Gesellschaft & Politik

Ägyptisches Gericht spricht Ex-Präsidenten Mubarak frei

Husni Mubarak am 29. November im Käfig vor Gericht.
Husni Mubarak am 29. November im Käfig vor Gericht.Bild: AP/Sada el-Balad via Egypt's State Television
Urteil aufgehoben

Ägyptisches Gericht spricht Ex-Präsidenten Mubarak frei

29.11.2014, 10:2529.11.2014, 12:31
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Gut drei Jahre nach dem Tod Hunderter Demonstranten hat ein ägyptisches Gericht das Verfahren gegen den Ex-Präsidenten Husni Mubarak eingestellt. Auch sein damaliger Innenminister Habib al-Adli sowie sechs führende Sicherheitsoffiziere wurden entlastet.

Sie waren angeklagt, die Tötung von 800 Demonstranten angeordnet zu haben. Während des Aufstands gegen Mubarak, der 30 Jahre lang in Ägypten an der Macht gewesen war, waren Sicherheitskräfte gegen die Protestierenden vorgegangen. Die Anklage hatte für Mubarak die Todesstrafe gefordert.

Zugleich sprach ihn das Gericht vom Vorwurf frei, Staatsgelder veruntreut zu haben. Ebenfalls freigesprochen wurden Mubaraks Söhne Gamal und Alaa sowie weitere Angeklagte. Nach dem Urteil brach im Gerichtssaal Jubel aus.

Mubarak auf der Bahre auf dem Weg zum Gericht in Kairo.
Mubarak auf der Bahre auf dem Weg zum Gericht in Kairo.Bild: KHALED ELFIQI/EPA/KEYSTONE

Mubarak war am Morgen mit einem Helikopter von einem Militärspital in der Hauptstadt zum Verhandlungssaal geflogen worden. Er verfolgte die Urteilsverkündung im vergitterten Bereich für die Angeklagten, seine Augen waren wie stets hinter einer dunklen Sonnenbrille verborgen.

Unterstützer von Husni Mubarak freuen sich über den Freispruch.
Unterstützer von Husni Mubarak freuen sich über den Freispruch.Bild: KHALED ELFIQI/EPA/KEYSTONE

Beim Richterspruch vom Samstag zur Tötung der Demonstranten handelt es sich um ein Urteil in einem Revisionsprozess. Mubarak war im Juni 2012 in einem ersten Verfahren zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Urteil wurde aber wegen Verfahrensmängeln aufgehoben. 

Der 86-Jährige hatte auch im zweiten Prozess jede Schuld an dem Tod der Demonstranten zurückgewiesen. Vor dem Strafgericht sagte er aus, er habe im Frühjahr 2011 sein Amt aufgegeben, um ein Blutvergiessen zu vermeiden. (sda/reu/afp/dpa)

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