Während des Amoklaufs eines 18-jährigen Schülers ist es in der Münchner Innenstadt zu teilweise panikartigen Szenen gekommen. Unter den nun 35 Verletzten sind laut LKA auch einige, die sich dabei Blessuren zugezogen hatten.
Erst nach und nach war während des Chaos in München klar geworden, dass es sich um die Tat eines Einzelnen und nicht um einen Terroranschlag handelte. Die Ermittler gehen inzwischen von einem Amoklauf des jungen Deutsch-Iraners aus, der in München geboren wurde. In seinem Zimmer in der elterlichen Wohnung fanden Ermittler Bücher wie «Amok im Kopf. Warum Schüler töten».
Den befürchteten Bezug zur Terrormiliz «Islamischer Staat» («IS») gebe es nach bisherigen Erkenntnissen nicht, bestätigte auch der deutsche Innenminister Thomas de Maizière (CDU). Das genaue Motiv des Deutsch-Iraners ist aber weiter unklar.
Der Täter hatte nach ersten Erkenntnissen von Ermittlern eine Erkrankung «aus dem depressiven Formenkreis». «Wir haben einige Hinweise dafür, dass eine nicht unerhebliche psychische Störung bei dem Täter vorliegen könnte», sagte Bayerns Innenminister Herrmann.
Die Getöteten stammten nach Angaben des Münchner Polizeipräsidenten Hubertus Andrä alle aus München und Umgebung. Zwei 15-Jährige und drei 14-Jährige seien ums Leben gekommen, so die Ermittler. Weitere Opfer seien 17, 19, 20 und 45 Jahre alt gewesen. Unter den neun Todesopfern seien drei Frauen gewesen. (rar/sda/dpa)