Bei den Landtagswahlen im Osten Deutschland haben die Christdemokraten von Bundeskanzlerin Angela Merkel deutliche Stimmenzuwächse erzielt.
Nach ersten Trendmeldungen der Fernsehsender ARD und ZDF kam die CDU in Thüringen, wo sie mit Christine Lieberknecht die Ministerpräsidentin stellt, auf 34,5 Prozent der Stimmen (+ 3,3 Prozent) und bleibt damit stärkste Partei. Mit ihrem bisherigen Koalitionspartner SPD hätte sie aber nur eine hauchdünne Mehrheit im Landtag.
Die CDU kommt auf 34 bis 34,5 Prozent. Die Linkspartei erreicht 28 Prozent, die SPD 12,5 Prozent. Die rechtskonservative Alternative für Deutschland (AfD) schaffte aus dem Stand 10 Prozent, die Grünen lagen bei 5,5 Prozent.
Die FDP erzielte lediglich 2,5 Prozent. Daraus ergibt sich folgende Sitzverteilung: CDU: 33 bis 34; Linke: 27 bis 28; SPD: 12; AfD: 10; Grüne 5.
Auch gemeinsam mit den Grünen hätte ein «rot-rot-grünes» Bündnis nach den Prognosen im neuen Landtag keine Mehrheit. 25 Jahren nach dem Fall der Berliner Mauer wollte der Linken-Spitzenkandidat Bodo Ramelow als erster Politiker der ostdeutschen Postkommunisten zum Regierungschef eines Bundeslandes werden.
In Brandenburg gelangen der CDU als Oppositionspartei ebenfalls deutliche Stimmengewinne. Die regierenden Sozialdemokraten behaupteten dort ihre Führung mit 32,5 Prozent.
Der bisherige Regierungspartner Linkspartei erreicht demnach 19 bis 19,5 Prozent. Für die CDU errechneten die Wahlforscher 22 bis 23 Prozent. Die EU-kritische AfD schafft auf Anhieb 12 Prozent. Für die Grünen entschieden sich etwa 5,5 bis 6,5 Prozent, die FDP scheitert mit etwa 1,5 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei etwa 49 Prozent.
Der jahrelange Niedergang der einstigen deutschen Traditionspartei FDP (Liberale) setzte sich damit auch am Sonntag fort. Sie sind jetzt nur noch in sechs von 16 deutschen Bundesländern im Landtag vertreten, keines davon im Osten. (sda/dpa)