Michael O'Connor und seine Freundin Sara Badel Craeye gehören zu den Menschen, die am vergangenen Freitag einen fröhlichen Konzertabend verbringen wollten. Und somit gehören sie auch zu jenen, die am selben Abend um ihr Leben bangen mussten.
Als die Terroristen den Konzertsaal Bataclan stürmen, befindet sich das Paar in der grossen Menschenmenge direkt vor der Bühne. So wie alle anderen Anwesenden tun die beiden alles dafür, um den Schüssen zu entkommen.
In einem Interview mit dem Sender BBC erzählt der Mann aus South Shields, wie er und seine Partnerin die tragischen Vorfälle erlebt haben: «Ich habe mir meine Freundin geschnappt und sie hinter mir hergezogen, um zum nächsten Ausgang zu gelangen. Aber das wollten natürlich alle, sodass es zu einem Gedränge kam und wir nicht alle die Halle verlassen konnten.»
Um die beiden herum fallen Schüsse, überall sinken Menschen zu Boden – die einen, weil sie getroffen wurden, die anderen, um den Schüssen zu entkommen. «Jedes Mal, wenn die Attentäter aufhörten zu schiessen, weil ihr Magazin leer war, standen alle Menschen auf, um einen erneuten Fluchtversuch zu starten. Aber dann haben sie nachgeladen und wieder angefangen, auf uns zu schiessen», so der Brite.
Weil dem Pärchen die Flucht in Richtung Ausgang nicht gelingt, schmeisst sich auch O'Connor auf den Boden. Dabei zieht er seine Freundin Sara mit nach unten und legt sich anschliessend auf sie drauf. Gequetscht zwischen all den anderen Menschen denkt der 30-Jährige: «Wenn wir uns jetzt bewegen, sterben wir.» Denn um sie herum liegen schwer verwundete aber auch bereits tote Menschen.
Aus seiner Position kann O'Connor nicht viel sehen, glaubt aber erkennen zu können, dass die Terroristen ihre Schüsse vom oberen Rang aus in die Menge abfeuern. Weil Michael und Sara – zusammen mit all den anderen Menschen – dort am Boden liegen, glaubt er, ebenfalls früher oder später getroffen zu werden. «Also habe ich meiner Freundin gesagt, dass ich sie liebe. Was sollst du auch anderes in einer solchen Situation tun? Ich dachte, ich würde sterben.»
Seine Freundin bleibt tapfer und flüstert Michael zu: «Wir werden hier nicht sterben.» Mehr als eine Stunde verbringt das Pärchen dort gemeinsam am Boden. Dann öffnet sich endlich die Tür und die Polizei stürmt die Konzerthalle. «In diesem Moment konnte ich endlich daran glauben, dass wir diese Sache überleben werden.»
Auf seiner Facebook-Seite verkündet O'Connor am nächsten Tag, dass es ihm und Sara gut geht.
(viw)
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