Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat sich mit der vom Bankrott bedrohten Ukraine auf ein neues Hilfspaket in Höhe von 17.5 Milliarden Dollar verständigt. Die Kredite sollten im Gegenzug für «ehrgeizige und harte» Reformzusagen Kiews über einen Zeitraum von vier Jahren an das Land fliessen, wie IWF-Chefin Christine Lagarde am Donnerstag in Brüssel sagte.
Der mit Kiew getroffenen Vereinbarung müsse noch der Verwaltungsrat des IWF zustimmen. Sie hoffe, dass dies «vor Ende Februar» erfolgen könne, sagte Lagarde.
Um einen Bankrott des Landes zu verhindern, hatten internationale Geber der Ukraine im vergangenen Frühjahr Hilfskredite im Umfang von 27 Milliarden Dollar zugesagt. Der Währungsfonds steuert davon 14 Milliarden Euro bei. Die Hilfen reichten aber nicht aus.
Die ukrainische Wirtschaftsleistung ist 2014 um 7.5 Prozent geschrumpft. Der Kiewer Staatshaushalt wird dabei auch stark durch den anhaltenden gewaltsamen Konflikt mit prorussischen Rebellen im Osten des Landes belastet.
Auch die Weltbank kommt der finanziell angeschlagenen Ukraine dieses Jahr mit bis zu zwei Milliarden Dollar zu Hilfe. «Die Weltbank ist bereit, das ukrainische Volk 2015 in Höhe von zwei Milliarden Dollar zu unterstützen angesichts der aktuellen wirtschaftlichen, finanziellen und geopolitischen Herausforderungen», erklärte Weltbank-Präsident Jim Yong Kim am Donnerstag.
Die Hilfen sind Teil eines Hilfsplans in Höhe von insgesamt 40 Milliarden Dollar, den IWF bereits präsentiert hatte.
Die Weltbank machte keine Angaben, ob das Geld als direkte Budgethilfe oder für bestimmte Infrastruktur- und Entwicklungsprojekte gezahlt werden soll. Die Washingtoner Entwicklungsbank teilte aber mit, dass die Hilfsmittel zugunsten der armen Bevölkerung sowie zur Unterstützung der Reformvorhaben der Regierung in Kiew eingesetzt werden sollten.
Die Auszahlung der Mittel soll in Tranchen erfolgen. Im vergangenen Jahr unterstützte die Weltbank die Ukraine mit 2.9 Milliarden Dollar, davon 1.25 Milliarden in Form von Budgethilfe. (feb/sda/afp)