Die prorussischen Aufständischen in der Ukraine haben sieben Mitarbeiter einer westlichen Hilfsorganisation wegen angeblicher Spionage aus dem Osten des Landes ausgewiesen. Das Büro des International Rescue Committee (IRC) in Donezk wurde geschlossen.
US International Rescue Committee Expelled from 'Donetsk People's Republic' for 'Espionage'
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— The Interpreter (@Interpreter_Mag) 29. April 2015
Die Organisation habe sich schon seit einigen Monaten «illegal» verhalten, erklärte das Ministerium für Staatssicherheit der selbstproklamierten Volksrepublik am Donnerstag. Die betroffenen Mitarbeiter, US-Bürger und Europäer, hätten ohne Genehmigung gearbeitet und sich «aktiv» darum bemüht, Kontakt zu Vertretern der Separatisten herzustellen, um Informationen über die Lage in der Region und «soziale Probleme» zu bekommen.
Unter dem Vorwand, den Bewohnern humanitäre Hilfe zukommen zu lassen, hätten die Mitarbeiter zudem Daten von Bürgern gesammelt und sie zu ihrer Meinung über die Separatisten befragt.
In dem Konflikt in der Ostukraine wurden in den vergangenen 13 Monaten nach UNO-Angaben mehr als 6100 Menschen getötet und mehr als eine Million Menschen in die Flucht getrieben. Im Gebiet sind zahlreiche Hilfsorganisationen aktiv, darunter das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und Ärzte ohne Grenzen.
Nach Angaben der ukrainischen Regierung soll Russland in der Telefonkonferenz einer Entsendung von Friedenstruppen in die Ostukraine zugestimmt haben. In der Mitteilung des Kremls war von dieser Militärmission jedoch keine Rede. (kad/sda/afp/dpa)