«Ich erstarrte, als ich den 3-jährigen Aylan Kurdi sah», sagt Nilufer Demir, die Fotografin der türkischen Nachrichtenagentur DHA , die das inzwischen weltberühmte Bild des ertrunkenen Flüchtlingskinds aus Kobane gemacht hat. Sie berichtet seit Jahren aus dem Ferienort Bodrum über die Flüchtlingskrise.
Sie habe keine andere Wahl gehabt, als ihre Pflicht als Journalistin zu erfüllen. «Aylan lag leblos mit dem Gesicht nach unten am Strand, in seinem roten T-Shirt und dunkelblauen Shorts. Alles, was ich jetzt noch für ihn tun konnte, war seinem Aufschrei Gehör verschaffen. In dem Moment glaubte ich, dass ich das erreichen würde, indem ich auf den Auslöser drücke und dieses Bild mache», so Demir gegenüber DHA.
A picture paints a thousand words , and this came from a real image #KiyiyaVuranInsanlik (humanity washed ashore). pic.twitter.com/uzQ7BmcYls
— Λffy Uddin (@AfjolUddin) 2. September 2015
Dann sah sie seinen Bruder: «Galip lag 100 Meter entfernt von seinem Bruder. Als ich näher kam, merkte ich, dass er wie die anderen keine Schwimmwesten trug, nichts, was sie über Wasser gehalten hätte. Das zeigte mir, wie dramatisch das ganze gewesen sein muss.»
Auf die Frage, was ihr durch den Kopf ging, als sie diese Bilder machte, sagte Demir: «Schmerz und Kummer ... Ich habe in dieser Region viele Flüchtlingstragödien erlebt und fotografiert, den Tod, das Drama. Ich hoffe, ab heute ändert sich etwas.» (kri)