Gesellschaft & Politik

Jodtabletten für AKW-Gau neu auch für Zürcher und Luzerner

Katastophenvorsorge

Jodtabletten für AKW-Gau neu auch für Zürcher und Luzerner

Wer bis zu 50 Kilometer von einem Atomkraftwerk entfernt wohnt, erhält eine Packung Jodtabletten zugeschickt. Bisher betrug der Radius nur 20 Kilometer.
22.01.2014, 19:14
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Werden Jodtabletten rechtzeitig eingenommen, verhindern sie, dass sich radioaktives Jod in der Schilddrüse anreichert. 
Werden Jodtabletten rechtzeitig eingenommen, verhindern sie, dass sich radioaktives Jod in der Schilddrüse anreichert. Bild: KEYSTONE

Nach dem AKW-Unfall im japanischen Fukushima wurde eine Ausweitung des Verteil-Radius' für Jodtabletten beschlossen. Der Bundesrat hat am Mittwoch der entsprechenden Verordnung zugestimmt. Die Bevölkerung soll so bei einem schweren AKW-Unfall besser geschützt werden. Die Verteilung der Jodtabletten beginnt im kommenden Herbst, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in einer Mitteilung schreibt.

Neuer Radius für Jodtabletten

Die fünf Schweizer Atomkraftwerke befinden sich in dicht besiedeltem Gebiet. Neu erhalten rund 4,6 Millionen Personen Jodtabletten.
Die fünf Schweizer Atomkraftwerke befinden sich in dicht besiedeltem Gebiet. Neu erhalten rund 4,6 Millionen Personen Jodtabletten.Grafik: watson; Quelle: BAG

Personen, die innerhalb des 50-Kilometer-Radius' wohnen, erhalten eine Schachtel mit zwölf Tabletten zugeschickt. Die grossen Agglomerationen wie Zürich, Basel oder Luzern liegen alle innerhalb des 50-Kilometer-Radius. Die Tabletten sind zehn Jahre haltbar. Auch Betriebe in den betroffenen Gebieten werden mit Tabletten beliefert, damit die Medikamente bei einer Katastrophe während der Arbeitszeit rechtzeitig zur Verfügung stehen. 

Insgesamt erhalten rund 4,6 Millionen Personen Jodtabletten, mit der bisherigen 20-Kilometer-Regelung waren es rund 1,2 Millionen Personen. Für die restliche Bevölkerung ändert sich mit der neuen Verordnung nichts. Für sie werden die Jodtabletten für einen allfälligen AKW-Unfall in den Kantonen gelagert und im Ernstfall verteilt. Für die Kosten von 30 Millionen Franken müssen die AKW-Betreiber aufkommen. (sda/whr)

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