Prorussische Separatisten in der Ostukraine haben sich im Museum mit Nachschub versorgt. In ihrer Hochburg Donezk nutzten sie einen Besuch des dortigen Weltkriegsmuseums, um sich mit einem sowjetischen Panzer und zwei Haubitzen auszustatten. «Sie hatten eine schriftliche Erlaubnis», sagte ein Wachposten am Eingang des Museums. «Sie nahmen den am wenigsten beschädigten Panzer und luden alles auf einen grossen Lastwagen».
Nach Angaben des Wachmanns liegt der ungewöhnliche Besuch rund zwei Wochen zurück. Auf dem Boden des Museums waren am Freitag noch immer die Spuren der fehlenden Exponate zu sehen. «Glaubst du das, jetzt stehlen sie sogar Museumsstücke», sagte ein Vater, der gemeinsam mit seinem Sohn die Ausstellung besuchte.
Es scheint nicht das erste Mal zu sein, dass sich die prorussischen Separatisten in ihrem Kampf gegen Kiew alter Waffen bedienen. Anfang des Monats tauchten auf YouTube Aufnahmen aus dem Ort Kostjantyniwka auf, auf denen Kämpfer versuchen, einen Panzer aus dem Zweiten Weltkrieg wieder in Gang zu bringen, der dort jahrzehntelang als Denkmal diente.
In der Ukraine sind Anschläge auf die Bürgermeister zweier Grossstädte verübt worden: Krementschuk und Lwiw. Der Bürgermeister von Krementschuk, Oleh Babajew, wurde nach Angaben des Innenministeriums in seinem Auto aus einem anderen Wagen heraus erschossen.
Der bislang unbekannte Täter habe drei Schüsse aus einer Waffe mit Schalldämpfer abgegeben, sagte ein Ministeriumsvertreter am Samstag. Krementschuk ist eine Industriestadt am Ufer des Dnepr mit rund 230'000 Einwohnern. Sie liegt etwa 300 südöstlich von Kiew.
Bei einem Attentat in der westukrainischen Metropole Lwiw wurden nach den Informationen des Innenministeriums Granaten auf das Haus des dortigen Bürgermeisters Andrij Sadowij abgefeuert. Er sei nicht zu Hause gewesen. Lwiw - als Lemberg bis 1918 Hauptstadt des habsburgischen Kronlandes Galizien - hat 730'000 Einwohner und gilt als Hochburg des ukrainischen, antirussischen Nationalismus.(whr/sda/afp)