien daran beteiligt, teilte der Minister mit. Medienberichte über Massengräber, in denen tausende Babys in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts anonym beerdigt wurden, hatten die Regierung unter Druck gesetzt.
Besonders ein Fall in dem Örtchen Tuam im Westen des Landes hatte für Aufsehen gesorgt: Dort waren rund 800 Kleinkinder in einem Betontank verscharrt worden. Das Heim wurde von 1925 bis 1961 von katholischen Schwestern betrieben. Zwei Zwölfjährige hatten das Massengrab im Jahr 1975 entdeckt.
Historiker und Aktivisten verlangen seit Jahren, dass die Akten über die Mutter-Kind-Heime veröffentlicht und die Ereignisse untersucht werden. Die Kirche erwägt Medienberichten zufolge, eine Gedenkstätte zu errichten.
«Viele Erkenntnisse sind zutiefst verstörend und eine schockierende Erinnerung an eine dunklere Vergangenheit in Irland, als unsere Kinder nicht so wertgeschätzt wurden, wie es hätte sein sollen», sagte Flanagan. In den Heimen sollen insgesamt 35'000 ledige Mütter untergebracht worden sein. (lhr/sda/dpa)