900'000 finnische Reservisten werden Anfang Mai Post vom Verteidigungsministerium in Helsinki erhalten. Der Brief soll jeden von ihnen über seine Rolle im Kriegsfall informieren. Ausserdem sollen die Reservisten ihre persönlichen Daten auf den aktuellen Stand bringen. Das berichtet das US-Nachrichtenmagazin Newsweek in seiner Online-Ausgabe. Die Aktion wird zusätzlich von TV-Spots begleitet. «Wir müssen mit Ihnen reden», heisst es darin.
Das Verteidigungsministerium in Helsinki bestritt den Verdacht, dass die Kampagne mit einer möglichen Bedrohung durch Russland zusammenhängen könnte. «Die Briefe haben keine Verbindung zur Sicherheitslage rund um Finnland», zitiert Newsweek einen Ministeriumssprecher.
Finnland hat eine 1300 Kilometer lange Landgrenze mit Russland. Das finnische Militär hatte Ende April ein unbekanntes Unterwasserobjekt in den Hoheitsgewässern vor Helsinki beobachtet. Ein finnisches Marineschiff warf daraufhin mehrere sogenannte Warn-Wasserbomben ab. Verteidigungsminister Carl Haglund sagte finnischen Medien, es könne sich um ein U-Boot handeln, das das Gebiet nun verlassen habe. Es komme nur sehr selten vor, dass Finnland solche Warngranaten einsetze.
Im Oktober 2014 hatte die finnische Luftwaffe angekündigt, ihre Präsenz im Norden und Osten des Landes zu erhöhen. Dort sollen russische Flugzeuge wiederholt in den finnischen Luftraum eingedrungen sein.
Finnland ist nicht Mitglied des Verteidigungsbündnisses NATO, allerdings gibt es dort wie auch im benachbarten Schweden eine Debatte über einen möglichen Nato-Beitritt. Russland ist gegen einen solchen Schritt.
ric