Die australische Polizei hat nach eigenen Angaben einen unmittelbar bevorstehenden Terrorangriff vereitelt. Die Vizepolizeichefin des Bundesstaats New South Wales, Catherine Burn, sagte am Mittwoch, es seien zwei Männer in Sydney festgenommen worden.
Demnach wurden eine Machete, ein Jagdmesser, Videoaufnahmen sowie eine Flagge der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) beschlagnahmt. Ausführen wollten die 24 und 25 Jahre alten Männer ihren Angriff am (gestrigen) Dienstag, sagte Burn. Das ging aus dem beschlagnahmten Video hervor.
Die geplante Attacke hätte «im Einklang» mit vom IS bekannten Botschaften gestanden. Noch sei aber unklar, ob die Polizei, das Militär oder jemand aus der Bevölkerung das Ziel gewesen wäre. Auch zur Frage, ob jemand hätte enthauptet werden sollen, äusserte sie sich zurückhaltend und sagte, das wisse die Polizei bislang nicht.
Deputy Commissioner Cath Burn says police do not know the intended target of the alleged attack.
— Nick Ralston (@NickDRalston) 10. Februar 2015
«Wir haben Informationen erhalten, die auf einen unmittelbar bevorstehenden Angriff hindeuteten und wir haben gehandelt», sagte die Vizepolizeichefin. Der Angriff sei in Sydney vereitelt worden. Das genaue Ziel des Anschlags habe die Polizei nicht gekannt.
Der australische Premierminister Tony Abbott sagte zu den Festnahmen, «bedauerlicherweise» gebe es in der Mitte der Gesellschaft Menschen, «die uns schaden wollen». Die Regierung werde aber weiterhin höchst wachsam sein. Der Regierungschef von New South Wales, dessen Hauptstadt Sydney ist, Mike Baird, sprach von einem «katastrophalen» Vorfall, der habe verhindert werden können. «Dafür sollten wir sehr dankbar sein.»
Seit der blutigen Geiselnahme in einem Café in Sydney ist Australien in erhöhter Terror-Alarmbereitschaft. Zuletzt hatte die Bundespolizei am 24. Dezember mitgeteilt, dass Anti-Terror-Ermittler in Sydney zwei Männer festgenommen hätten. Einer der beiden Festgenommenen soll in Besitz von Dokumenten zur Vorbereitung eines Anschlags gewesen sein.
Der 20-jährige Mann war im August aus einer Fernsehsendung gestürmt, in der er Sympathien für den IS geäussert hatte. Die Anti-Terroreinheit nahm auch einen 21-jährigen fest. Beide Männer kamen in Untersuchungshaft, ein Richter verweigerte ihnen Freiheit gegen Kaution.
Seit September gilt in Australien die zweithöchste Terrorwarnstufe. Hunderte Beamte führten Razzien durch und vereitelten nach Angaben der Polizei unter anderem eine Enthauptung auf australischem Boden. Sie haben seitdem elf Menschen unter Terrorverdacht angeklagt. (kad/sda/afp)