Wenn Standbilder von Machthabern vom Sockel geholt werden, markiert das fast immer das Ende einer Ära. Das ist auch in der Ukraine so – obwohl der Machthaber, dessen Statuen nun gestürzt werden, schon seit neunzig Jahren in einem Mausoleum an der Kremlmauer liegt.
Die Ära, die in der Ukraine endet, ist jene der prorussischen Herrschaft von Präsident Viktor Janukowitsch. Sein Sturz wird begleitet vom Sturz der Lenin-Statuen im ganzen Land: Seit Beginn der Massenproteste Ende November sollen es laut ukrainischen Medienberichten mindestens 40 Standbilder gewesen sein, die gekippt oder beschädigt worden sind.
Noch weit mehr gestürzte Lenin-Standbilder finden sich auf einer Karte der Ukraine, die vom Twitter-Account @euromaidan gepostet wurde. Auch hier zeigt sich die auffällige Zweiteilung des Landes: Im russischsprachigen Osten und im Süden sind viel weniger Vorfälle verzeichnet. Dass auch im äussersten Westen nur wenig eingezeichnet ist, dürfte daran liegen, dass die Lenin-Statuen dort schon längst entfernt wurden.
Павшие Ленины. Карта. pic.twitter.com/fZiGwrmRYG
— ЄВРОМАЙДАН (@euromaidan) 23. Februar 2014
Eine interaktive Karte zeigt allein zehn gestürzte Standbilder in der Umgebung von Schitomir in der nordwestlichen Ukraine: zhitomir.info
Die Standbilder des sowjetischen Revolutionsführers gelten in den eher nach Europa orientierten Gebieten der Ukraine als unerwünschte Symbole der russischen Herrschaft über das Land. (dhr)