Ein Gericht in Wien hat am Donnerstag ein Begehren der USA für die Auslieferung des ukrainischen Oligarchen Dimitri Firtasch abgelehnt. Der 49-jährige Geschäftsmann war im März 2014 auf Grundlage eines US-Haftbefehls in Österreich festgenommen worden.
Zehn Tage nach der Festnahme wurde Firtasch gegen Zahlung einer Rekordkaution 125 Millionen Euro aus der Auslieferungshaft entlassen. Er musste aber zusichern, Österreich nicht zu verlassen.
Seiner Festnahme waren mehrjährige Ermittlungen der US-Bundespolizei FBI vorausgegangen. Die US-Behörden werfen Firtasch Bestechung im Zusammenhang mit einem Titanminen-Geschäft in Indien vor. Er soll dafür 18.5 Millionen Dollar Schmiergeld gezahlt haben.
Laut Interfax kündigte Firtasch an, er beabsichtige, in die Ukraine zurückzukehren. Die Staatsanwaltschaft will Berufung gegen das Urteil einlegen.
Firtasch soll früher gute Kontakte zu dem im Februar 2014 gestürzten ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch gehabt haben. Sein Geld machte er mit dem Unternehmen Rosukrenergo durch den Import von Gas aus Russland und Turkmenistan in die Ukraine.
Die Firma ist eng mit dem russischen Gaskonzern Gazprom verbunden. Firtasch weist die gegen ihn vorgebrachten Bestechungsvorwürfe zurück und kritisiert die Ermittlungen als politisch motiviert. (kad/sda/afp)