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«Basti raus!» – 9 Tweets, die den Kurz-Widerstand in Österreich zeigen

9 Tweets, die zeigen, was gerade in Österreich abgeht – und was «Österreich» sagt

08.10.2021, 14:5809.10.2021, 07:15
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Dieser Herr mit Schild ist «sauer». Und zwar «megasauer».

Denn am Mittwoch kam es in Österreich zu Hausdurchsuchungen in der Bundesparteizentrale, im Kanzleramt und im Finanzministerium. Der Verdacht: Kanzler Sebastian Kurz habe mit Steuergeldern positive Schlagzeilen in der Gratiszeitung «Österreich» gekauft, um sich und die Neue Volkspartei (ÖVP) in ein gutes Licht zu rücken.

Die Razzia hat in Österreich ein Erdbeben ausgelöst und nicht nur der Herr mit Schild ist «megasauer»: Bereits früher am Donnerstag zogen Demonstrierende durch die Strassen Wiens – und pfiffen den Kanzler mit Trillerpfeifen aus.

Das Ziel des Demo-Umzuges war die ÖVP-Zentrale in der Lichtenfelsgasse.

Am Abend versammelten sich dort mehrere hundert Menschen, um den Rücktritt von Kanzler Sebastien Kurz zu fordern – und zwar lautstark. Sie skandierten unter anderem: «Basti raus».

Die Stellungnahme der Zeitung «Österreich»

Die Gratiszeitung «Österreich» hatte dem Kanzler in der Vergangenheit viel Aufmerksamkeit geschenkt – auch abseits der politischen Geschäfte:

Zusätzlich wurden regelmässig sogenannte Politik- und Wahl-Umfragen aufgeschaltet, die bei externen Institutionen aufgegeben worden waren. «Österreich» wird nun vorgeworfen, diese Umfragen zugunsten Kurz' und der ÖVP geschönt zu haben.

Am Freitag legte die Zeitung ihre Sicht über die «Umfragen-Causa» dar: Die Vorwürfe seien «völlig falsch». Die Zeitung schreibt in der Stellungnahme, «dass niemals eine von Österreich beauftragte Politik- oder Wahl-Umfrage von uns selbst oder mit unserem Wissen manipuliert wurde.»

Aber die Twitter-User scheinen gegenüber den Umfragen von Österreich skeptisch zu bleiben:

Es ist wahrscheinlich, dass sich die österreichische Politik, die Justiz und die Öffentlichkeit nun monate- oder sogar jahrelang mit der Frage beschäftigen muss, ob der Kanzler nun schuldig oder unschuldig ist. Diese Demonstrantin forderte aber bereits am Donnerstagabend, dass Kurz in Haft genommen wird:

epaselect epa09511785 A participant displays a banner reading 'Basti to prison' during a demonstration against Austrian Chancellor Sebastian Kurz in front of the headquarters of the Austrian ...
Bild: keystone

Sobald das Verfahren abgeschlossen ist und sich der Skandal um Kurz aufgeklärt hat, wird wahrscheinlich genügend Drehbuch-Material zur Verfügung stehen, um «Neflix and Chill» zukünftig auf einer noch nie dagewesenen Ebene prickelnd zu gestalten:

(yam)

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42 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Magnum
08.10.2021 15:08registriert Februar 2015
Man darf doch hoffen, dass dieser selbstherrliche Wuzzi nun sein blaues Wunder erleben und für einmal etwas an seinem Teflon-Jacket hängen bleiben wird. Vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse in Wien erscheint die Vergabe vom Friedens-Nobelpreis umso passender. Denn Kurz nähert sich in grossen Schritten dem Puszta-Putin Orban an.
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domin272
08.10.2021 16:21registriert Juli 2016
Ach der gute Kurz. Ein Opprtunist erster Güte war er ja schon immer und jetzt kommt heraus, dass er wahrscheinlich die öffentliche Meinung unter Veruntreuung von Staatsfinanzen manipuliert? Wie hätte man sowas auch ahnen können bei jemandem der die Macht nur so ungern genommen hat und so sehr zu seinen Prinzipien steht.....
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HerbertKappel
08.10.2021 15:23registriert März 2020
Der Zeitung und vorallem ihren Herausgeber traue ich alle zu . (Ein österreichischer Rupert Murdoch , der für Geld alles macht , Jounalistisch sind seine Zeitschriften nicht gerade das Gelbe von Ei .)
.
Ich als Kurz Wähler fühle mich mies .
.
Wenn die Vorwürfe stimmen soll er zurücktreten !
.
😭
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Die Europäische Union habe ein strategisches Interesse an einem stabilen Umfeld im östlichen Mittelmeer und einer für beide Seiten vorteilhaften Beziehung, heisst es in einer in der Nacht zu Donnerstag in Brüssel verabschiedeten Erklärung der Staats- und Regierungschefs. Entscheidend sei aber, inwiefern sich Ankara konstruktiv beteilige.

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