Harry als Radio-Talkmaster. Sein erstes Interview seit dem Ende der Präsidentschaft gab Barack Obama ausgerechnet Prinz Harry, der diese Woche als Gastmoderator für BBC arbeitet. Die beiden verbindet eine enge Freundschaft.
Doch die wichtigste Frage stellt sich eigentlich für Harry selbst – und sie hat bereits für Panik bei den Royals gesorgt ...
Harrys Hochzeit entwickelt sich für das britische Königshaus zu einem diplomatischen Hochseilakt. Denn die Beziehungen zu US-Präsident Donald Trump sind bereits jetzt angespannt. Eine Reise der Obamas nach London vor einer für 2018 geplanten Visite des amtierenden Staatschefs könnte ein Affront sein, so die Befürchtung.
«Wir haben die Gästeliste noch gar nicht fertig. Auf jeden Fall will ich die Überraschung nicht schon vorher verderben. Und meine Verlobte hat hier hundertprozentige Mitsprache», sagte Harry auf Nachfrage eines Radio-Kollegen. Das dürfte so viel wie ein «Ja» heissen.
Will @BarackObama get an invite to Prince Harry's wedding? #r4today pic.twitter.com/YqnFTf6Yss
— BBC Radio 4 Today (@BBCr4today) 27. Dezember 2017
Berater von Premierministerin Theresa May drängen aber laut englischen Medien darauf, Obama nicht einzuladen. «Im schlechtesten Fall wird die Premierministerin eine Einladung untersagen, und Harry muss damit leben.»
Barack Obama hat es tunlichst vermieden, den Namen seines Nachfolgers zu erwähnen. Hingegen sprach er über die Rolle der sozialen Medien. Ein Gebiet, wo Trump mit seinen Twitter-Tiraden fast täglich einen neuen Brandherd entfacht.
Obama hat vor einer Spaltung der Gesellschaft durch die sozialen Netzwerke gewarnt. «Eine der Gefahren des Internets ist, dass die Menschen vollkommen unterschiedliche Realitäten haben.»
Einige Menschen seien «in einem Kokon aus Informationen, die ihre bestehenden Vorurteile verstärken», sagte Obama mit Blick auf die Social-Media-Blasen «Die Dinge sind nicht so einfach wie sie in irgendeinem Chatroom, den man besucht hat, dargestellt werden», warnte der ehemalige US-Präsident.
Entscheidend sei daher die Frage, «wie wir uns diese Technologie auf eine Weise zunutze machen, die eine Vielzahl an Stimmen, eine Verschiedenartigkeit der Sichtweisen erlaubt, aber nicht zu einer Zersplitterung der Gesellschaft führt und es uns erlaubt, eine gemeinsame Grundlage zu finden»,
Prinz Harry liess Obama auch schildern, wie er sich seit seinem Amtsende vor knapp einem Jahr fühle. Er habe das Weisse Haus mit «heiterer Gelassenheit» verlassen, sagte der 56-jährige Ex-Präsident. «Es gab das Gefühl, dass wir ein gutes Rennen gelaufen sind.» Nun geniesse er die Freiheit. «Ich wache später auf, es ist wunderbar, seinen Tag kontrollieren zu können», sagte Obama.
Dann fragte Harry nach, wie Obama die Amtseinführung von Trump erlebt habe. Auch hier ging Obama nicht direkt darauf ein. Er habe eine Gelassenheit gespürt, die grösser gewesen sei als angenommen, sagte er.
"You sat through the inauguration with your game face on... What was going through your mind?" Prince Harry asks former President Obama what it was like to attend President Trump's inauguration in 2017. pic.twitter.com/koTMl1Bpqp
— CBS News (@CBSNews) December 27, 2017
Zum Schluss des Interviews stellte Harry ein kurzes Kreuzfeuer an lustigen und weniger lustigen Fragen.
«Boxershorts oder Slips», fragte Harry ganz unverblümt den Ex-Präsidenten. Doch, wen erstaunt's, Obama wollte dazu nichts sagen. «Sorry, solche Fragen beantworten wir nicht.»
Prince Harry asks @BarackObama some quick fire questions...
— BBC News (UK) (@BBCNews) December 27, 2017
• Boxers or briefs?
• Aretha Franklin or Tina Turner?
• Rachel or Monica?
• @Suits_USA or @TheGoodWife_CBS?
More here: https://t.co/DQiW0lHPKf (via @BBCr4today) pic.twitter.com/bYWOKGZ3dK