Das Silicon Valley in Kalifornien ist einer der wichtigsten IT-Standorte weltweit. Weltkonzerne wie Google, Apple und Intel haben sich hier niedergelassen und tüfteln an der digitalen Zukunft. An Geld mangelt es hier schon lange nicht mehr, viele Mitarbeiter der grossen Konzerne führen ein luxuriöses Leben. Da passt ein großes verwahrlostes Obdachlosen-Camp nicht so recht ins Bild.
Doch ein solches Camp gibt es im Silicon Valley, beziehungsweise gab es. Denn die Stadt San José hat das etwa zweieinhalb Quadratkilometer grosse Areal namens «Der Dschungel» am Donnerstag räumen lassen. Die Polizei rückte zusammen mit Bauunternehmern, Sozialarbeitern und Tierschützern an, das Camp wurde abgebaut. Gegenwehr vonseiten der Obdachlosen gab es nicht.
Durch den Abbau des Camps verlieren etwa 200 Menschen ihr - wenn auch nur provisorisches - Zuhause. Bereits am Montag hatten die Behörden die Bewohner aufgefordert, das Gelände bis Donnerstag zu verlassen. Andernfalls drohe eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs.
Die Stadtverwaltung begründete die Räumung mit steigender Gewalt und unhygienischen Zuständen in dem Camp. In den vergangenen Monaten hatte ein Bewohner des Camps ihr zufolge versucht, einen anderen zu erwürgen. In einem anderen Fall wurde ein Obdachloser mit einem Hammer fast zu Tode geschlagen. (trs/jbe/AP)