Gesellschaft & Politik

Erdogan-Rivale: «Es war ein unfairer Wahlkampf»

Die Kandidaten: Recep Tayyip Erdogan, Selahattin Demirtas und Ekmeleddin Ihsanoglu (vlnr.).
Die Kandidaten: Recep Tayyip Erdogan, Selahattin Demirtas und Ekmeleddin Ihsanoglu (vlnr.).Bild: AFP
Erstmals Präsidentenwahl durch das Volk

Erdogan-Rivale: «Es war ein unfairer Wahlkampf»

In der Türkei wird heute der Staatspräsident zum ersten Mal direkt vom Volk und nicht vom Parlament gewählt. Favorit ist der bisherigen Regierungschefs Erdogan. Doch auch sein Rivale gibt sicher siegesgewiss, obwohl er sich über einen unfairen Wahlkampf beklagt.
10.08.2014, 12:5312.08.2014, 08:36
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Noch vor Schliessung der Wahllokale bei der Präsidentschaftswahl in der Türkei hat sich Oppositionskandidat Ekmeleddin Ihsanoglu über ungleiche Wettbewerbsbedingungen beschwert. «Es war ein unfairer, unausgewogener Wahlkampf», klagte Ihsanoglu bei seiner Stimmabgabe am Sonntag in Istanbul.

Eine Begründung für seinen Vorwurf lieferte er nicht mit, dafür gab sich der Hauptrivale des bisherigen Regierungschefs Recep Tayyip Erdogan siegesgewiss: «Heute werden die schweigenden Massen erhört, und wir werden locker im ersten Durchgang gewinnen.»

Welchem der drei Kandidaten werden sie ihre Stimme geben?
Welchem der drei Kandidaten werden sie ihre Stimme geben?Bild: AFP
Erste Ergebnisse am Abend
Es ist das erste Mal, dass der türkische Staatspräsident direkt vom Volk gewählt wird und nicht vom Parlament. Wenn kein Kandidat am Sonntag die absolute Mehrheit erhält, kommt es Ende August zu einer Stichwahl. Die gut 165'000 Wahllokale schliessen um 17.00 Uhr Ortszeit (16.00 Uhr MESZ). Mit ersten Ergebnissen wird am Abend gerechnet. (sda/afp)

Jüngsten Umfragen zufolge ist Ihsanoglus Optimismus allerdings unangebracht: Demnach kann Erdogan mit einem Stimmenanteil von deutlich mehr als 50 Prozent rechnen und damit gleich im ersten Wahlgang gewählt werden. Der zur kurdischen Minderheit gehörende dritte Kandidat Selahattin Demirtas gilt als chancenlos.

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Erdogan hatte für seinen Wahlkampf deutlich mehr Geld zur Verfügung als beide Rivalen. Sowohl im Fernsehen als auch im Strassenwahlkampf galt ihm die grösste Aufmerksamkeit. Ihsanoglu bezeichnete die Präsidentschaftswahl dennoch als Gelegenheit, die politischen Gräben in der Gesellschaft zuzuschütten und Spannungen abzubauen. Dafür müsse die Abstimmung aber transparent und fair verlaufen, ansonsten drohe der Türkei «eine tiefe Demokratie-Krise». (whr/sda/afp)

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