Die Zahl der an der griechischen Küste aufgegriffenen Bootsflüchtlinge hat sich in den ersten drei Monaten dieses Jahres gegenüber dem Vorjahr mehr als verdreifacht. Von Januar bis März erreichten 10'445 illegale Einwanderer Griechenland über das Meer erreicht.
Im Vorjahreszeitraum seien es 2863 gewesen, teilte die griechische Küstenwache am Donnerstag mit. Dieses Jahr erreichten allein im März 6493 Bootsflüchtlinge die griechischen Küsten, insbesondere die östlichen Inseln unweit der Türkei.
Schlepperbanden nutzen verschiedene Routen, um Flüchtlinge in die EU zu schleusen. Die Bootsfahrten, die sich die Schlepper teuer bezahlen lassen, sind gefährlich und enden nicht selten tödlich.
Der für Migration zuständige EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos hatte am Mittwoch bei einem Besuch in Athen gesagt, die EU sei «besorgt» über das derzeitige Asylsystem. Brüssel sei sich «bewusst, dass sich etwas ändern muss», fügte er an. Er sprach damit den Grundsatz an, dass das Erstaufnahmeland für Asylbewerber zuständig ist und andere Staaten Asylbewerber dorthin zurückschicken können.
Diese Regelung im Rahmen der Dublin-Abkommen bürdet südlichen EU-Ländern wie Griechenland und Italien besondere Lasten bei der Versorgung von Flüchtlingen auf. (feb/sda/afp)