Im Streit mit den USA über die Nordkorea-Satire «The Interview» hat Pjöngjang am Samstag US-Präsident Barack Obama beleidigt. Weil Obama den Filmkonzern Sony und die US-Kinos gedrängt habe, den Film zu zeigen, verhalte er sich rücksichtslos «wie ein Affe im Urwald», erklärte der mächtige Nationale Verteidigungsrat (NDC).
Das Gremium machte Washington überdies für die massiven Internetstörungen verantwortlich, von denen zahlreiche Medien-Websites des autoritär-kommunistisch regierten Landes seit Tagen betroffen sind. Mitten in dem Streit um Hackerattacken war in Nordkorea zuletzt immer wieder das Internet ausgefallen.
Der Nationale Verteidigungsrat wies erneut Vorwürfe der USA zurück, dass Nordkorea seinerseits hinter einer Cyberattacke steckt, bei der sensible Informationen des Unterhaltungskonzerns Sony entwendet worden waren.
Als auch noch Terrordrohungen anonymer Hacker eingegangen waren, hatte Sony den Kinostart von «The Interview» zunächst abgeblasen. Nicht zuletzt auf Druck Obamas lief der Film dann am Donnerstag doch in rund 300 meist kleineren Kinosälen an. Pjöngjang sieht sich durch die Story des Films – ein abstruses Mordkomplott gegen Machthaber Kim Jong Un – in seiner Würde verletzt.
Der NDC warf den USA in einer von der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA verbreiteten Erklärung am Samstag abermals vor, die Vorwürfe «ohne klare Beweise» zu machen. Und schickte eine weitere Drohung hinterher: Wenn Washington weiter an seinem «arroganten und verbrecherischen» Kurs festhalte, werde Pjöngjang «der gescheiterten Politik mit unentrinnbaren tödlichen Schlägen begegnen». (ade/AFP/dpa)