Die indische Polizei ist am Montag mit Tränengas gegen Demonstranten vorgegangen, die nach der Gruppenvergewaltigung im Bundesstaat Uttar Pradesh vor dem Sitz der dortigen Regionalregierung protestierten. Die meisten Teilnehmer waren Frauen, wie Fernsehbilder zeigten.
Zwei männliche Teilnehmer kündigten im Fernsehsender NDTV an, vor dem Regierungssitz auszuharren. «Wir werden hier bleiben, wir werden nicht aufgeben, selbst wenn das Wasser knapp ist», sagte einer der beiden.
«Wir werden nicht schlafen, wir werden bleiben, das muss aufhören», sagte der andere Teilnehmer und meint damit die Misshandlungen von Frauen und Mädchen. Es nahmen mehrere hundert Personen an der Kundgebung teil.
In einem Dorf in Uttar Pradesh waren vergangene Woche die Leichen von zwei 12 und 14 Jahre alten Mädchen gefunden worden, die von mehreren Männern vergewaltigt und aufgehängt worden waren. Die Polizei ermittelt gegen fünf Verdächtige, darunter zwei Polizisten, welche die mutmasslichen Vergewaltiger gedeckt haben sollen.
Im Dezember 2012 hatte der Fall einer tödlichen Gruppenvergewaltigung einer jungen Studentin in Neu Delhi weltweit für Schlagzeilen gesorgt und in Indien Massenproteste gegen die alltägliche Gewalt gegen Frauen in der indischen Gesellschaft ausgelöst. Seitdem wurden die Strafen für Vergewaltigung verschärft.