International
Asylgesetz

Jetzt spricht die Fotografin, die das traurige Bild des ertrunkenen Aylan (3) machte: «Schmerz und Kummer, als ich auf den Auslöser drückte»

Jetzt spricht die Fotografin, die das traurige Bild des ertrunkenen Aylan (3) machte: «Schmerz und Kummer, als ich auf den Auslöser drückte»

03.09.2015, 16:2703.09.2015, 17:08
Mehr «International»

«Ich erstarrte, als ich den 3-jährigen Aylan Kurdi sah», sagt Nilufer Demir, die Fotografin der türkischen Nachrichtenagentur DHA, die das inzwischen weltberühmte Bild des ertrunkenen Flüchtlingskinds aus Kobane gemacht hat. Sie berichtet seit Jahren aus dem Ferienort Bodrum über die Flüchtlingskrise.

Nilufer Demir im Interview.
Nilufer Demir im Interview.
screenshot: dha

Sie habe keine andere Wahl gehabt, als ihre Pflicht als Journalistin zu erfüllen. «Aylan lag leblos mit dem Gesicht nach unten am Strand, in seinem roten T-Shirt und dunkelblauen Shorts. Alles, was ich jetzt noch für ihn tun konnte, war seinem Aufschrei Gehör verschaffen. In dem Moment glaubte ich, dass ich das erreichen würde, indem ich auf den Auslöser drücke und dieses Bild mache», so Demir gegenüber DHA.

Dann sah sie seinen Bruder: «Galip lag 100 Meter entfernt von seinem Bruder. Als ich näher kam, merkte ich, dass er wie die anderen keine Schwimmwesten trug, nichts, was sie über Wasser gehalten hätte. Das zeigte mir, wie dramatisch das ganze gewesen sein muss.»

Auf die Frage, was ihr durch den Kopf ging, als sie diese Bilder machte, sagte Demir: «Schmerz und Kummer ... Ich habe in dieser Region viele Flüchtlingstragödien erlebt und fotografiert, den Tod, das Drama. Ich hoffe, ab heute ändert sich etwas.» (kri)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Ermittlungen nach Messerattacke mit drei Toten nahe Schweizer Grenze gehen weiter

Nach der Messerattacke mit drei Toten in Hohentengen am Hochrhein nahe der Schweizer Grenze setzen Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen fort. Dabei geht es unter anderem um die Beweggründe des 19-jährigen Tatverdächtigen, der am Mittwoch in Untersuchungshaft gekommen war.

Zur Story