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Österreich verschärft die Massnahmen: bald 300 Personen auf den IPS

Explodierende Fallzahlen – Österreich verschärft die Massnahmen

01.11.2021, 15:3101.11.2021, 21:05
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Mit einer 3G-Regel am Arbeitsplatz will Österreich wieder Schwung in die Impfkampagne gegen das Coronavirus bringen. Seit Montag müssen alle, die Kontakt zu anderen Menschen nicht ausschliessen können, getestet, genesen oder geimpft sein.

Für eine 14-tägige Übergangsfrist kann man auch durchgehend eine FFP2-Maske tragen.

Die Arbeitgeber sind verpflichtet, die Regel zumindest stichprobenartig zu kontrollieren. Bei Verstössen drohen Strafen für Arbeitnehmer bis zu 500 Euro, für Arbeitgeber bis zu 3600 Euro. Arbeitsrechtler haben auf etwaige Konflikte mit dem Datenschutzgesetz hingewiesen, wenn Firmen eine Liste ungeimpfter Mitarbeiter führen.

Stufe 2 von 5 des Massnahmenplans droht

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Österreich steigt unterdessen weiter deutlich. Innerhalb von 24 Stunden wurden 4523 Fälle gemeldet, wie das Gesundheits- und das Innenministerium am Montag berichteten. Vergangenen Montag waren es 2850 Neuinfektionen. Auf den Intensivstationen wurden den Angaben zufolge 292 Menschen behandelt.

Ab einer Zahl von 300 Intensivpatienten tritt mit einer Woche Vorlaufzeit die zweite der fünf Stufen des neuen Massnahmenplans der Regierung in Kraft. Dann ist unter anderem der Zutritt zur Nachtgastronomie und zu Après-Ski-Lokalen nur noch Genesenen und Geimpften gestattet. Ab 500 mit Covid-Patienten belegten Intensivbetten gilt diese Regel auch für alle anderen gastronomischen Betriebe und die Hotels. Ab 600 Betten droht ein Lockdown für Ungeimpfte.

Aerzte und Pflegende kuemmern sich um Covid-Patienten auf der Covid-19-Intensivabteilung im Stadtspital Triemli am 10. Dezember 2020 in Zuerich. (KEYSTONE/Gaetan Bally)
IPS im Triemli, 10. Dezember 2020.Bild: keystone

Restaurant-Besuche bald nur noch für Genesene und Geimpfte

Die Regierung erhofft sich von der Verschärfung, dass sich wieder mehr Menschen impfen lassen. In Österreich sind rund 63 Prozent der Menschen vollständig gegen die neue Lungenkrankheit geimpft, in Deutschland sind es etwa 66 Prozent.

Ab Mitte November tritt nach den Worten von Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) eine weitere Massnahme in Kraft. Dann soll unter den Testmethoden nur noch ein PCR-Test für Zutritt zum Arbeitsplatz gültig sein.

Sechs von neun österreichischen Bundesländern haben ihrerseits strengere Corona-Regeln für Ungeimpfte angekündigt. In Restaurants und Bars sowie bei grösseren Veranstaltungen erhalten ab 8. November nur noch Genesene und Geimpfte Zutritt, wie die Behörden am Samstag berichteten. Auch ein negativer Test reicht dann bei Ungeimpften nicht mehr aus. Vielerorts wird zudem das Tragen einer FFP2-Maske etwa in Einkaufszentren oder Markthallen vorgeschrieben. Die Kontrollen sollen verschärft werden.

(yam/sda/dpa)

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56 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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fidget
01.11.2021 16:13registriert Dezember 2018
Ich gehe mal davon aus, dass uns so ein Anstieg auch noch bevorsteht. Es würde mich wundern, wenn uns das bei unserer tiefen Impfquote und relativ geringen Schutzmassnahmen erspart bliebe.
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Bikemate
01.11.2021 16:13registriert Mai 2021
Dabei wäre die Lösung doch so einfach. Weniger testen oder einfach die Pandemie für beendet erklären. Die SVP könnte Österreich da sicher mit guten Ratschlägen behilflich sein.
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derlange
01.11.2021 19:24registriert Dezember 2016
Warum geht Mann/Frau/Divers sich nicht impfen?
Lieber 6 Monate keinen Geschmack mehr haben? Lieber 2 Wochen krank geschrieben sein? Lieber im Spital landen? Lieber auf der ips landen? Lieber Langzeitfolgen haben? Lieber versterben?
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