International
Österreich

Klimawandel: Warum diese Skipiste aus Österreich für Kopfschütteln sorgt

Diese Skipiste sorgt für Kopfschütteln – auch wenn sie nicht aus Kunstschnee besteht

Eine Luftaufnahme aus Österreich zeigt eine Skipiste inmitten einer grünen Berglandschaft und sorgt für hitzige Diskussionen. Die Hintergründe.
03.11.2021, 19:0503.11.2021, 20:38
Mehr «International»

«Andere würden auf Grasski umsteigen, aber warum einfach, wenn es auch kompliziert geht», schreibt eine Twitter-Userin zur Luftaufnahme dieser schmalen Skipiste inmitten der grasgrünen Landschaft.

Es ist ein Kommentar der harmlosen Sorte. Die 700 Meter lange, rund 65 Meter breite und 50 bis 80 Zentimeter dicke Schneedecke sorgt in den sozialen Medien gerade für hitzige Diskussionen.

Bild
screenshot: twitter

Seit Ende Oktober kann man in den Kitzbüheler Alpen wieder vom Berg ins Tal hinunterwedeln. Abgesehen von Skifahrern aus dem In- und Ausland bereiten sich auch einige Skiteams, darunter das Nationalteam Indiens, auf dem Hang auf die Saison vor.

Während in Glasgow am «COP 26» gerade der grosse Klimagipfel stattfindet, schwingen 2000 Kilometer südöstlich die indischen Skifahrer über ein exotisches weisses Band in einer grünen Landschaft.

Bei Klimaaktivisten und Klimaaktivistinnen sorgt dies für Kopfschütteln. «Alle Jahre wieder ist den Skigebietsbetreibern nicht bewusst, welche Signale sie in Bezug auf die #Klimakatastrophe aussenden», twittert die ehemalige österreichische Skirennläuferin Nicola Werdenigg.

«Es ist nicht mehr oder weniger absurd als eine Kunsteisbahn im Sommer oder ein geheiztes Schwimmbad im Winter», relativiert ein anderer Twitter-User.

Kein Kunstschnee

Entstanden ist die von einigen Medien als «exotisch» betitelte Piste nicht etwa durch Kunstschnee, sondern durch konservierten Restschnee aus dem vergangenen Winter.

Bild
screenshot: Twitter

Der Schnee sei sozusagen recycelt worden. «Wir kommen zu 100 Prozent mit Altschnee aus und bringen an die 90 Prozent der Gesamtmasse mithilfe einer speziellen Isolierfolie über den Sommer», erklärte ein Pisten-Manager.

Gelagert werde der riesige Schneehaufen auf dem Nordhang der knapp 2000 Meter hohen Resterhöhe. Dieser schattige Bereich sei der Sonne das ganze Jahr über viel weniger ausgesetzt als die anderen Hänge.

Doch das beschwichtigt längst nicht alle in der Twitter-Gemeinschaft. Man liest: «Ja, kein Kunstschnee, trotzdem wenig ökologisch nachhaltig».

(cst)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die letzten Schweizer Sieger im Skiweltcup
1 / 13
Die letzten Schweizer Sieger im Skiweltcup
Abfahrt Männer: Marco Odermatt trumpft in Wengen gross auf und gewinnt am 11. und 13. Januar 2024 sowohl die verkürzte als auch die Original-Abfahrt.
quelle: keystone / jean-christophe bott
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Madrid versinkt im Jahrhundertschnee
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
21 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Smee Afshin.
03.11.2021 20:17registriert April 2021
... und transportiert wurde der Schnee mit feenstaubbetriebenen Lastmaikäfern und verteilt von tausenden, flauschigen, winzigen, rosarot-hellblau gestreiften Minielefäntchen - tröröööö
10319
Melden
Zum Kommentar
avatar
Frodo Bilbo
03.11.2021 19:23registriert September 2020
Eigentlich kann man das ganze Klimawandel aufhalten gerade vergessen. Wir werden das als Menschheit nie schaffen, es wird soweit kommen, das viele Gebiete verschwinden unter dem Wasser, es wird zu Massensterben kommen, es wird zu enormer Migration kommen, und irgendwann wird der Mensch Geschichte sein. Die Welt wird weiterleben, die Erde wird sich erholen.

Habe bisher immer versucht klimabewusst zu leben und Grüne gewählt. Ich sehe denn Sinn dahinter aber nicht mehr. Der Mensch kann nichtmal auf eine Skipiste verzichten, braucht immer mehr. Also wie soll es mit wichtigeren Sachen gehen?
5012
Melden
Zum Kommentar
avatar
4-HO-MET
03.11.2021 20:20registriert April 2016
Der Twitter Mob will sich empören, Fakten sind da zweitrangig.
7442
Melden
Zum Kommentar
21
Ermittlungen nach Messerattacke mit drei Toten nahe Schweizer Grenze gehen weiter

Nach der Messerattacke mit drei Toten in Hohentengen am Hochrhein nahe der Schweizer Grenze setzen Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen fort. Dabei geht es unter anderem um die Beweggründe des 19-jährigen Tatverdächtigen, der am Mittwoch in Untersuchungshaft gekommen war.

Zur Story