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Waffenarsenal bei rechtsextremen Rockern in Österreich sichergestellt

Riesiges Waffenarsenal bei rechtsextremen Rockern in Österreich sichergestellt

29.06.2023, 11:4029.06.2023, 14:29
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Die Polizei in Österreich hat ein grosses Waffenarsenal bei Rockern sichergestellt, die der rechtsextremen Szene zugerechnet werden.

In Oberösterreich und Niederösterreich seien mehr als 70 Langwaffen gefunden worden, darunter Maschinengewehre und Maschinenpistolen, sagte der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, am Donnerstag in Wien.

Viele Waffen und Nazi-Devotionalien: Die Ermittlungen belegen laut Mitteilung die Vernetzung in die rechtsextreme Szene und Kontakte des Motorclubs (MC) Bandidos ins Ausland.
Viele Waffen und Nazi-Devotionalien: Die Ermittlungen belegen laut Mitteilung die Vernetzung in die rechtsextreme Szene und Kontakte des Motorclubs (MC) Bandidos ins Ausland.Bild: bmi

Ausserdem entdeckten die Ermittler nach eigenen Angaben rund 100 Pistolen, 400 teils schussbereite Signalwaffen, mehr als 10 000 Schuss Munition unterschiedlichen Kalibers sowie 1000 Waffenteile, die zur Herstellung von 500 Pistolen geeignet gewesen wären. Die Waffen hatten laut Behörden einen Gesamtwert von 1,5 Millionen Euro. Auch etwa 550 NS-Devotionalien wie Medaillen, Fahnen und Schriften, sowie 600 000 Euro Bargeld seien sichergestellt worden. Zehn Verdächtige sind laut Behörden unter anderem wegen Verstössen gegen das Waffengesetz festgenommen worden.

«Österreich darf kein Hoffnungsland für Neonazis und organisierte bewaffnete Bandenkriminalität sein.»
Franz Ruf, Innenministerium

«Die Sicherstellung von automatischen Waffen ist ein alarmierender Hinweis darauf, wie gefährlich diese Szene ist», sagte Justizministerin Alma Zadic (Grüne). Die Verdächtigen, die zu den Vorwürfen nach Angaben der Behörden schweigen, seien äusserst konspirativ vorgegangen, hiess es.

Generell sei zu beobachten, dass sich die Szene in einem «Professionalisierungs-Schub» befinde und sich stärker denn je international zu vernetzen versuche, sagte der Leiter der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DNS), Omar Haijawi-Pirchner. 2022 habe es in der rechtsextremen Szene in Österreich 660 Ermittlungsverfahren, 100 Hausdurchsuchungen und 37 Festnahmen gegeben.

Grosse Mengen an Waffen, NS-Devotionalien, Kriegsmaterial und illegalen Suchtmitteln wurden bei Hausdurchsuchungen am 26. Juni 2023 in Österreich sichergestellt.
Bei den Hausdurchsuchungen am 26. Juni wurden neben grossen Mengen an Schusswaffen auch illegale Suchtmittel sichergestellt.Bild: BMI/Gerd Pachauer

Die Ermittlungen gegen die Rocker hätten begonnen, nachdem die Fahnder 2021 von Expansionsplänen der Gruppe «Bandidos» nach Österreich erfahren hätten. Unter den Festgenommenen sei auch eine «sehr hohe Führungsperson» einer ehemaligen Neonazi-Gruppe. Der Leiter des Bundeskriminalamts, Andreas Holzer, kritisierte angesichts der schwierigen Ermittlungen erneut, dass in Österreich die Überwachung von Messenger-Diensten rechtlich nicht möglich sei.

In der Schweiz hätten bereits ähnlich gelagerte Vorfälle in der Vergangenheit für gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen den Bandidos und dem dort ansässigen Hells Angels MC gesorgt, heisst es weiter.

Die Auswertung der bei den Hausdurchsuchungen sichergestellten Datenträger dauere noch an und die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen.

Quellen

(aeg/sda/dpa)

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105 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Kaputnik
29.06.2023 12:04registriert Mai 2014
Und die Bandidos dann so: Wir sind nur eine Bruderschaft die gerne Motorrad fährt.
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Gluehwuermchen
29.06.2023 12:17registriert Dezember 2021
Also das ist ja massiv. Waren wohl nicht bloss zu Sammelzwecken gedacht - interessant wäre hier definitiv zu erfahren, was man damit vor hatte (ich denke dabei auch in DE an die Reichsbürger) 🤔
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Inelaferi
29.06.2023 15:02registriert August 2019
Gratuliere, sehr gute Polizeiarbeit, nur, dass das auch mal gesagt ist, danke.
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